Sendedatum: 29.02.2012 | 15:25 Uhr
1 | 26 Seine Hände waren sein Kapital: Rund 20 Jahre packte Fußball-Torwart Frank Rost zwischen den Pfosten beherzt zu - mit der Handschuhübergröße 13. Am 30. Juni 1973 in Chemnitz geboren, beginnt der achtjährige Frank seine Fußball-Karriere allerdings als Stürmer bei Lokomotive West Leipzig.
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2 | 26 Den Weg zwischen die Pfosten findet Rost bei der Bezirksspartakiade 1986, weil der eigentliche Torwart verletzt ist. Es ist wohl Schicksal, denn dort wird er von einem Übungsleiter der Bezirksauswahl entdeckt, der ihm den Wechsel zum Oberligaclub 1. FC Lok Leipzig ermöglicht und damit in die Kinder- und Jugendsportschule Leipzig.
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3 | 26 Das Talent, mit den Händen umgehen zu können, ist Rost quasi in die Wiege gelegt worden. Mutter Christina "Christa" Rost bestreitet 170 Länderspiele für die Handball-Nationalmannschaft der DDR und gewinnt 1976 olympisches Silber und 1980 Bronze.
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4 | 26 Vater Peter Rost (Mitte) bringt es auf stolze 216 Handball-Länderspiele, gewinnt 1980 Olympiagold mit der DDR-Auswahl und arbeitet später erfolgreich als Bundesliga-Trainer.
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5 | 26 Sohn Frank schlägt die Fußballprofi-Karriere ein. In Leipzig kommt er nicht zum Zug und lässt sich 1991 zum Drittligisten 1. FC Markkleeberg ausleihen. Ein Jahr später überzeugt der 18-Jährige im Probetraining bei Werder und wechselt nach Bremen. Als Stammkeeper der Amateure ist Rost die Nummer drei bei den Profis und darf 1993 die deutsche Meisterschale halten, auch wenn er noch keinen Profieinsatz hatte.
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6 | 26 Am ersten Spieltag der Saison 1995/1996 gibt Rost sein Debüt in der Bundesliga, drei Jahre nach seinem Wechsel an die Weser. Zum unumstrittenen Stammkeeper avanciert er allerdings erst in der Serie 1998/99, die er als DFB-Pokal-Held beschließt.
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7 | 26 Im Finale gegen Bayern München pariert er den Elfmeter von Lothar Matthäus und verwandelt anschließend selbst zum 5:4-Sieg der Bremer. Als Ersatzmann hatte er den Pokal zwar schon 1994 gewonnen. "Aber das war 1999 etwas ganz anderes, da war es mein Pott", beschreibt Rost den unvergesslichen Moment.
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8 | 26 Jetzt kommt Rosts Karriere richtig ins Rollen. Das erste von insgesamt vier Länderspielen für Deutschland bestreitet der Junge aus Chemnitz am 27. März 2002 in Rostock beim 4:2-Sieg über die USA.
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9 | 26 Vier Tage später gelingt Rost im Ligaspiel gegen Rostock Außergewöhnliches: Der Torwart erzielt in der 90. Minute einen Treffer aus dem Spiel heraus. Es ist das zwischenzeitliche 3:3. Bremen gewinnt sogar noch mit 4:3. Neben Rost ist dies bisher nur Jens Lehmann geglückt. Treffsicherheit beweist Rost auch im aktuellen Sportstudio, wo er an der legendären Torwand fünf Treffer erzielt - als bisher einziger Keeper.
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10 | 26 Nach zehn Jahren und 147 Bundesligaspielen in grün-weiß wechselt Rost 2002 die Farben. Er geht zu den "Königsblauen" von Schalke 04. Der Ligakonkurrent der Bremer sucht einen Nachfolger für Oliver Reck. Der einstige Werder-Keeper hatte Rost auf Schalke selbst empfohlen.
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11 | 26 Viereinhalb Jahre ist Rost auf Schalke die Nummer eins, absolviert 130 Bundesligapartien für den Ruhrpott-Club, ehe Trainer Mirko Slomka im November 2006 den Generationenwechsel einleitet. Ein gewisser Manuel Neuer löst Rost im Schalker Tor ab.
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12 | 26 Eigentlich wollte Rost auf Schalke alt werden. Doch auf der Bank will er nicht versauern. Seine Tage als "Knappe" sind gezählt...
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13 | 26 ...und er heuert im Januar 2007 wieder im hohen Norden beim Hamburger SV an.
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14 | 26 Wie schon in Bremen und Gelsenkirchen so auch in Hamburg an seiner Seite - Ehefrau Susann.
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15 | 26 Mit seiner Ruhe und Souveränität avanciert Rost auch beim HSV schnell zum Führungsspieler, der mit seiner Meinung auf und abseits des Rasens nicht hinterm Berg hält.
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16 | 26 Während Rost auf dem Feld mit seinen Gegnern und auch Mitspielern bisweilen nicht gerade zimperlich umspringt,...
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17 | 26 ...kann er nach dem Schlusspfiff auch der väterliche Freund für viele Jungprofis sein.
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18 | 26 Auf dem grünen Rasen ist der ehrgeizige Rost oft verbissen. Abseits des Fußball-Alltags lenkt sich der Profi gerne mit Reiten, Golfspielen, seiner Modelleisenbahn oder auch einem Zoo-Besuch ab.
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19 | 26 Den Wettkämpfer in sich kann "Fäustel", so Rosts Spitzname, aber nicht einfach vergessen. Der streitbare Torhüter will immer gewinnen. Und sei es nur das Beachvolleyball-Match im Trainingslager...
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20 | 26 ...oder der Curling-Wettkampf mit anderen Hamburger Profiteams.
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21 | 26 Rost ist sozial engagiert: So tritt er als Botschafter und Schirmherr der Initiative F.A.N (Fußball-Alphabetisierungs-Netzwerk) auf. Außerdem engagiert sich der Torwart im Verein "Herzenswünsche e.V.", der schwer erkrankten Kindern und Jugendlichen die Erfüllung kleiner und großer Träume ermöglicht.
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22 | 26 Mit dem HSV schafft Rost zweimal den Einzug ins Europapokal-Halbfinale.
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23 | 26 Allerdings lassen den perfektionistisch veranlagten Keeper, der sich im Laufe seiner Karriere immer wieder mit seinem Umfeld anlegt und als Sturkopf gilt, die andauernden Querelen im Vereinsumfeld phasenweise fast verzweifeln.
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24 | 26 In seinem Strafraum im HSV-Stadion hat Rost aber zumeist alles im Griff. Trotzdem einigen sich Rost und der Club im April 2011 nicht auf einen neuen Vertrag.
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25 | 26 Wie einige große Fußballer vor ihm, wagt Rost im reifen Fußballer-Alter von 38 Jahren den Schritt über den großen Teich in die USA. In der nordamerikanischen Fußball-Profiliga MLS ist der frühere Nationalkeeper der sichere Rückhalt der New York Red Bulls.
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26 | 26 Rost bildet sich in New York auch beruflich weiter und absolviert eine Art Praktikum im Marketing. Der Torwart plant die Karriere nach der Karriere: "Ich möchte einmal als Sportdirektor arbeiten." Am 19. Februar 2012 verkündet er: "New York war meine letzte Station. Meine Karriere ist beendet. Ich genieße es jetzt, Abstand zu gewinnen."
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