HSV: Präsident Jansen nicht mehr Aufsichtsratschef
Vereinspräsident Marcell Jansen ist nicht mehr Vorsitzender des Aufsichtsrates beim Fußball-Zweitligisten Hamburger SV. Am Montag wurde stattdessen Michael Papenfuß auf der Hauptversammlung der ausgegliederten HSV Fußball AG zum neuen Chef des Kontrollgremiums gewählt.
Der 68-Jährige ist zudem Vizepräsident des Stammvereins. Jansen bleibt aber einfaches Mitglied des weiterhin nur sechs Mitglieder umfassenden Aufsichtsrates. Neben Jansen wurden Stephan von Bülow, Markus Frömming, Henrik Köncke, Dr. Hans-Walter Peters und Papenfuß in das Kontrollgremium gewählt. Das siebte Aufsichtsratsmitglied solle "zeitnah" benannt werden.
Dr. Andreas C. Peters, der zuletzt als potenzieller siebter Ratskandidat gehandelt wurde, bleibe dem HSV in seiner beratenden Rolle im Arbeitskreis Rechtsform erhalten, teilte der Club mit.
Papenfuß spricht vom "Kernziel Aufstieg"
"Es freut mich sehr, dass wir in Abstimmung mit den Gesellschaftern und nach vielen differenzierten, internen Gesprächen einen Konsens erzielen konnten", sagte Papenfuß in einer Mitteilung: "Wir müssen bestmöglich aufgestellt sein, um die thematischen Herausforderungen der kommenden Monate und Jahre mit der notwendigen Expertise anzugehen. Und wir wollen jetzt zusammen dafür sorgen, dass der sportliche Bereich mit dem Kernziel Aufstieg im Mittelpunkt steht und bleibt. Dafür bieten wir maximale Rückendeckung."
Jansen von Kühne kritisiert
Der 37 Jahre alte Jansen hatte zuletzt viel Kritik einstecken müssen, sein Verhältnis zu Investor und Anteilseigner Klaus-Michael Kühne gilt zudem als zerrüttet. Der Milliardär ist bereit, "noch einmal einen großen Betrag einzusetzen, bis zu 120 Millionen Euro", wie der Milliardär zuletzt sagte, knüpfte seine Finanzspritze aber an Bedingungen - unter anderem müssten die Gremien anders besetzt werden. "Vereinspräsident Marcell Jansen steht leider gegen mich; aber da gibt es momentan zwei Fraktionen. Die Schlacht ist noch nicht geschlagen", hatte Kühne dem "Manager Magazin" gesagt.