Pokal-Drama in Berlin: HSV scheitert im Elfmeterschießen
Was für ein Pokal-Drama, was für eine Enttäuschung beim HSV: In der regulären Spielzeit und auch in der Verlängerung geführt und am Ende schieden die Hanseaten mit 3:5 (3:3, 2:2) im Elfmeterschießen bei Hertha BSC aus.
Fabian Reese, wer sonst? Der ehemalige Kieler, der im Achtelfinale im Berliner Olympiastadion alle überragt hatte, trat zum entscheidenden Elfmeter an und verwandelte ihn. Frenetischer Jubel bei den Gastgebern, Frust und Trauer beim HSV, der mehrmals so nah dran gewesen war am Viertelfinaleinzug.
"Das tut brutal weh. Wir müssen das Spiel zu Ende bringen, sowas darf uns nicht passieren." HSV-Spieler Jonas Meffert
Auslosung am Sonntag in der Sportschau
In der Runde der letzten Acht steht nun als einziger Nordclub der Stadtrivale FC St. Pauli und bekommt am Sonntag ab 19.15 Uhr in der ARD-Sportschau seinen Gegner zugelost.
Walter: "Heute ist es natürlich noch bitterer"
"Wenn man verliert, ist die Enttäuschung immer groß. Heute ist es natürlich noch bitterer, weil wir eigentlich alles schon im Griff hatten", sagte HSV-Trainer Tim Walter. "Trotzdem hat meine Mannschaft das bravourös gemacht. Aber im Pokal zählt nur eine Runde weiterzukommen."
HSV-Kapitän Schonlau zurück
Mit sportlichen sieben Wechseln im Vergleich zum Derby ging Walter in das Duell in Berlin. Unter den Neuen im Team war auch Kapitän Sebastian Schonlau, der nach überstandenen Wadenproblemen seinen ersten Einsatz seit Mitte September bekam.
Er übernahm sofort den Spielaufbau von hinten heraus, verlieh dem HSV-Spiel Struktur. Am 1:0 für Hertha konnte Schonlau aber auch nichts ändern. Reese traf nach 21 Minuten. Bakery Jatta hätte den Ex-Kieler daran hindern können, setzte aber nicht energisch genug nach.
Es entwickelte sich ein aggressiver, offener Schlagabtausch, in den die Hamburger immer besser reinfanden. Immanuel Pherai (31.) besorgte mit einem platzierten Flachschuss den Ausgleich. Laszlo Benes (43.) drehte die Partie noch vor der Pause komplett.
Reese überragt bei Hertha BSC
Zweite Hälfte, dasselbe Bild: Es ging hin und her in der Hauptstadt. Benes hätte um ein Haar eine Ecke direkt ins Netz gesetzt, nur der Pfosten half der Hertha (49.). Auf der anderen Seite packte Matheo Raab, für Daniel Heuer-Fernandes im HSV-Tor, eine spektakuläre Parade aus, um den Kopfball von Haris Tabakovic aus dem langen Eck zu fischen (52.). Es sah nach einem Sieg der Hamburger aus, ehe wieder Reese kurz vor Schluss auf den Plan trat. William Mikelbrencis hatte sich zuvor verschätzt.
Es sprach für die Walter-Elf, dass sie nach dem bitteren Gang in die Verlängerung wieder zurückkam und Ransford-Yeboah Königsdörffer das 3:2 (102.) markierte. Es reichte aber wieder nicht. Reese bediente Jonjoe Kenny, der in der 120. Minute erneut ausglich. Es ging ins Elfmeterschießen, in dem ausgerechnet Königsdörffer für den HSV verschoss und Reese den Schlusspunkt setzte, natürlich er.