Marmoush macht's - St. Pauli verliert gegen Eintracht Frankfurt
Der FC St. Pauli hat seine erste Bundesliga-Partie des neuen Jahres mit 0:1 (0:1) gegen Eintracht Frankfurt verloren. Ausgerechnet der Ex-St.-Paulianer Omar Marmoush erzielte das Tor des Tages.
Das Millerntor ist für den FC St. Pauli in dieser Saison alles andere als eine Festung. Der Aufsteiger blieb im achten Heimspiel zum siebten Mal ohne eigenen Treffer. So stand nach der Partie gegen den Tabellendritten ein nur zu bekanntes Fazit: Leidenschaftlich und phasenweise gut gespielt - aber vor dem gegnerischen Tor zu harmlos.
"Der Unterschied ist eben, dass Marmoush das Ding reinmacht und wir nicht", sagte St. Paulis Trainer Alexander Blessin: "Wir haben alles investiert, aber das Tor hat gefehlt. Wir hätten uns belohnen müssen. Wir müssen einfach weiter daran arbeiten, dass so ein Pfostenschuss dann einfach auch mal reingeht."
St. Pauli lange ohne Abschluss
Ohne den erkrankten Mittelstürmer Johannes Eggestein und mit den drei Winterneuzugängen auf der Bank startete St. Pauli gewohnt kompakt und gut organisiert gegen die offensivstarken Hessen.
Der angeblich heiß umworbene Marmoush kam zwar in der dritten Minute innerhalb weniger Sekunden zweimal zum Abschluss, scheiterte aber jeweils am Hamburger Keeper Nikola Vasilj. Weitere brenzlige Situationen mussten die Gastgeber zunächst nicht überstehen.
Offensiv gelang dem Aufsteiger bis zur 22. Minute nichts, doch dann gab es plötzlich die Gelegenheit zur Führung. Oladapo Afolayan flankte von links scharf in die Mitte, zu scharf für Morgan Guilavogui, der den Ball mit dem Schienbein über das Tor beförderte.
Frankfurts Ekitiké mit dem "Fehlschuss des Jahres"
Guilavoguis Chance war groß, die folgenden von Frankfurts Hugo Ekitiké riesig. Und der Franzose bewarb sich für den "Fehlschuss des Jahres". Philipp Treu hatte Ekitiké unfreiwillig bedient. Dieser ließ Vasilj aussteigen und hatte das leere Tor vor sich. Doch er kam ein wenig aus dem Tritt und setzte den Ball an den Pfosten (28.).
Doch lange ärgern musste sich die Eintracht nicht, weil Marmoush einmal mehr seine Klasse zeigte. Eine zu kurze Abwehr der Gastgeber nutzte der Ägypter und schoss den Ball aus kurzer Distanz unhaltbar in den Winkel (32.).
Boukhalfa an den Pfosten
Ein Schock für St. Pauli? Keineswegs. Der Aufsteiger ergriff die Initiative und drängte bis zur Halbzeit auf den Ausgleich. Doch erneut wurde deutlich, dass den Hamburgern Abgeklärtheit und individuelle Klasse im Angriff fehlen. Kapitän Jackson Irvine und Treu (jeweils 38.) ließen gute Chancen ungenutzt, in der Nachspielzeit setzte Carlo Boukhalfa den Ball aus sehr guter Position an den Pfosten.
Die Hamburger drückten weiter, waren engagiert und laufstark. Hätten sie doch nur auch einen Marmoush in ihren Reihen, Frankfurt wäre wohl gehörig ins Schwitzen gekommen. Doch die Versuche von Manolis Saliakas (50.) und Irvine (55.) waren für SGE-Keeper Kevin Trapp kein Problem.
Banks vergibt die letzte gute Chance
Frankfurt kam nur noch sporadisch vor das Hamburger Tor. In der 64. Minute knallte Rasmus Kristensen den Ball an die Latte. Glück für St. Pauli, das dranblieb und den Ausgleich wollte. Doch auch mit den eingewechselten Neuzugängen Noah Weißhaupt und James Sands gelang das 1:1 nicht, das durchaus verdient gewesen wäre. Scott Banks hatte in der Schlussphase die beste Gelegenheit zum Remis, als er den Ball auf die Oberkante der Latte setzte (82.).
Zwei wichtige Auswärtsspiele folgen
Die englische Woche geht für die Hamburger mit zwei sehr wichtigen Auswärtsspielen weiter: Am kommenden Mittwoch (18.30 Uhr) geht es zum Tabellenschlusslicht VfL Bochum, am folgenden Sonnabend (15.30 Uhr) zum 1. FC Heidenheim.