Popp: "Sehe definitiv den WM-Titel als Zielsetzung"
Selbstbewusste und mutige Töne von der DFB-Kapitänin im Trainingslager im spanischen Marbella: Alexandra Popp hat den Titelgewinn bei der Fußball-Weltmeisterschaft im Sommer in Australien und Neuseeland als Ziel ausgegeben.
"Ich sehe definitiv den Titel als Zielsetzung bei uns und auch die Qualität innerhalb der Mannschaft", erklärte die Stürmerin des VfL Wolfsburg dem NDR. "Wir haben gerade bei der EM auf uns aufmerksam gemacht. Man hatte eigentlich das Gefühl, dass Deutschland etwas abgefallen war - aber wir haben gezeigt, dass es nicht so ist", sagte die 31-Jährige mit Blick auf das Turnier in England, das die DFB-Frauen im vergangenen Sommer als Vize-Europameisterinnen beendet hatten.
"Wir hatten die Qualität schon immer im Kader, wir haben es nur nie konstant auf den Platz gebracht. Das haben wir bei der EM aber geschafft, wir haben uns als Mannschaft gefunden und genau so ist aktuell die Stimmung. So ist hier der Teamgeist." Die DFB-Auswahl war am Dienstag exakt 160 Tage vor ihrem WM-Auftakt Down Under gegen Marokko nach Andalusien aufgebrochen.
"Mutiger im Spielaufbau sein"
Die EM sei "aufgearbeitet", die richtigen Schlüsse seien gezogen und die möglichen Stellschrauben, an denen es zu drehen gelte, gefunden. Zum Beispiel "im Spielaufbau, wo wir mutiger, entschlossener sein können, wo wir mal in den Raum reinspielen, der vielleicht auf dem Platz klein erscheint, aber eigentlich wesentlich größer ist", so Popp.
Wenn ihr Körper mitspielt, wird die unumstrittene Anführerin das Unternehmen WM-Titel tatkräftig mit angehen. "Der grundsätzliche Tenor ist, dass ich bei der WM dabei sein möchte." Vorausgesetzt, Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg wolle das auch, "aber das hatte sie ja eigentlich schon gesagt, dass sie das will. Von daher werde ich das so auch angehen."
"Ich glaube, wenn ich wirklich wüsste, dass ich es nicht will, dann würde ich jetzt hier nicht so stehen." Alexandra Popp über ihre WM-Teilnahme
"Equal Pay? Davon sind wir weit entfernt"
Dass die deutschen Fußballerinnen für die WM (20. Juli bis 20. August) die gleichen Prämien in Aussicht gestellt bekommen wie die Männer zuletzt in Katar, schließt Popp aus. "Das ist ja eine never-ending Story. Wir reden hier nicht von Equal Pay. Davon sind wir jetzt erstmal noch echt weit entfernt. Von daher wird das mit Sicherheit auch kein Thema sein", sagte die Angreiferin. "Ich kann sagen, dass wir uns mit den Verantwortlichen auf jeden Fall zusammensetzen werden - bald schon. Aber ich werde mit Sicherheit keine Zahlen irgendwie rausposaunen, was wir uns vornehmen."
Kritik an möglichem Saudi-Sponsoring
Ebenso kritisch äußerte sich die DFB-Kapitänin zu einem möglichen Sponsoring der WM durch Saudi-Arabien. "Es ist kein optimaler Sponsor für eine Frauen-Weltmeisterschaft und für das, was wir Frauen auch so stehen." Sie sei gespannt, "was da am Ende rauskommt. Mehr als unseren Senf dazugeben, dass wir es nicht gerade gutheißen, können wir leider nicht - was uns aber nicht davon abhalten wird, den Fokus auf den Fußball zu setzen". Und da gibt es ja ein klares Ziel: den dritten Stern für Deutschland und den WM-Pokal.