Kommentar zur Olympia-Quali der DFB-Frauen: Gerade noch mal gut gegangen
Mit einem verdienten 2:0-Sieg gegen die Niederlande hat sich die deutsche Frauen-Nationalmannschaft für Olympia in Paris qualifiziert. Ein dringend benötigter Erfolg für die Spielerinnen, den Verband und den deutschen Frauenfußball insgesamt, meint ARD Reporter Kristoffer Klein in seinem Kommentar.
Das ist gerade noch mal gut gegangen. Für die Spielerinnen, weil es ihnen nach den vergangenen, schwierigen Monaten Selbstvertrauen gibt, als sie das peinliche WM-Vorrundenaus verarbeiten mussten und bei einigen deshalb auch die Leistungen im Verein abfielen.
Künzers Ziel: Wieder Titel gewinnen
Für den Verband, weil nach dem sportlichen Desaster in Australien und dem unrühmlichen Ende der Ära von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg mal wieder positive Schlagzeilen geschrieben werden. Das ermöglicht der neuen Sportdirektorin Nia Künzer einen etwas sanfteren Einstieg in eine komplexe Aufgabe. Sie will die Frauen-Nationalelf sportlich und strukturell weiterentwickeln - mit dem Ziel, wieder Titel zu gewinnen. Den bis dato letzten gab es bei den Olympischen Spielen in Rio 2016.
Für den deutschen Frauenfußball insgesamt ist dieser Erfolg so wichtig, weil die gestiegene Aufmerksamkeit und Begeisterung für die Nationalelf, die Spielerinnen und auch für die Frauen-Bundesliga noch ein ziemlich zartes Pflänzchen ist - gewachsen vor allem durch den Finaleinzug bei der EM 2022. Eine erneute Enttäuschung hätte sich möglicherweise negativ auf die Zuschauerzahlen, Einschaltquoten und das Sponsoreninteresse ausgewirkt.
Konstant gute Leistungen sind nötig
Es ist also gerade noch mal gut gegangen. Und das, obwohl auch unter Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch überzeugende Auftritte bisher eher die Ausnahme waren. Oft fehlten Mut und Ideen, wirkte das Team verunsichert und gehemmt.
Schon Anfang April beginnt die EM-Qualifikation mit einem neuen, sportlich anspruchsvolleren Modus. Dann sind - wie natürlich auch im Sommer in Paris - konstant gute Leistungen nötig. Leistungen wie beim verdienten 2:0 in den Niederlanden.