Corona: Hannovers Gegner kann nicht antreten
Fußball-Zweitligist Hannover 96 kann nicht wie vorgesehen am 17. Mai (13.30 Uhr) den Spielbetrieb wieder aufnehmen. Beim Gegner Dynamo Dresden ist der gesamte Kader sowie Trainer- und Betreuerstab nach zwei weiteren positiven Coronafällen vom zuständigen Gesundheitsamt in eine zweiwöchige häusliche Quarantäne geschickt worden und kann daher nicht in der niedersächsischen Landeshauptstadt antreten. "Wir müssen jetzt erst einmal abwarten. Wir haben bereits gestern Abend die ersten Gespräche mit der DFL geführt und werden uns heute weiter austauschen. Es geht jetzt primär um eine Lösung für die gesamte Zweite Liga. Wir sind auf alle Eventualitäten vorbereitet. Ob wir Montag ins Hotel gehen, werden wir kurzfristig in Absprache mit der DFL entscheiden", erklärte 96-Sportdirektor Gerhard Zuber am Sonntagmorgen dem NDR Hörfunk.
Insgesamt drei positive Befunde bei den Dresdnern
Die beiden neuen Coronafälle sind das Ergebnis der dritten Testreihe bei Dynamo. Im Rahmen des ersten Durchgangs war das Virus bei einem Dresdner Profi nachgewiesen worden, dieser befindet sich seit dem 3. Mai in Quarantäne. Bei der zweiten Testreihe (4. Mai) gab es keinen positiven Fall. "Wir stehen im Austausch mit dem zuständigen Gesundheitsamt und der DFL, um alle weiteren Schritte abzustimmen. Fakt ist, dass wir in den kommenden 14 Tagen weder trainieren noch am Spielbetrieb teilnehmen können", sagte Dresdens Sportgeschäftsführer Ralf Minge.
DFL prüft Neu-Ansetzungen
Dresden ist der erste Club aus den beiden Profiligen, der schon vor dem geplanten Wiederbeginn zu dieser drastischen Maßnahme greifen muss. Welche Auswirkungen das auf den geplanten Spielbetrieb der Deutschen Fußball Liga hat, ist noch offen. "Wir haben von Anfang an gesagt, dass das etwas ist, worauf wir uns einstellen müssen. Wenn es so sein sollte, dann ist das eben so. Und in dem Fall heißt das, das mit Blick auf Dynamo Dresden nun 14 Tage Quarantäne angesagt sind. Und das heißt, dass wir uns in der nächsten Woche Gedanken machen werden, was das mit Blick auf die Spielansetzungen von Dynamo Dresden zu bedeuten hat", erklärte DFL-Chef Christian Seifert am Samstagabend im "Aktuellen Sportstudio" des ZDF. Er versuchte, Zuversicht auszustrahlen: "Ich interpretiere das nicht als Rückschlag, weil es völlig klar war, dass das passieren kann."
Dennoch wird durch den "Fall Dynamo Dresden" überdeutlich, wie fragil das Gebilde ist: Weitere Verschiebungen sind wahrscheinlich - schließlich darf das aktuelle Tabellenschlusslicht nicht trainieren und müsste damit "kalt" in den Wettbewerb starten. Viel Spielraum hat die DFL aber nicht, wenn die Saison wie geplant bis zum 30. Juni beendet werden soll.