Last-Minute-Niederlage: VfB Lübeck verliert Kellerduell beim MSV Duisburg
Fußball-Drittligist VfB Lübeck hat beim Tabellenvorletzten MSV Duisburg in letzter Minute mit 0:1 (0:0) verloren. Die Schleswig-Holsteiner verpassten es somit, sich im Kampf um die Klasse Luft zu verschaffen und die Meidericher auf Distanz zu halten.
Es lief die zweite von am Ende sechs Nachspielminuten, als der Duisburger Santiago Castaneda mit seinem späten Treffer zum 1:0 das Stadion jubeln ließ, dem MSV wieder Leben einhauchte und die Lübecker auf den Rasen sinken ließ. Rettete der VfB eine Woche zuvor noch kurz vor Schluss einen Punkt gegen Bielefeld, lernte er nun die Kehrseite kennen.
Bereits in der ersten Hälfte rutschte den mitgereisten Fans des VfB das Herz kurz in die Hose: Nach einem gut vorgetragenen Konter jubelte Duisburgs Niklas Kölle über das vermeintliche 1:0 der "Zebras". Doch der Angreifer stand knapp im Abseits, der Treffer zählte zu Recht nicht. Ansonsten machten die Gastgeber ihrem Ruf als schwächster Angriff der Dritten Liga lange Zeit alle Ehre. Zwei Abschlüsse von Rolf Feltscher (5., 15.) waren die einzigen Höhepunkte in einer insgesamt sehr schwachen Partie.
Schweigeminute und Notarzt-Einsatz
Vor dem Spiel gab es, wie in allen Drittliga-Stadien an diesem Spieltag, eine Schweigeminute, in der dem Regensburger Spieler Agyemang Diawusie gedacht wird, der unter der Woche im Alter von 25 Jahren verstarb. Damit war der Hiobsbotschaften an diesem Sonnabend jedoch nicht genug: Mitte der ersten Halbzeit gab es einen notärztlichen Einsatz im Duisburger Fanblock, beide Fanszenen stellten vorübergehend ihren Support ein. Das gespenstisch leise Stadion passte in dieser Phase gut zu dem Geschehen auf dem Platz.
Die Lübecker standen defensiv zwar gut, doch nach vorne hatten die Gäste gegen sichtlich verunsicherte Meidericher im ersten Durchgang keinerlei zielführende Idee. Tempoverschleppungen, ungenaue Zuspiele und mangelnde Kreativität führten dazu, dass sich die Lübecker in den ersten 45 Minuten keine einzige Möglichkeit erspielten.
Lübecker Chancenwucher im zweiten Durchgang
Scheinbar wurde dies in der Halbzeit thematisiert, denn die Schleswig-Holsteiner kamen wie verwandelt aus der Kabine. Binnen fünf Minuten erspielten sich die Lübecker vier Torchancen, die beste vergab Tommy Grupe, der an den Pfosten köpfte (52.). Lübeck blieb mutig, kam allerdings nicht mehr zu zwingenden Abschlüssen. Und am Ende galt die alte Fußball-Weisheit: Wer die Dinger vorne nicht reinmacht...