Dopingfall Vuskovic: Befangenheitsantrag abgewiesen
Der kanadische Dopingforscher Prof. Jean-Francois Naud darf den Fall des HSV-Profis Mario Vuskovic als unabhängiger Experte untersuchen. Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wies den Befangenheitsantrag gegen den bestellten Gutachter als unbegründet zurück.
Die Anwälte des kroatischen Nationalspielers hatten die Unabhängigkeit des kanadischen EPO-Spezialisten in Zweifel gestellt, weil Sven Voss, Leiter des Dopinglabors in Kreischa, das Vuskovics Probe analysiert hat, und Naud einer gemeinsamen WADA-Arbeitsgruppe angehören.
"Es liegen keine Gründe vor, die geeignet sind, Misstrauen gegen die Unparteilichkeit des abgelehnten Sachverständigen zu begründen. Die Mitgliedschaft des Sachverständigen in der WADA-EPO Working Group ist aus objektiver Sicht nicht dazu geeignet, seine Unparteilichkeit in Frage zu stellen", begründete das Sportgericht hingegen seine Entscheidung.
DFB: Es gibt nur wenige Spezialisten
Es sei laut DFB zudem zu berücksichtigen, "dass die Prüfung und Bewertung einer Analyse zum Nachweis von körperfremden EPO im Urin weltweit nur von wenigen entsprechend qualifizierten und analytisch erfahrenen Wissenschaftlern vorgenommen werden kann".
Daher liege es auf der Hand, "dass sich nur derartige Spezialisten hinreichend sachgerecht und zuverlässig mit den Bestimmungen der WADA und den dort entwickelten wissenschaftlichen Methoden befassen und diese entsprechend aus- und bewerten können".
Nächster Verhandlungstermin am 10. März
Bei Vuskovic war in einer Dopingprobe vom 16. September 2022 körperfremdes Erythropoetin (Epo) gefunden worden. Die B-Probe Mitte Dezember bestätigte den positiven Befund. Deshalb hat ihn das DFB-Sportgericht am 15. November im Rahmen einer einstweiligen Verfügung vorläufig gesperrt.
Der nächste Verhandlungstag wurde für den 10. März angesetzt. Vuskovics Anwälte hatten vier Gutachten präsentiert, um den positiven Dopingtest des Kroaten anzufechten. Der 21-Jährige beteuert seine Unschuld.