FC St. Pauli weiter ohne Heimtor - aber Punkt gegen Wolfsburg
Der FC St. Pauli wartet in der Fußball-Bundesliga weiter auf den ersten Heimtreffer. Die Kiezkicker kamen am Sonnabend gegen den VfL Wolfsburg nicht über ein 0:0 hinaus. Die Punkteteilung im Nordduell bringt beide Clubs nicht wirklich voran.
Im ersten Punktspiel der beiden Mannschaften seit 2011 war Aufsteiger St. Pauli lange das bessere, weil aktivere Team. Der VfL agierte über weite Strecken zu passiv, hatte aber durchaus die eine oder andere Möglichkeit zum Torerfolg. Chancen hatten auch die Hamburger, vergaben sie jedoch zum Teil kläglich. In der Tabelle ändert sich für beide Teams nicht viel: St. Pauli rangiert mit fünf Punkten auf dem Relegationsplatz, Wolfsburg zwei Plätze und drei Punkte weiter oben.
St. Paulis Trainer Alexander Blessin attestierte seiner Mannschaft ein "richtig gutes Spiel", dem nur als Sahnehäubchen das Tor zum "verdienten Sieg" gefehlt habe. VfL-Coach Ralph Hasenhüttl beklagte einige "haarsträubende Fehler" seiner Mannschaft, sprach aber von einem "gerechten Unentschieden".
Dienstag (18 Uhr) geht es für den FC St. Pauli im DFB-Pokal mit dem Auswärtsspiel bei RB Leipzig weiter, in der Bundesliga gastieren die Kiezkicker am kommenden Sonnabend (15.30 Uhr) bei der TSG Hoffenheim. Die Wolfsburger haben hingegen in der englischen Woche zwei Heimspiele: Im DFB-Pokal empfangen sie am Dienstag (20.45 Uhr) Borussia Dortmund und in der Liga am Sonnabend (15.30 Uhr) den FC Augsburg.
St. Pauli druckvoller, aber abschlussschwach
St. Pauli war im ersten Durchgang das deutlich aktivere Team, hatte jedoch Mühe, zu zwingenden Chancen zu kommen. Erst nach einer Viertelstunde gab es den ersten Schuss aufs Wolfsburger Gehäuse, VfL-Keeper Kamil Grabara hatte aber keine Mühe mit dem letztlich zu schwachen Abschluss von Johannes Eggestein (15.). Kurz darauf vertändelte Danel Sinani eine gute Gelegenheit, nachdem Eggestein auf ihn durchgesteckt hatte (17.).
Wolfsburg fand hingegen in der Offensive praktisch gar nicht statt: Ein Schlenzer von Joakim Maehle, der gut einen Meter am Tor vorbei flog (31.), und ein Kopfball von Jonas Wind, den St. Paulis Torhüter Nikola Vasilj parierte (45.+2), waren die gefährlichsten Aktionen, die die "Wölfe" in der ersten Halbzeit anboten (31.). Die Niedersachsen agierten abwartend bis behäbig, konnten sich aber weiter auf die Abschlussschwäche ihres Gegners verlassen: Jackson Irvine zog zentral aus 14 Metern ab, Grabara bekam noch die Fingerspitzen dran (42.). So ging es torlos in die Pause.
Amoura vergibt zweimal, Eggestein einmal
Ein katastrophaler Querpass von Hauke Wahl sorgte unmittelbar nach Wiederanpfiff für eine Wolfsburger Großchance: Ridle Baku legte zurück auf Mohammed Amoura, dessen strammen Schuss Vasilj über die Latte lenkte (46.). Kurz darauf war St. Paulis Keeper gegen den Algerier erneut gefordert und parierte stark (48.). Wenig später lag der Ball im Wolfsburger Netz, doch der Torjubel der Kiezkicker erstickte im Keim - Morgan Guilavogui hatte aus einer Abseitposition heraus getroffen (52.).
Nun war deutlich mehr Tempo in der Partie, was auch an den Gästen lag, die engagierter und offensiver zu Werke gingen. Zugleich blieb es bei St. Paulis Chancenwucher: VfL-Abwehrspieler Denis Vavro verschätzte sich und Eggestein lief plötzlich frei auf Grabara zu. Doch mit dem Ball an Fuß verlor er zunehmend an Tempo und konnte noch von Konstantinos Koulierakis entscheidend geblockt werden (58.). Kurz darauf wehrte Grabara einen Schuss von Sinani ab (65.).
Smith mit der letzten Torchance der Partie
Mit zunehmender Spieldauer erarbeitete sich St. Pauli wieder etwas mehr Übergewicht, aber der VfL hatte auch seine Torgelegenheiten: Tiago Tomas scheiterte an Vasilj (81.). Doch gegen Ende merkte man beiden Teams an: Mit dem einen Punkt war zwar keiner wirklich zufrieden, aber das letzte Risiko ging auch keiner mehr ein. Einen Freistoß vom Eric Smith faustete Grabara problemlos weg (90.+3) - es war die letzte Gelegenheit der Partie, die gerecht mit einem Remis endete.