Schützenfest gegen Nürnberg - FC St. Pauli bleibt ganz oben
Der FC St. Pauli geht als Tabellenführer der 2. Liga in die anstehende Länderspielpause. Die Hamburger setzten sich am Samstagabend mit 5:1 (1:1) gegen den 1. FC Nürnberg durch und sind damit nach neun Spieltagen weiterhin ungeschlagen.
Nach den Erfolgen gegen Schalke 04 (3:1) und bei Hertha BSC (2:1) war es bereits der dritte Erfolg hintereinander an einem Flutlichtabend. Elias Saad, Johannes Eggestein mit zwei Treffern, Etienne Amenyido und Connor Metcalfe waren die Torschützen der Braun-Weißen, die bis auf eine kurze Phase in der ersten Spielhälfte das klar überlegene Team waren.
"Das ist schon ein Statement", sagte Doppelpacker Eggestein im NDR Interview und lobte Spielsystem und Taktik von Trainer Fabian Hürzeler: "Das zeichnet uns aus, das wir das Gleichgewicht hinbekommen aus defensiver Stabilität und offensiver Power."
Nach der Länderspielpause ist es mit den späten Anstoßzeiten für die Hamburger erst einmal vorbei: Die Partie beim SC Paderborn am 21. Oktober wird schon um 13 Uhr angepfiffen.
Frühe Führung nach Vasilj-Patzer dahin
Die Gastgeber begannen vor ausverkauftem Haus schwungvoll und gingen bereits früh in Führung: Mit zwei Doppelpässen hebelten Jackson Irvine und Eggestein sowie Irvine und Marcel Hartel die Nürnberger Abwehr aus - der Ball landete schließlich beim völlig freien Saad, der nur noch einschieben musste (4.).
Doch anstatt den Druck hochzuhalten, agierte St. Pauli plötzlich unkonzentriert und ließ die Franken dadurch ins Spiel kommen. Nach einem Patzer von St. Paulis Keeper Nikola Vasilj war dann auch die Führung dahin: Der Bosnier spielte einen Pass zu ungenau, Nürnbergs Mats Möller Daehlil sprintete dazwischen, bediente Kanji Okunuki, der aus knapp 16 Metern ins obere Eck zum Ausgleich traf (24.).
St. Pauli brauchte eine Weile, um sich von diesem Rückschlag zu erholen, zog dann aber wieder das gewohnte Angriffsspiel auf - und prompt wurde es im Nürnberger Strafraum wieder gefährlich: Ivan Marquez hätte beinahe ein Eigentor erzielt (35.), Oladapo Afolayans Schuss parierte FCN-Keeper Christian Mathenia (36.). Trotz viel Ballbesitz der Braun-Weißen blieb es aber bis zur Pause beim 1:1.
Eggestein mit Doppelpack
Wie schon im ersten Durchgang benötigten die Kiezkicker nach Wiederanpfiff erneut nur vier Minuten, um wieder zum Torerfolg zu kommen. Nach Eric Smiths Freistoß von der linken Seite waren sich Mathenia und Felix Lohkemper am zweiten Pfosten nicht einig, wer zum Ball gehen sollte - Eggestein war zur Stelle und traf zum 2:1 (49.).
Im Unterschied zur ersten Hälfte legten die Hamburger diesmal aber nach: Hartel schickte Eggestein auf die Reise, der Angreifer lief alleine auf Mathenia zu, behielt die Nerven und schnürte den Doppelpack (56.).
Amenyido und Metcalfe sehenswert
Elf Minuten später forderten die St. Paulianer lautstark Elfmeter, doch nach Studium der Videobilder entschied Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck, dass beim Handspiel von Ahmet Gürleyen keine Absicht vorlag, da er sich beim Schuss von Saad mit angelegten Armen wegdrehte - eine vertretbare und im Sinne des Fußballs richtige Entscheidung.
Die Gäste hatten lediglich eine Torchance: Schleimer tanzte Hauke Wahl aus, traf dann aber mit seinem Schuss nur die Latte (70.). Ansonsten bestimmten die Hausherren das Geschehen auf dem Rasen: Manolis Saliakas scheiterte aus der Distanz an Mathenia (72.), Metcalfe köpfte am Tor vorbei (74.), Hartels Schuss wurde zur Ecke abgewehrt (83.). In der Nachspielzeit trafen dann noch Amenyido (90.+3) und Metcalfe (90. +5) sehenswert - auch in der Höhe war der Sieg hochverdient.