Herbstmeister! FC St. Pauli schlägt Schalke 04
Der FC St. Pauli hat sich die Herbstmeisterschaft in der zweiten Fußball-Bundesliga gesichert. Die Hamburger gewannen am Samstagabend gegen Schalke 04 mit 2:1 (2:0) und können in der Hinrunde nicht mehr von Platz eins verdrängt werden.
Guido Burgstaller war mit seinen zwei Treffern der Matchwinner der Kiezkicker, die nach 16 Spieltagen in der Tabelle nun sechs Punkte Vorsprung auf Darmstadt 98 haben. Jahn Regensburg könnte am Sonntag noch auf vier Punkte heranrücken. Die Tabellenführung zur Saison-Halbzeit ist ein gutes Omen: 27 von 39 Zweitliga-Herbstmeistern stiegen am Saisonende auch in die Bundesliga auf. Doch ausgerechnet der HSV sollte den Kiezkickern ein warnendes Beispiel sein: Zweimal rutschte der Stadtrivale noch vom ersten auf den vierten Platz ab.
Burgstaller trifft wieder gegen Ex-Club ...
Die beim Bund-Länder-Gipfel am Donnerstag beschlossene Zuschauerbegrenzung auf 15.000 Zuschauer galt für die Partie noch nicht, so waren 19.950 Fans am Millerntor zugegen und bekamen vom Anpfiff weg ein unterhaltsames Spiel geboten. Nach sechs Minuten jubelte der St.-Pauli-Anhang, weil der Ball im Schalker Netz lag. Doch der vermeintliche Torschütze Burgstaller hatte aus einer Abseitsposition getroffen.
Eine Viertelstunde später machte es der Österreicher besser, weil regelkonform: Nach einem langen Pass von Igor Matanovic blockte Burgstaller gekonnt seinen Gegenspieler Thomas Ouwejan weg und drosch den Ball dann frei vom Strafraumrand zum 1:0 in die Maschen (21.). Wie schon vor einer Woche in Nürnberg war St. Paulis Stürmer damit gegen einen Ex-Club erfolgreich.
... und setzt sich an die Spitze der Torschützenliste
Schalkes Rodrigo Zalazar hatte postwendend die Chance zum Ausgleich - der frühere Kiezkicker schoss aber über die Latte (22.). Ansonsten ging es fast nur in Richtung Gästetor: Daniel-Kofi Kyerehs Volleyabnahme verfehlte das von Martin Fraisl gehütete Gehäuse knapp (29.), wenig später wurde ein Schuss des ghanaischen Nationalspielers zur Ecke abgewehrt (30.). Aber St. Pauli hatte ja Burgstaller: Der Goalgetter vollendete eine Flanke von Leart Paqarada per Kopf zum 2:0 - und ist mit nunmehr 14. Saisontreffern bester Zweitliga-Torjäger (39.).
Zalazar macht es wieder spannend
Unmittelbar nach Wiederanpfiff hatten die Gäste die große Chance zum Anschlusstor, doch Mehmet Aydin scheiterte an St. Paulis Keeper Nikola Vasilj (46.). Sein Schalker Pendant wirkte unmittelbar darauf nicht so souverän: Fraisl spielte den Ball per Kopf direkt vor die Füße von Kyereh, dessen Direktabnahme in Richtung leeres Tor geriet aber zu schwach, sodass Ko Itakura noch retten konnte (47.). Wenig später machte Fraisl seinen Fehler wett, als er einen abgefälschten Schuss von Burgstaller mit den Füßen parieren konnte (56.).
Die Gäste aus Gelsenkirchen waren bemüht, es fehlten ihnen allerdings ohne die verletzten Stammstürmer Simon Terodde (zwölf Tore) und Marius Bülter (acht) die Anspielstationen in der Offensive. Dennoch kamen die "Königsblauen" zum Anschlusstreffer: Zalazar - ausgerechnet - traf per Kopf nach Vorlage von Ouwejan (75.).
Schalkes Ausgleichtreffer zählt nicht
Schalke witterte nun Morgenluft und drängte auf den Ausgleich. Und plötzlich lag der Ball noch einmal im St.-Pauli-Tor. Doch bei Ouwejans vermeintlichem Treffer hatte Vorlagengeber Marvin Pieringer im Abseits gestanden (84.). Die Hausherren wankten, fielen aber nicht. Simon Makienok verpasste das erlösende 3:1 für St. Pauli (90.), auf der Gegenseite hielt Vasilj einen Schuss von Zalazar (90.+2). So retteten die Hamburger eine Partie, die sie lange souverän gestaltet hatten, glücklich über die Zeit.