Hannover 96 erkämpft sich beim 1. FC Nürnberg einen Punkt
Fußball-Zweitligist Hannover 96 hat am Samstagabend beim 1. FC Nürnberg einen Punkt geholt. Gegen die noch ungeschlagenen Franken spielten die "Roten" 0:0.
Mit elf Punkten nach neun Spielen belegen die Niedersachsen in der Tabelle Rang zwölf. Das torlose Remis war unter dem Strich leistungsgerecht, auch wenn Hannover nach starkem Beginn immer mehr nachließ und bei einigen Nürnberger Chancen das Glück auf seiner Seite hatte.
Trybull debütiert, 96 beginnt stark
Tom Trybull feierte sein Debüt im Dress der "Roten" und holte sich in der ersten Minute nach einem unfair geführten Luftduell gleich mal eine Ermahnung von Schiedsrichter Tobias Reichel ab. Die Niedersachsen wollten auf dem Platz Zeichen setzen - und waren die bessere Mannschaft. Gegen die Franken, die in einem Sondertrikot für ein Kinderhospiz aufliefen, spielten die Hannoveraner schnörkellos nach vorne. Mit schnellen und präzisen Pässen kamen sie schnell durchs Mittelfeld, im Angriff fehlte aber die Kaltschnäuzigkeit. Linton Maina (8.), Sebastian Kerk (9.) und Lukas Hinterseer (17.) hätten für die nicht unverdiente Führung in der Anfangsphase sorgen können.
Defensiv ließen die Gäste wenig zu, zweimal wurde es jedoch für den frisch blondierten Ron-Robert Zieler in den ersten 45 Minuten haarig: Nach einem langen Ball in die Spitze stürmte Erik Shuranov auf das 96-Tor zu, knallte den Ball aber deutlich drüber (33.). Kurz vor der Pause traf der ehemalige St. Paulianer Mats Möller Daehli zudem den Außenpfosten (45.).
"Club" setzt Hannover unter Druck, VAR greift ein
Nürnberg kam besser aus der Kabine. 96 verhielt sich nach guter erster Hälfte zu passiv und fand schwer zurück ins Spiel. Lino Tempelmann zielte in der 56. Minute noch knapp über das 96-Tor, beim strammen Schuss aufs kurze Eck von Tom Krauß musste Zieler dann sein ganzes Können aufbringen.
In der 66. Minute war der Weltmeister von 2014 allerdings geschlagen: Nach Pass von Nikola Dovedan versenkte Krauß den Ball im Hannoveraner Tor. Doch der Videoassistent meldete sich und verweigerte dem Treffer die Anerkennung. Dovedan stand vor dem Zuspiel zu Krauß im Abseits, die Niedersachsen atmeten durch.
96 sehnt den Abpfiff herbei, Dovedan fliegt
Die Gastgeber blieben am Drücker und schnürten Hannover weiter ein. Möller Daehli zirkelte den Ball neben den rechten Pfosten (77.) und leitete damit die Schlussoffensive der Gastgeber ein - dachten alle. Doch in der 79. Minute zeigte Schiedsrichter Reichel Nürnbergs Dovedan die Gelb-Rote Karte. Der "Clubberer" hatte Dominik Kaiser bei dessen Befreiungsschlag leicht berührt, von einem Foul konnte hingegen keine Rede sein. Eine Fehlentscheidungs des Unparteiischen, die nicht korrigiert wurde. In Überzahl wurden die Niedersachsen dennoch nicht übermütig, sondern spielten auf Sicherheit und fuhren damit einen Punkt ein.