FC St. Pauli: Mit viel positivem Schwung nach Bielefeld
Drei Tage nach der Last-Minute-Niederlage in Freiburg tritt der FC St. Pauli in der zweiten Fußball-Bundesliga bei Arminia Bielefeld an. Im Gegensatz zum Tabellenletzten, der 0:6 in Stuttgart verlor, haben die Hamburger viel Positives von ihrem Pokal-Aus mitgenommen.
Für St. Paulis Trainer Timo Schultz ist das allerdings kein Grund, das Liga-Schlusslicht auf die leichte Schulter zu nehmen - im Gegenteil: "In Stuttgart haben sie nicht gut ausgesehen, aber sie werden motiviert sein. Das Spiel gegen den VfB hat es für uns nicht einfacher gemacht", sagte der 45-Jährige und verwies auf die jüngste Ligapartie der Ostwestfalen in Hannover (0:2) vor einer Woche: "Es ist schon so, dass sie über Qualität verfügen und sie haben sich in Hannover für ein richtiges gutes Auswärtsspiel nicht belohnt."
Ohnehin interessiert Schultz vor dem Duell heute Abend (20.30 Uhr, im NDR Livecenter) der Blick auf die Tabelle nicht: "Ich ranke keine Gegner nach Tabellenregion. Ich betrachte das inhaltlich und nach Substanz. Wir haben den Anspruch zu gewinnen - egal ob zu Hause oder auswärts."
Schwung der letzten Wochen mitnehmen
Doch auswärts sind die Kiezkicker saisonübergreifend seit zehn Spielen ohne Sieg, letztmals gewannen sie am 26. Februar dieses Jahres 3:1 beim FC Ingolstadt. Damit diese Negativserie ein Ende findet, setzen die Hamburger auf den Pokal-Auftritt in Freiburg, dem Trainer Schultz gerade wegen der nur knappen Niederlage in der Verlängerung viel Positives abgewann und seiner Mannschaft ein "Riesenkompliment" aussprach.
"Das Spiel an der Anzeigetafel haben wir leider verloren, für den Kopf haben wir haushoch gewonnen." St.-Pauli-Trainer Timo Schultz
Auch Marcel Hartel sieht den FC St. Pauli nach dem Derby-Sieg gegen den HSV und der Pokalpartie im Aufwind: "Wir sind unangenehm zu spielen, so wie wir die letzten Wochen auftreten. Das müssen wir einfach in die Köpfe bekommen, dass es in jedem Spiel so sein muss", sagte der Offensivmann vor dem Wiedersehen mit seinem Ex-Club, für den er 22 Bundesliga- und 33 Zweitligaspiele bestritten hat.
Nemeth und Medic fehlen, Zander wieder eine Alternative
Besonders beeindruckend war der Auftritt der Hamburger in Freiburg auch deshalb, weil sie den Ausfall fast der gesamten Abwehrkette kompensiert hatten. Die verletzten Stamm-Innenverteidiger David Nemeth und Jakov Medic müssen auch in Bielefeld ersetzt werden. Medic muss an der Schulter operiert werden, Nemeth fehlt wegen seiner Adduktorenprobleme wohl bis zum Jahresende.
Der nur im Pokal gesperrte griechische Rechtsverteidiger Manolis Saliakas ist hingegen wieder einsatzfähig. Auch der angeschlagene Luca Zander wird voraussichtlich fit sein, was Schultz mehr Defensiv-Optionen ermöglicht.
Mögliche Aufstellungen:
Arminia Bielefeld: Fraisl - Klünter, Hüsing, Andrade, Oczipka - Vasiliadis, Lepinjica - Hack, Rzatkowski, Okugawa - Serra
FC St. Pauli: Vasilj - Dzwigala, Smith, Fazliji - Metcalfe, Paqarada - Aremu - Irvine, Hartel - Amenyido, Daschner