Hannover 96 verankert 50+1-Regel in der Vereinssatzung
Die Mitglieder des Fußball-Zweitligisten Hannover 96 haben die 50+1-Regel in der Vereinssatzung verankert. Der Einfluss externer Investoren soll sogar begrenzt bleiben, wenn die Deutsche Fußball Liga oder ein Gericht die Regel für andere Clubs kippen sollte.
Bei der Mitgliederversammlung des Muttervereins Hannover 96 e.V. wurde ein entsprechender Antrag am Sonntag mit der nötigen Zwei-Drittel-Mehrheit angenommen.
Die 50+1-Regel im deutschen Fußball sieht im Kern vor, dass der Stammverein nach der Ausgliederung seiner Profi-Abteilung in eine Kapitalgesellschaft weiterhin die Mehrheit der Stimmenanteile besitzen muss.
Regel in Hannover besonders großes Streitthema
Bei den 96ern ist sie seit Jahren ein besonders großes Streitthema. Der langjährige Vereinsboss Martin Kind ist immer noch Geschäftsführer und Mehrheitsgesellschafter des ausgegliederten Profifußball-Betriebs. Kind hatte bei der DFL eine Ausnahmegenehmigung davon beantragt, seinen Antrag aber ruhen lassen. Kind war bei der Mitgliederversammlung nicht anwesend.
Um den Einfluss des Muttervereins zu sichern, gibt es eine Hannover 96 Management GmbH, die über die Geschäftsführung der Hannover 96 GmbH & Co. KGaA entscheidet. Diese Management GmbH gehört zu 100 Prozent dem Hannover 96 e.V. Und an die Spitze des Vereins wurden 2019 im Zuge des 50+1-Streits ausschließlich Kind-Gegner gewählt. Sie sind Befürworter der Regel. Das Abstimmungs-Ergebnis am Sonntag war nach der Machtübernahme vor zwei Jahren der nächste Erfolg für die Vereinsspitze.