FC St. Pauli verpasst bei Paqarada-Abschied Zweitligarekord
Fußball-Zweitligist FC St. Pauli hat die Saison mit einem Remis beendet und einen Zweitligarekord verpasst. Am Sonntag kamen die Hamburger im letzten Spiel ihres Kapitäns Leart Paqarada gegen den Karlsruher SC nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus.
Der Höhepunkt des Spiels war kein sportlicher: Als Paqarada um 17.12 Uhr ausgewechselt wurde, erhoben sich die St. Pauli-Fans von den Rängen des ausverkauften Millerntor-Stadions und sangen inbrünstig: "You'll never walk alone". Paqarada, der in der neuen Saison für den 1. FC Köln aufläuft, hatte sich als Kopf des Teams in die Herzen der Anhänger gespielt. Entsprechend tränenreich war der Abschied.
Das Spiel auf dem Rasen war da schon Nebensache. In einer Partie mit wenigen Höhepunkten hatten die Kiezkicker Feldvorteile, ließen aber im gegnerischen Strafraum die letzte Konsequenz vermissen. So beendeten sie die Spielzeit als bestes Rückrundenteam auf Tabellenrang fünf, da Düsseldorf wegen der besseren Tordifferenz noch an den Hamburgern vorbeizog. Sie verpassten mit 41 Punkten in der Rückrunde einen neuen Zweitliga-Halbserienrekord und zogen lediglich mit dem SC Freiburg (2006/2007) und Hertha BSC (2010/2011) gleich.
Nach dem Abpfiff verabschiedete der FC St. Pauli unter dem Jubel der Fans neben Paqarada auch Dennis Smarsch, Christopher Avevor, Luca Zander, Jannes Wieckhoff, Franz Roggow und Igor Matanović sowie Athletiktrainer Christoph Hainc Scheller und Schiedsrichterbetreuer Dieter Knecht.
Party-Crasher Schleusener trifft zur Gästeführung
Sportlich hatten die 15.546 Zuschauer am Millerntor zuvor eine Partie der Marke "Sommerfußball" zu sehen bekommen, die von beiden Seiten nicht mit letzter Konsequenz geführt worden war. Ein Pfostenschuss von Connor Metcalfe (8.) und ein Kopfball von Karol Mets aus fünf Metern (45.+1) waren in der ersten Hälfte die besten Gelegenheiten für die Hausherren, die ein Übergewicht und viel Ballbesitz hatten.
Doch die weitgehend harmlosen Gäste zeigten sich enorm effizient, als Goalgetter Fabian Schleusener eine Minute später steil geschickt wurde und St.-Pauli-Keeper Nikola Vasilj aus neun Metern keine Chance ließ. So ging der KSC etwas überraschend mit einer Führung in die Pause.
Paqaradas Ausgleich als Abschiedsgeschenk
Nach der Pause schnürte der FC St. Pauli die Badener in der eigenen Hälfte ein und drängte auf den Ausgleich. Fast folgerichtig gelang er schließlich nach 58 Minuten, als ausgerechnet Paqarada einen Abpraller von der Strafraumgrenze aus verwertete - 1:1! Im letzten Spiel für die Hamburger gelang dem Kapitän sein dritter Saisontreffer. Nach diesem Abschiedsgeschenk verflachte die Partie, da beide Seiten offenkundig mit dem Punkt zufrieden waren.
Für St. Pauli bleibt die Erkenntnis, dass mit einer halbwegs ordentlichen Hinrunde ein Aufstieg möglich gewesen wäre. Gleichwohl war der Saisonabschluss versöhnlich, denn mit Rang fünf hatten nach der Hinserie sicher die wenigsten gerechnet.