VfL-Frauen gewinnen Pokal-Fight in München
Die Fußball-Frauen des VfL Wolfsburg haben am Sonnabend auf ihrem Weg zum möglichen sechsten Gewinn des DFB-Pokals in Folge einen riesigen Schritt vollzogen. Das Team von Trainer Stephan Lerch setzte sich im Achtelfinale beim großen Rivalen FC Bayern München mit 3:1 (1:1) durch und zog in die Runde der letzten Acht ein. Die "Wölfinnen" wahrten durch den Erfolg ihren Status als Seriensiegerinnen, sie haben in dieser Saison bislang jedes Pflichtspiel gewonnen. "Wir hatten das bessere Ende für uns. Es gab ein paar Dinge, die wir nicht gut gemacht haben, aber am Ende zählt der Erfolg. Es war eine ganz große Hürde, die wir genommen haben", sagte Lerch im Interview mit dem NDR.
Dagegen sind die Frauen von Werder Bremen im Achtelfinale ausgeschieden. Der Zweitligist unterlag dem Bundesligisten SC Sand mit 0:2 (0:1). Das Viertelfinale wird am 9. Februar im Rahmen der ARD-Sportschau ausgelost.
Pajor bringt Wolfsburg in Führung
Der Pokal-Kracher an der Isar benötigte einige Zeit, um auf Touren zu kommen. Nach viel Kampf im Mittelfeld bekamen die Zuschauer in der 20. Minute die erste Torchance zu sehen - die Gäste sorgten dafür.
VfL-Kapitänin Alexandra Popp setzte die schnelle Ewa Pajor mit einem hohen Zuspiel in die Spitze in Szene, aber der polnischen Angreiferin rutschte der Ball über den Außenrist. Keine 60 Sekunden später machte es die 22-Jährige viel besser. Sie erlief einen erneut von Popp weit nach vorne geschlagenen Ball, sah, dass FCB-Torhüterin Laura Benkarth aus ihrem Gehäuse geeilt war, und hob das Spielgerät in Richtung Tor. Dass sie kurz darauf jubeln durfte, lag daran, dass sie sich damit nicht zufriedengab. Sie jagte sofort dem hüpfenden Ball nach. Dieser sprang schließlich gegen den Pfosten und über die Münchner Verteidigerin Simone Laudehr hinweg ins Spielfeld zurück. Pajor war zur Stelle und nickte aus kurzer Distanz zum 1:0 (21.) für Wolfsburg ein. In der Folgezeit sah alles danach aus, als sollte der VfL mit der Führung in die Pause gehen.
Doch weit gefehlt. Münchens Linda Dallmann passte von der linken Außenbahn an gleich drei unentschlossen agierenden VfL-Spielerinnen vorbei zur Mitte, wo Jovana Damnjanovic einen Schritt schneller war als Dominique Janssen und ins linke obere Eck zum 1:1 (45.) traf. Damit ging es auch in die Kabinen.
Janssen erlöst die "Wölfinnen"
Die erste Gelegenheit im zweiten Abschnitt hatten die Münchnerinnen.
Lineth Beerensteyn setzte sich auf der linken Außenbahn durch, drang in den Strafraum der Gäste ein und schoss aus spitzem Winkel flach ans Außennetz (55.). Der FCB war bis weit in den zweiten Abschnitt hinein das bessere Team. Von Wolfsburg kam offensiv wenig - bis zur 70. Minute. Dann bot sich plötzlich Popp im Bayern-Strafraum eine Top-Chance. Sie scheiterte aber mit einem Schuss aus der Drehung an Benkarth. Wenig später war München der Führung ganz nahe: Nach einem Freistoß setzte Laudehr ihren Kopfball knapp neben den Pfosten (75.).
Letztlich wurde aber der VfL seiner Favoritenrolle gerecht. Nach einem kapitalen Schnitzer von Torhüterin Benkarth flipperte der Ball durch den Bayern-Strafraum, bis er Janssen vor die Füße sprang. Die Niederländerin drosch die Kugel zum 2:1 (85.) unter die Latte. In der Nachspielzeit rettete VfL-Keeperin Hedvig Lindahl den Sieg, als sie einen Kopfball von Sydney Lohmann stark parierte. Pajor sorgte für den Schlusspunkt: Sie schoss zum 3:1 (90. +5) ins leere Tor ein.