Kann Hannover 96 Hübers halten? Die Zeit drängt
Bereits zum zweiten Mal binnen weniger Tage hat Timo Hübers ein Tor für Hannover 96 erzielt. Der kopfballstarke Verteidiger würde seinen auslaufenden Vertrag beim niedersächsischen Fußball-Zweitligisten gerne verlängern.
Eigentlich ist bei Hannover 96 ja Marvin Ducksch für Tore zuständig. Neun Treffer hat der Angreifer bereits erzielt, beim 1:0-Erfolg gegen den VfL Osnabrück am Montagabend ließ Ducksch jedoch reihenweise Chancen liegen. Ein Glück für ihn und alle 96er, dass sich ein Abwehrspieler treffsicherer zeigte. "Ich bin sehr dankbar, dass 'Hübi' es besser gemacht hat als ich", freute sich Ducksch und lobte Innenverteidiger Hübers: "Man sieht einfach, der Junge will. Es war ein überragendes Tor, das ist seine Qualität, darauf müssen wir aufbauen und ihn immer wieder suchen."
Trainer Kocak drängt auf Vertragsverlängerung
Auch Trainer Kenan Kocak war erfreut, "dass der Hübi auch Tore erzielt". Der 96-Coach drängt darauf, dass der auslaufende Vertrag mit dem 24-Jährigen verlängert wird: "Es wäre für uns gut, wenn wir eine Einigung erzielen würden. Das macht Gerri (Zuber) in Absprache mit unserem Präsidenten Martin Kind." Die Zeit drängt, denn mit jeder guten Leistung weckt der ab Sommer ablösefreie Hübers das Interesse anderer Vereine.
"Ich würde mich riesig freuen, wenn Hübi bleibt und mit uns in die Zukunft geht." 96-Trainer Kenan Kocak
Hübers: "Hannover 96 liegt mir am Herzen"
Noch habe er keine anderen Angebote, so Hübers, er würde am liebsten auch bleiben: "Ich komme aus der Region, mir liegt der Verein am Herzen", sagt der "Local Hero", der aus Diekholzen nahe Hildesheim stammt und seit 2008 (mit einer einjährigen Unterbrechung beim 1. FC Köln) für Hannover spielt: "Jeder weiß, dass es für mich etwas Besonderes ist, hier zu spielen. Aber alle Clubs sind in Coronazeiten etwas vorsichtiger. Ich versuche, so zu spielen, dass Hannover gar nicht anders kann, als mir ein Angebot vorzulegen."
Hübers ist Hannovers "Stehaufmännchen"
Hübers hat in seiner Karriere schon mehrere schwere Verletzungen überstanden und infizierte sich im vergangenen Jahr als erster deutscher Profi mit dem Corona-Virus. Der bescheidene und bodenständige Fußballer, der im Master Wirtschaftswissenschaften studiert, will "von diesem Corona-Image loskommen". Und wünscht sich, nicht nur als "Corona-Fußballer", sondern auch als "guter Innenverteidiger von Hannover 96" wahrgenommen zu werden.
Hübers hat den Aufstieg noch nicht abgehakt
In den vergangenen Wochen ist Hübers, der vorne mit seiner Wucht und Kopfballstärke für Gefahr sorgt, diesem Ziel sehr nahe gekommen. Sein Treffer gegen Osnabrück hat die zumindest noch zarten Aufstiegshoffnungen der Niedersachsen am Leben erhalten. Um aber die sieben Punkte Rückstand auf Platz zwei noch aufzuholen, müssen Hübers & Co. konstanter werden.
"Wir müssen auf uns schauen. Wir wissen, dass andere Punkte liegenlassen werden, dann müssen wir einfach da sein. Wir wollen nächste Woche durch das Derby in Braunschweig richtig Schwung aufnehmen und dann eine Serie starten", sagte der 24-Jährige mit Blick auf das Niedersachsenderby am Sonnabend.