Duisburgs Trainer Norbert Meier (r.) und Kölns Albert Streit © picture alliance / dpa

Der "Kopfstoß" von Trainer Norbert Meier gegen Albert Streit

Stand: 25.01.2024 14:03 Uhr

Mit einem fatalen Aussetzer am 6. Dezember 2005 gefährdete Trainer Norbert Meier seine Karriere. Der DFB belegte ihn wegen eines "Kopfstoßes" gegen Albert Streit mit einem dreimonatigen Berufsverbot.

Der ehemalige Bundesliga-Profi und Nationalspieler Norbert Meier schien nach dem Aufstieg mit dem MSV Duisburg 2005 auch als Trainer im Kreis der ganz Großen der Zunft angekommen. Doch mit einem fatalen Aussetzer schrieb er Geschichte und sorgte für einen gehörigen Knick in seiner Karriere.

"Wir beide sind sehr dicht aneinandergeraten. Woraufhin ich mich habe hinfallen lassen, beziehungsweise hingefallen bin, weil ich denke, ich habe eine Wunde davongetragen. Das sieht man und das ist einfach eine normale Reaktion", kommentierte Meier nach der Partie des MSV gegen Köln am 6. Dezember eine Auseinandersetzung an der Seitenlinie mit dem Kölner Albert Streit.

Norbert Meier mit eigener Interpretation des "Kopfstoßes"

Diese Sicht auf die Ereignisse hatte der Heißsporn allerdings exklusiv. Die Fernsehbilder überführten ihn der Schauspielerei und der DFB belegte ihn mit einem dreimonatigen Berufsverbot. Die "Bild" nannte ihn den "Kopfstoß-Trainer" und "Kopfstoß-Meier" - der MSV trennte sich vom Erfolgscoach. Erst im Sommer 2013 kehrte Meier mit Fortuna Düsseldorf in die Bundesliga zurück.

Und das alles wegen eines an sich harmlosen Zweikampfes zwischen Duisburgs Razundara Tjikuzu und Streit fünf Minuten vor Spielende. Meier lamentierte, meckerte Richtung Schiedsrichter - und motzte auch Streit an, als dieser gerade vorbeiging. Streit blieb stehen - die Gesichter kamen sich sehr nahe. Plötzlich sackte Meier wie vom Blitz getroffen zu Boden - Streit griff sich an die Stirn und kippte dann ebenfalls um.

Co-Trainer Heiko Scholz und der MSV-Spieler Tobias Willi eilten ihrem Chef noch zu Hilfe und bepöbelten den am Boden liegenden Kölner. Schiedsrichter Manuel Gräfe schickte Streit wegen einer vermeintlichen "Kopfnuss" vom Platz. Doch spätestens die Zeitlupe im Fernsehen entlastete den Spieler. Deutlich sah der Zuschauer, dass die Bewegung eindeutig von Meier ausging und dieser sich theatralisch fallen ließ.

"Gewinnen, aber nicht um jeden Preis." Norbert Meier, ehemaliger Duisburger Trainer

Meier musste in der Dritten Liga neu anfangen. Über Dynamo Dresden (September 2006 bis September 2007) kam er Anfang 2008 nach Düsseldorf, wo er sein Glück als Trainer fand. Jahre nach dem verhängnisvollen Kopfstoß zeigte sich Meier in der Sendereihe Sportclub Stars des NDR Fernsehens reumütig: "Für mich war das Schlimmste, dass auch die Familie darunter gelitten hat. Dabei war das eine Geschichte, die mich betraf."

Der Fall hat den Trainer allerdings nachdenklich gemacht und Demut gelehrt: "Ich habe dadurch eine andere Einstellung zum Fußball bekommen. Nach wie vor will ich natürlich jedes Spiel gewinnen, aber nicht um jeden Preis."

Dieses Thema im Programm:

Sportclub | 17.03.2013 | 23:30 Uhr

Mehr Fußball-Meldungen

Eine Fahne mit dem Vereinswappen von Werder Bremen © IMAGO / Picture Point

Werder Bremen mit Millionen-Gewinn und Abschied von X

Der Fußball-Bundesligist verkündete auf seiner Mitgliederversammlung positive Geschäftszahlen und teilte mit, seine Aktivitäten auf der Plattform X einzustellen. mehr