Brustlöser im Abstiegskampf: Braunschweig siegt spät gegen Sandhausen
Eintracht Braunschweig hat einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht. Der Fußball-Zweitligist gewann am Sonntag nach einer spektakulären Schlussphase 2:1 (0:0) gegen den SV Sandhausen.
Alle drei Treffer fielen innerhalb von sieben Minuten. Saulo Decarli gab in der 82. Minute den Startschuss für die hitzige Schlussphase: Ein Eckball von Immanuel Pherai landete bei Decarli, der den Ball im Fünfmeterraum im Liegen ins Tor stocherte. Die Antwort der Gäste folgte per Kopfballtor (88.) von Aleksandr Zhirov. Nur 72 Sekunden später verwandelte Anton Donkor das Eintracht-Stadion in ein Tollhaus. Mit einem Schuss unter die Latte traf der "Löwen"-Stürmer zum 2:1 (89.) und sicherte den Niedersachsen drei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt.
Durch den Sieg im Kellerduell gegen das Tabellenschlusslicht kletterte Braunschweig auf Rang 13 und vergrößerte das Polster auf Arminia Bielefeld auf dem Relegations-Abstiegsplatz auf fünf Punkte. "Das waren nervenaufreibende 90 Minuten, mit vielen Chancen auf beiden Seiten. Wir sind glücklich, dass wir die drei Punkte hierbehalten haben", sagte der erleichterte Braunschweig-Trainer Michael Schiele: "Wir haben zuletzt die Möglichkeiten liegen lassen, aber heute haben wir zugeschlagen."
Braunschweig zunächst mit Glück
Dabei war Sandhausen besser in die Partie gestartet. Gleich in der neunten Minute hatten die Gäste die Großchance zur Führung. Ein Fehlpass in der Braunschweiger Abwehrkette landete direkt beim gegnerischen Stürmer Kemal Ademi, der vollkommen ungehindert am Elfmeterpunkt abzog - den Ball aus kürzester Distanz aber rechts am Tor vorbeisetzte.
Sandhausen erhöhte den Druck, Eintracht Braunschweig wirkte eingeschüchtert. Beispielhaft dafür war ein Flatterball von SV-Rechtsaußen Alexander Esswein in der elften Minute, den Braunschweigs Torhüter Ron-Thorben Hoffmann zunächst fing, der ihm dann aber doch durch die Finger glitt und gefährlich in Richtung Tor rollte. Im letzten Moment bekam der Keeper den Ball noch zu greifen.
Mitte der ersten Hälfte wurden die Gastgeber erstmals gefährlich vor dem Tor. Kapitän Jannis Nikolaou lenkte einen präzisen Eckball von Donkor in Richtung Kasten, doch SV-Torhüter Patrick Drewes parierte stark. Der BTSV hatte direkt wieder Ballbesitz, doch auch Anthony Ujahs Kopfball verpasste sein Ziel.
Braunschweig versuchte immer wieder, über Konter gefährlich zu werden, doch scheiterte zumeist an der stabil stehenden Gäste-Abwehr. Kam die Eintracht doch einmal in die Nähe des gegnerischen Strafraums, wurde es jedoch gefährlich. So auch zehn Minuten vor der Pause. Ujah zog aus 20 Metern ab, Drewes wehrte den Schuss nur mit großer Mühe nach vorne ab.
Ademi scheitert zweimal an Eintracht-Torhüter Hoffmann
Auf Seiten der Gäste stellte vor allem Ademi die Braunschweiger Abwehr um den wieder genesenen Filip Benkovic vor Herausforderungen. In der 44. Minute hatte der Stürmer bereits zum zweiten Mal die Chance zum Führungstreffer auf dem Fuß, zeigte aber erneut Nerven und scheiterte letztendlich mehr an sich selbst als an Eintracht-Torwart Hoffmann.
Heiße Schlussphase: Alle Tore in letzten Minuten
Die zweite Halbzeit plätscherte rund eine halbe Stunde vor sich hin. Auch hier waren es wieder die Gäste, die zwar mehr Druck auf das gegnerische Tor ausübten, Großchancen blieben aber aus. Die sonst konterstarken Braunschweiger agierten offensiv zu harmlos: ungenaues Passspiel, keine klaren Abschlüsse in der gegnerischen Hälfte.
Das Tor für die Eintracht fiel aus dem Nichts, sorgte aber für den Beginn der spektakulären Schlussphase, die mit Donkors umjubelten Siegtreffer endete.
