Schwaches Hannover 96 verpasst Tabellenführung - Pleite in Fürth
Hannover 96 hat in der 2. Fußball-Bundesliga den möglichen Sprung an die Tabellenspitze verpasst. Die Niedersachsen mussten am Sonntag nach einer schwachen Leistung bei der SpVgg Greuther Fürth eine 0:1 (0:0)-Niederlage hinnehmen.
Schwach deshalb, weil sich das Team von Trainer Stefan Leitl, der erstmals überhaupt gegen seinen Ex-Club verlor, überhaupt nicht wie ein Aufstiegskandidat präsentierte. Die Niedersachsen ließen vor allem offensiv jegliche Durchschlagskraft vermissen. So blieb Hannover, das in der 83. Minute den entscheidenden Gegentreffer durch Noel Futkeu kassierte, nur der neidische Blick nach Braunschweig, wo sich die SV Elversberg zum neuen Spitzenreiter der 2. Liga kürte.
Zieler: "Das war zu wenig"
So haderte denn auch 96-Kapitän Ron-Robert Zieler nach der Partie. "Defensiv war das gut, aber offensiv waren wir zu mutlos. Wenn wir so auftreten, fast ohne eigene Chancen, dann ist es zumindest für einen Sieg zu wenig."
Kommenden Sonntag (13.30 Uhr, im NDR Livecenter) hat Hannover Hertha BSC zu Gast. Fehlen wird dann Phil Neumann, der Abwehrspieler sah in Fürth seine fünfte Gelbe Karte.
96 mit Trauerflor
In Gedenken an den Unfall-Tod eines Geschäftsstellen-Mitarbeiters, weswegen auch die Weihnachtsfeier abgesagt worden war, spielten die 96-Profis mit Trauerflor. Hemmte das die Leistung? Fast hatte es den Anschein, denn die Mannschaft von Trainer Leitl agierte sehr zurückhaltend, scheute das Risiko und kam praktisch gar nicht gefährlich vor das Fürther Tor.
Da es aber auch den Franken nicht gelang, die 96-Abwehr in Verlegenheit zu bringen, sahen die Zuschauer eine ereignisarme erste Hälfte ohne packende Torraumszenen.
Tresoldi kommt zu Fall - kein Strafstoß
Lediglich in der 32. Minute gab es einen Aufreger - zumindest ging bei den Hannoveranern der Puls hoch: Nicolò Tresoldi war im Fürther Strafraum beim Zweikampf mit Luca Itter zu Fall gekommen. Schiedsrichter Tobias Reichel stand nur wenige Meter entfernt und sah keine strafbare Aktion Itters, so blieb der Elfmeterpfiff aus - auch der VAR hatte an dieser Entscheidung nichts auszusetzen.
Futkeu schockt Hannover spät
Möglicherweise lag es auch auch am ramponierten Rasen im Ronhof, dass es den 22 Fußballern nicht gelang, ein attraktives Kombinationsspiel aufzuziehen. Immer wieder versprang der Ball, oder spritzte nach einem Zweikampf brauner Sand auf. Torchancen? Weiter Mangelware: Zwei Distanzschüsse von Hannovers Jannik Dehm (75.) und Fürths Branimir Hrgota (77.) waren für lange Zeit die einzigen erwähnenswerten Offensivaktionen.
Für die Schlussphase brachte 96-Coach Leitl in Jessic Ngankam (für Tresoldi) noch einmal eine frische Offensivkraft - doch das bessere Wechsel-Händchen blieb Fürths Trainer Jan Siewert vorbehalten. Der hatte nach einer knappen Stunde Dennis Srbeny gebracht - der prompt zum Tor-Vorbereiter avancierte. Seine Kopfball-Weiterleitung nach einer Ecke schoss Futkeu im Fünfmeterraum unbedrängt zum 1:0 für die Gastgeber ein (83.). Das war die Entscheidung in einer Partie, die eigentlich keinen Sieger verdient gehabt hätte.