Jubel bei Marcos Alvarez und Bruno Soares (v.l.) vom SV Meppen © IMAGO / kolbert-press

SV Meppen demontiert Dresden und lässt Osnabück jubeln

Stand: 22.05.2023 22:44 Uhr

Der SV Meppen hat das letzte Heimspiel in seiner sechsjährigen Drittliga-Zugehörigkeit überraschend mit 4:1 (0:1) gegen die SG Dynamo Dresden gewonnen. Damit leisteten die als Absteiger feststehenden Emsländer dem VfL Osnabrück Schützenhilfe im Aufstiegskampf.

von Hanno Bode

Denn die "Lila-Weißen" können nun am kommenden Sonnabend (13.30 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) mit einem Sieg gegen die U23 von Borussia Dortmund den direkten Aufstieg perfekt machen. Dresden, das bei einem Erfolg beim SVM an den drittplatzierten Osnabrückern vorbeigezogen wäre, hat vor dem Saisonfinale zwei Zähler Rückstand auf die Mannschaft von Coach Tobias Schweinsteiger, die ihrerseits nur wegen der besseren Tordifferenz vor dem punktgleichen SV Wehen Wiesbaden rangiert. Rang drei reicht zum Sprung ins Bundesliga-Unterhaus, da der SC Freiburg II als Tabellenzweiter nicht aufstiegsberechtigt ist.

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Schafft der VfL Osnabrück den direkten Aufstieg in die 2. Liga?

Bruno Gabriel Soares (69.), Sascha Risch (78.), Jonas Fedl (82.) und Marek Janssen (90.+2) trafen am Montagabend zum auch in der Höhe verdienten Meppener Sieg. Ahmet Arslan hatte die Gäste in Führung gebracht (24., Strafstoß).

Am Abstieg der Niedersachsen änderten die tolle Vorstellung und der achte Saisonsieg nichts mehr. Er hatte bereits am vergangenen Sonnabend nach dem 2:0-Erfolg des Halleschen FC gegen Rot-Weiss Essen festgestanden.

Meppen mit couragierter Leistung

Von Resignation war bei den Hausherren trotz ihres feststehenden Abstiegs von Beginn an nichts zu spüren. Die nun fünfmal in Folge ungeschlagenen Emsländer zeigten eine sehr couragierte Leistung und kamen damit der Forderung von Coach Ernst Middendorp nach, in den verbleibenden beiden Partien noch einmal die letzten Kraftreserven zu mobilisieren. Schließlich spekulieren die Meppener noch darauf, dass einem Drittligisten die Lizenz verweigert werden könnte. In diesem Fall würde Tabellenplatz 17, den Meppen nun belegt, zum Verbleib im Profifußball reichen. Der SVM bestreitet am Sonnabend sein abschließendes Duell beim Bundesliga-Nachwuchs des SC Freiburg (13.30 Uhr, im Livecenter bei NDR.de).

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Arslan sorgt für verdiente Dresdner Halbzeitführung

Nach dem Erfolg gegen Dynamo hat Meppen im Kampf um den womöglich vielleicht noch bedeutsamen Platz 17 nun alle Trümpfe in der Hand, zumal Verfolger VfB Oldenburg (zwei Punkte Rückstand) am Sonnabend bei Dynamo antreten muss. Der Auftritt gegen die Sachsen sollte dem SVM zudem viel Mut für die Dienstreise in den Breisgau geben. Insbesondere im zweiten Durchgang spielten sich die Norddeutschen in einen Rausch, nachdem sie in den ersten 45 Minuten nur sporadisch Offensivakzente hatten setzen können.

Die erste Chance der Begegnung besaß zwar der SVM durch einen Schuss von Marvin Pourié, den Keeper Stefan Drljaca allerdings recht mühelos hielt (4.). Anschließend gewannen die Dresdner aber zunehmend an Spielkontrolle und hatten das Geschehen mit wenigen Ausnahmen im Griff. Die 1:0-Pausenführung durch Arslans verwandelten Foulelfmeter - Willi Evseev hatte Jonathan Meier mit unlauteren Mitteln gestoppt -, war verdient.

Meppen nach der Pause wie im Rausch

Nach dem Seitenwechsel legten die Hausherren noch mehr Leidenschaft als zuvor in die Waagschale und initiierten einige gefährliche Angriffe. Dresdens Abwehr war nun gefordert - und einige Male überfordert. Zunächst hatte die Anfang-Elf noch Fortune, dass Meppen sich nicht für seinen hohen Aufwand belohnte. Dann aber war das Glück aufgebraucht: Soares stieg bei einem Freistoß des eingewechselten Marcos Álvarez am höchsten und traf zum Ausgleich. Kurz zuvor hatte Dynamo-Verteidiger Kyu-Hyun Park die Gelb-Rote Karte gesehen (68.).

Nach dem 1:1 hatten die Gäste gegen völlig entfesselt aufspielende Meppener nichts mehr zuzusetzen. Risch nach erneuter Vorlage von Álvarez, Fedl und Janssen sorgten mit ihren Treffern für den Erfolg des Absteigers, der nach der Pause wie ein Aufsteiger auftrat.

Middendorp will und soll beim SVM bleiben

Während Dresden trotz der Pleite noch auf die die Rückkehr ins Bundesliga-Unterhaus hofft, wird Meppen in der neuen Saison - Stand jetzt - in der vierklassigen Regionalliga Nord um Punkte kämpfen müssen. Ob der Trainer dann weiter Ernst Middendorp heißen wird, ist noch ungewiss. "Wir sind in Gesprächen. Wir wollen mit ihm verlängern, müssen uns aber noch einig werden, in welcher Funktion. Die Vorzeichen stehen grundsätzlich auf grün", hatte SVM-Vorstandssprecher Andreas Kremer vor Spielbeginn bei "Magenta Sport" erklärt. Der Coach selbst bekundete ebenfalls großes Interesse an einem Verbleib beim Traditionsverein: "Ich beschäftige mich sehr ernsthaft damit, weiter hier im Club tätig zu sein."

Zuvor hatte der "RevierSport" berichtet, dass der 64-Jährige zur kommenden Spielzeit Meppener Sportchef und Adrian Alipour das Traineramt übernehmen soll. Letztgenannter zeichnet derzeit noch für Rot-Weiß Koblenz verantwortlich, wird den Südwest-Regionalligisten aber am Saisonende verlassen.

37.Spieltag, 22.05.2023 19:00 Uhr

SV Meppen

4

Dyn. Dresden

1

Tore:

  • 0:1 A. Arslan (24., Foulelfmeter)
  • 1:1 Bruno Soares (69.)
  • 2:1 Risch (78.)
  • 3:1 Fedl (82.)
  • 4:1 Janssen (90. +2)

SV Meppen: Domaschke - Fedl (88. Puttkammer), Bruno Soares, Mazagg - Ballmert (90. Vogt), Dombrowka, Evseev (46. M. Pepic), Risch - Blacha, Tankulic (46. Alvarez) - Pourié (46. Janssen)
Dyn. Dresden: Drljaca - Kammerknecht, Lewald, Knipping, Park - Akoto, Will (34. R. Becker), A. Arslan - C. Conteh (74. Lemmer), Kutschke (74. Schäffler), Meier
Zuschauer: 9767

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Meppens Marvin Pourie ist enttäuscht. © IMAGO / Werner Scholz

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Dieses Thema im Programm:

NDR 2 Sport | 22.05.2023 | 23:03 Uhr

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