Europa ade: VfL Wolfsburg verliert gegen Hertha und wird nur Achter
Was für eine Enttäuschung! Nach der 1:2 (1:0)-Pleite im letzten Spiel gegen Hertha BSC schließt der VfL Wolfsburg die Bundesligasaison nur als Achter ab und hat damit alle Chancen auf ein Europa-Ticket verspielt.
Durch die 0:3-Pleite von Bayer Leverkusen in Bochum wäre sogar Rang sechs für die "Wölfe" drin gewesen. Selbst ein Remis hätte gereicht für die Mannschaft von Trainer Niko Kovac. So aber ging Eintracht Frankfurt durch den 2:1-Sieg gegen Freiburg noch an den Wolfsburgern vorbei und darf sich über Platz sieben freuen.
"Das ist jetzt ein absolutes Scheiß-Gefühl, eine Katastrophe. Da fehlen die Worte." VfL-Kapitän Maximilian Arnold
"Ich bin sehr enttäuscht und tieftraurig. Wir hätten dieses Spiel nie und nimmer verlieren dürfen", sagte Kovac dem NDR und zog ein ernüchterndes Saisonfazit: "Wir kamen von Platz 17, jetzt sind wir Achter. Da kann man sagen 'okay', aber wir hatten andere Ambitionen. Wir wollten Sechster oder Siebter werden und das war heute auch möglich."
Tief enttäuscht sanken die Wolfsburger Spieler nach dem Schlusspfiff auf den Rasen. Einige Fans pfiffen sie sogar aus. Für den VfL ist es nun bedeutungslos, wie das DFB-Pokalendspiel zwischen den Frankfurtern und RB Leipzig am kommenden Sonnabend (20.30 Uhr) ausgeht.
Für die Hessen ist es hingegen eine besondere Konstellation. Gewinnen sie in Berlin den Pokal, spielen sie in der Europa League. Im Falle einer Niederlage dürfen sie als Bundesligasiebter an den Play-offs der Conference League teilnehmen.
Nach neun Jahren grün-weiß - Guilavogui verabschiedet
Wolfsburg, das den internationalen Wettbewerb als Saisonziel ausgegeben hatte, wird dann nur zuschauen dürfen und muss in der nächsten Spielzeit einen neuen Anlauf nehmen. Dann allerdings ohne Josuha Guilavogui. Nach neun Spielzeiten im grün-weißen Trikot wurde der ehemalige Kapitän der "Wölfe" verabschiedet. Der Franzose war 2014 von Atletico Madrid nach Wolfsburg gekommen und durfte den VfL gegen die Hertha noch einmal als Kapitän aufs Feld führen.
Wo Guilavogui künftig spielen wird, ist noch nicht entschieden. Mit dem VfL verhandelt der 32-Jährige aktuell über eine Weiterbeschäftigung nach dem Ende seiner Spielerkarriere.
Kaminski trifft nach zwei Minuten
Guilavogui und Co. durften im letzten Heimspiel der Saison bereits nach zwei Minuten jubeln. Jakub Kaminski traf zur 1:0-Führung für die Hausherren, nachdem Yannick Gerhardt per Hacke abgelegt hatte.
Hertha-Fans sorgen für Spielunterbrechung
Für unschöne Szenen sorgten die mitgereisten Fans aus der Hauptstadt. Im Berliner Fanblock wurden nach rund zehn Minuten mehrere Feuerwerkskörper und Bengalische Feuer gezündet. Die Partie musste für rund vier Minuten unterbrochen werden. Hertha-Trainer Pal Dardai ging in die Gästekurve, um die Situation zu beruhigen.
Der Anhang des Absteigers nutzte das letzte Saisonspiel auch dafür, um gegen die Entwicklung der vergangenen Jahre bei der Hertha zu protestieren. Auf einem großen Spruchband im Gästeblock stand: "Millionen kassiert unseren Verein blamiert - Söldner auf dem Feld und im Verein: Verpisst euch!"
Maza und Richter drehen die Partie
Auch die Tore von Ibrahim Maza (55.) und Marco Richter (68.), die Hertha 2:1 in Führung brachten, konnten die Berliner Fans in der zweiten Hälfte nicht wirklich besänftigen. Immer wieder flog Pyrotechnik in Richtung Spielfeld, auch direkt auf Wolfsburger Spieler, die Ecken vor dem Hertha-Fanblock ausführen wollten.
Die VfL-Profis versuchten, sich nicht beeindrucken zu lassen und drückten auf den Ausgleich. Omar Marmoush (86.) oder Sebastiaan Bornauw (89.) hätten das erlösende 2:2 markieren können, doch es sollte nicht sein.