Neidhart trifft: Hansa Rostock holt gegen Fürth den zweiten Sieg in Folge
Der FC Hansa Rostock hat in der 2. Liga den zweiten Sieg in Folge geholt. Das Team von Trainer Mersad Selimbegovic besiegte am Sonnabend Greuther Fürth im Ostseestadion mit 1:0 (1:0) und feierte im Abstiegskampf einen enorm wichtigen Dreier. Mann des Tages war Nico Neidhart.
Der 29-Jährige erzielte in der 40. Minute den Treffer des Tages am Ende einer schönen Kombination der "Kogge". Eine Woche nach dem 1:0 in Braunschweig boten die Selimbegovic-Schützlinge eine starke Leistung - die vielleicht beste der Saison.
"Wir konnten an die Leistung aus dem Braunschweig-Spiel anknüpfen, haben ein richtig gutes Spiel gezeigt", sagte Torschütze Neidhart dem NDR. "Nach der Niederlage gegen Kaiserslautern hat uns jeder schon abgeschrieben. Aber wenn du hier in Rostock spielen musst und wir alles in Waagschale werfen, kannst du das Stadion schnell entfachen", ergänzte der Mann des Tages.
Hansa lauf- und spielfreudig
Die Mannschaft zeigte sich gegen die Spielvereinigung zweikampfstark, lauf- und in Teilen sogar sehr spielfreudig. Alleine die Chancenverwertung des FCH ließ an diesem Nachmittag zu wünschen übrig, der Sieg hätte höher ausfallen müssen.
Mit dem zweiten Dreier in Folge - es war das erste Mal seit dem Saisonstart, dass dem FC Hansa das gelang - schob sich das Team in der Tabelle wieder an der Eintracht vorbei auf Relegationsrang 16. Die Braunschweiger hatten am Freitag 2:1 in Paderborn gewonnen.
"Ein guter Schritt nach vorne." Hansa-Verteidiger Damian Roßbach
Angesichts des engen Rennens im Abstiegskampf nannte Selimbegovic den Sieg "brutal wichtig". Damian Roßbach sah im Erfolg über die Franken "einen guten Schritt nach vorne". Lediglich die letzten zehn Minuten befand der Verteidiger für "zu passiv", das gelte es mit Blick auf die kommenden Partien zu analysieren und abzustellen.
Nach der Länderspielpause geht es für die Mecklenburger im Nordduell zum Tabellenzweiten Holstein Kiel (30. März, 13 Uhr, im NDR Livecenter), der parallel 2:0 in Elversberg siegte.
Viel Leerlauf nach Schumacher-Gelegenheit
Die Selimbegovic-Elf startete mit hoher Intensität in die Begegnung - und hatte in der 5. Minute die Chance zur Führung. Kevin Schumacher wurde mit einem Diagonalball auf die linke Seite geschickt, nahm den Ball stark mit, setzte ihn aus halblinker Position aber ans Außennetz.
In der Folge verflachte die Partie: Beide Teams neutralisierten sich im Mittelfeld, Torraumszenen blieben Mangelware. Svante Ingelsson hatte in der 30. Minute die nächste Gelegenheit, ließ diese aber sträflich aus: Sein Kopfball aus gut fünf Metern landete in den Armen von Gäste-Keeper Jonas Urbig.
Neidhart trifft zur Hansa-Führung
Dennoch: Die Mecklenburger waren das bessere Team und hätten fünf Minuten später in Führung gehen müssen. Doch Schumacher ließ auch seine zweite Gelegenheit aus. Vom linken Eck des Fünfmeterraums jagte er den Ball überhastet über das Tor.
Die Selimbegovic-Elf aber ließ sich von den liegengelassenen Großchancen nicht beirren und ging fünf Minuten vor der Pause in Führung: Ingelsson wurde auf der linken Seite an die Grundlinie geschickt und passte in die Mitte, wo der eingelaufene Neidhart nur noch einzuschieben brauchte.
Dass es mit der verdienten Führung in die Kabine ging, aber war dann auch Glück: Lukas Petkov fiel der Ball nach einem Ping-Pong im Hansa-Sechzehner vor die Füße, er verzog den Schuss aber (42.).
Selimbegovic-Elf betreibt Chancenwucher
Nach Wiederanpfiff versuchten die Gäste, das Tempo zu erhöhen. Die besseren Chancen aber hatte weiterhin die Selimbegovic-Elf und wurde langsam fahrlässig im Umgang damit: Erst entschärfte Urbig im kurzen Eck einen Neidhart-Knaller (50.), dann verzog Junior Brumado einen Schuss nur knapp (53.), und Schumacher setzte einen Kopfball links neben das Tor (58.).
Und der Chancenwucher wurde beinahe bestraft: Erst wurde Armindo Sieb schön freigespielt und tauchte frei vor Markus Kolke auf. Der Hansa-Keeper aber machte sich groß und parierte Siebs Schuss stark (70.). Sieben Minuten später landete sein Schlenzer knapp neben dem Tor.
Den Rostockern gelang es in der Endphase des Spiels nicht mehr so gut, für Entlastung zu sorgen. Zu schnell gingen die Bälle verloren. Doch da sie abgesehen von diesen zwei Szenen alles souverän wegverteidigten und Fürth zwar bemüht war, aber harmlos blieb, konnten die Mecklenburger am Ende den wichtigen Sieg im Abstiegskampf feiern.