Matchwinner Ducksch: Werder Bremen deklassiert Hertha BSC
Werder Bremen ist am Sonnabend ein großer Schritt in Richtung Klassenerhalt gelungen. Der Fußball-Bundesligist siegte mit einer Galavorstellung bei Hertha BSC mit 4:2 (2:0) und feierte mit bis zu 25.000 mitgereisten Bremern.
Der ebenso überzeugende wie nahezu ungefährdete Erfolg gegen die harmlose Hertha hätte noch höher ausfallen können, aber das Team von Trainer Ole Werner ließ einige hochkarätige Chancen aus. In Abwesenheit des weiter angeschlagenen Topstürmers Niclas Füllkrug stellte sein etatmäßiger Sturmpartner Marvin Ducksch mit einem Doppelpack schon in der ersten Halbzeit und einem Treffer kurz nach Wiederanpfiff die Weichen auf Sieg. Auf den VfB Stuttgart, der in der Tabelle auf dem Relegationsplatz steht, hat Werder schon zehn Punkte Vorsprung.
Fanspektakel auf Berliner Straßen und im Stadion
Die Partie war bei sonnigem Wetter auch ein einzigartiges Fanspektakel: Schon vor dem Spiel waren nach Schätzungen der Berliner Polizei rund 4.000 Hertha- und knapp 10.000 Werderfans friedlich durch Berlin gezogen. Im mit 74.667 Zuschauern ausverkauften Olympiastadion unterstützen nach Werder-Angaben dann bis zu 25.000 Bremer ihren Verein. Werders Defensivspezialist Niklas Stark, der in sein früheres Stadion zurückkehrte, nannte die Stimmung im NDR Interview "atemberaubend".
Die Werder-Fans sahen von Beginn an einen engagierten Auftritt ihrer Mannschaft, der früh mit der Führung belohnt wurde. Nach einem langen Ball bediente Jens Stage Stürmer Ducksch mit einem perfekt getimeten Pass in die Spitze. Der legte die Kugel unhaltbar an Hertha-Keeper Oliver Christensen vorbei unten rechts ins Tor - 1:0 (6.). Die Berliner reklamierten ein mögliches Foulspiel zuvor im Mittelfeld, doch Schiedsrichter Robert Schröder bewertete den Luftzweikampf zwischen Mitchell Weiser und Lucas Tousart als regelkonform.
Ducksch erhöht gegen verunsicherte Herthaner
Die "Alte Dame" zeigte sich geschockt, Werder blieb am Drücker und legte nach: Von der rechten Seite schlug Christian Groß eine präzise Flanke in den Strafraum und Ducksch konnte ungehindert einköpfen (27.). Die Gäste hätten weiter erhöhen können, aber Maximilian Philipp (30.) und erneut Ducksch (41.) vergaben in aussichtsreicher Position. Die verunsicherten Hausherren waren mit dem 0:2 zur Pause gut bedient.
4:0 nach 67 Minuten - Deckel drauf?
Nach dem Wechsel machten die Norddeutschen da weiter, wo sie vorher aufgehört hatten, und verdarben das Debüt des zurückgekehrten Pal Dardai auf der Berliner Bank: Anthony Jung flankte von links auf den freistehenden Ducksch im Strafraum, der Torjäger stoppte die Kugel mit der Brust und versenkte ihn dann zum 3:0 (51.) - sein elfter Saisontreffer. Als nach einem krassen Bock in der Berliner Hintermannschaft Weiser zum 4:0 einschob (63.), dachten die meisten im Stadion, das sei die Entscheidung.
Doch die Hertha kam noch einmal zurück in die Partie: Zunächst veredelte Jessic Ngankam ein tolles Zuspiel von Suat Serdar (68.), dann foulte Milos Veljkovic wenig später den Torschützen im Bremer Strafraum und Dodi Lukebakio vollstreckte den Strafstoß vom Punkt (79.). Doch zu weiteren Toren reichte es nicht für den Hauptstadtclub. So endete die Auswärtsfahrt für Werder mit einem überzeugenden Sieg, den die Mannschaft auch wegen der überragenden Fanunterstützung nicht so schnell vergessen wird.