Stand: 17.05.2020 15:34 Uhr

Osnabrück überrascht bei Spitzenreiter Bielefeld

Marcos Alvarez vom VfL Osnabrück © picture alliance/dpa Foto: Stuart Franklin
Osnabrücks "Joker" Marcos Alvarez traf zum späten Ausgleich in Bielefeld.

Bis in die letzte Minute der Nachspielzeit schien es am Sonntagnachmittag so, als ob der VfL Osnabrück zum Re-Start der zweiten Fußball-Bundesliga eine Pleite kassieren würde. Die Niedersachsen lagen im Derby bei Arminia Bielefeld durch ein Elfmetertreffer von Fabian Klos (17.) mit 0:1 in Rückstand, bevor ihnen der eingewechselte Marcos Alvarez mit einem Abstaubertor doch noch einen Punktgewinn sicherte (90.+4). Es war allerdings mehr ein Zähler für die Moral denn das Klassement. Denn durch den 2:1-Erfolg des SV Wehen Wiesbaden gegen den VfB Stuttgart ist der Vorsprung der Niedersachsen auf Relegationsrang 16 auf zwei Zähler zusammengeschmolzen.

Schmedes: "Ein verdienter Punkt"

"Wir haben es aus meiner Sicht taktisch sehr, sehr diszipliniert gemacht und es zum Ende hin mit unserer körperlichen Verfassung geschafft, das Tor zu erzielen. Deswegen bin ich guter Dinge, dass wir das auch in den nächsten Wochen bestätigten können", sagte Osnabrücks Sportdirektor Benjamin Schmedes dem NDR Hörfunk und freute sich über einen aus seiner Sicht "verdienten Punkt".

Van Aken ungeschickt - Klos souverän

26.Spieltag, 17.05.2020 13:30 Uhr

Arm.Bielefeld

1

VfL Osnabrück

1

Tore:

  • 1:0 Klos (17., Foulelfmeter)
  • 1:1 Alvarez (90. +4)

Arm.Bielefeld: Ortega - Brunner, Pieper, Nilsson, Hartherz - Prietl - Seufert (72. Kunze), Hartel (90.+1 Salger) - Clauss (60. Soukou), Klos, Yabo (72. Voglsammer)
VfL Osnabrück: P. Kühn - Heyer, Van Aken, M. Trapp - Ajdini (83. Farrona Pulido), Taffertshofer (74. Br. Henning), Blacha, Agu (83. Amenyido) - Nik. Schmidt (86. Girth) - Heider (74. Alvarez), Ceesay
Zuschauer:

Weitere Daten zum Spiel

Der nun seit neun Partien sieglose VfL widmete sich nach zehnwöchiger Spielpause in der Anfangsphase primär der Defensivarbeit. Eigene Offensiv-Ambitionen ließen die Gäste vorerst nicht erkennen. Der Aufsteiger war bemüht, die Bielefelder Angriffe durch ein kompaktes Mittelfeld zeitig zu unterbinden und so Zuspiele auf Top-Torjäger Klos zu unterbinden. Das gelang 16 Minuten lang sehr gut. Dann aber konnte Felix Agu den Angreifer im Laufduell nicht vom Ball trennen, sodass sich Joost van Aken dazu gezwungen sah, einzugreifen. Der Versuch des Niederländers, den 32-Jährigen zu stoppen, war gewiss gut gemeint. Gut gemacht jedoch war er nicht. Denn Beinstellen im Strafraum wird durch das Fußball-Regelwerk mit einem Foulelfmeter sanktioniert. Klos trat selbst an und verwandelte sicher. Es war bereits der 17. Saisontreffer für den Mann, der nun schon seit fast neun Jahren bei den Ostwestfalen auf der Gehaltsliste steht.

Schmidt verfehlt knapp den Ausgleich

Der VfL hatte bis zur Pause lediglich eine Antwort auf den Rückstand parat: Niklas Schmidts gefühlvoller Freistoß strich um Haaresbreite am Ziel vorbei (21.). Mehr nennenswerte Aktionen in der Vorwärtsbewegung hatten die Osnabrücker im ersten Abschnitt nicht zu verzeichnen. Coach Daniel Thioune war dementsprechend vom Auftritt seiner Kreativabteilung wenig angetan und schickte bereits vor der Halbzeit seine Ersatzspieler zum Warmmachen. Dass auch von den Gastgebern mit Ausnahme eines versuchten Kunstschusses von Klos - er verfehlte mit der Hacke das Tor (32.) - nicht mehr viel kam, dürfte Thioune zumindest ein wenig versöhnlich gestimmt haben. Denn in der Arbeit gegen den Ball wusste seine Mannschaft zu überzeugen.

VfL lange harmlos, dann steht Alvarez richtig

Nach dem Seitenwechsel suchten die Norddeutschen mit etwas mehr Überzeugung den Weg in Richtung Arminen-Gehäuse. Zwingend waren die Offensivkationen des VfL, dessen Angriffen es an Tiefe fehlte, jedoch weiter nicht. Auch der Spitzenreiter entwickelte in vorderster Front kaum Durchschlagskraft, sodass Strafraumszenen wie bereits in Durchgang eins Seltenheitswert hatten. Das Gute daran aus Osnabrücker-Sicht: Es stand weiter nur 1:0 für den Favoriten, der Ausgleich und damit eine Überraschung waren weiter möglich. Und so weit war die Thioune-Elf davon in der 80. Minute gar nicht entfernt, als Assan Ceesay aus wenigen Metern zum Kopfball hochstieg, aber nicht genug Druck hinter das Spielgerät bekam. Der Versuch des sehr bemühten, aber glücklosen Stürmers war eine leichte Beute für Keeper Stefan Ortega.

Die weiteren Angriffe der Lila-Weißen verpufften wirkungslos, bevor wenige Sekunden vor Ultimo eine eigentlich verunglückte Flanke von Manuel Farrona Pulido ans Torgebälk klatschte und von dort aus Alvarez vor die Füße fiel. Der "Joker" vollendete ganz überlegt und sorgte so doch noch für das Osnabrücker Happy End auf der Alm.

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Eine Fußballtabelle vor eine Fußballmotiv © Colourbox Foto: Pressmaster

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Dieses Thema im Programm:

Sport aktuell | 18.05.2020 | 16:25 Uhr

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