Bitter für Werder Bremen - Last-Minute-Niederlage bei RB Leipzig
Fußball-Bundesligist Werder Bremen hat am Sonntag eine bittere Pleite bei RB Leipzig hinnehmen müssen. Die Hanseaten kassierten in der Nachspielzeit den Gegentreffer zur 1:2 (0:0)-Niederlage und müssen in der Bundesliga-Tabelle weiter nach unten schauen.
In der sechsten Minute der Nachspielzeit sorgte Leipzigs Dominik Szoboszlai für die große Ernüchterung bei den Bremern, als er nach einer Kombination über links nur noch einzuschieben brauchte. Bitter für Werder, das durch Leonardo Bittencourt (70.) geführt hatte und nach dem Ausgleich von Willi Orban (87.) auch mit einem Punkt glücklich nach Hause gefahren wäre.
Bittencourt genervt: "Es ist zum Kotzen"
"Es nervt mich einfach, dass wir es nicht schaffen, mal ein 1:0 über die Bühne zu bringen", sagte ein aufgebrachter Bittencourt im ARD-Interview. "Auch wenn du ein Tor in Leipzig kassierst, was halt passieren kann, dann machst du ein Riesenauswärtsspiel und nimmst einen Punkt mit. Aber das gelingt uns auch nicht. Es ist zum Kotzen."
"Für uns geht es darum, einmal mehr aufzustehen als hinzufallen, gegen Köln weiterzumachen und die Punkte zu holen, die sich die Mannschaft schon längst verdient hat." Werder-Trainer Ole Werner
Trotzdem fehlt den Bremern aus den verbleibenden beiden Partien am kommenden Sonnabend (15.30 Uhr, im NDR Livecenter) zu Hause gegen den 1. FC Köln und am letzten Spieltag bei Union Berlin "nur" ein Sieg, um den Klassenerhalt perfekt zu machen.
Füllkrug fehlt
Es war der erwartet harte Gang für die Hanseaten bei den spielstarken Leipzigern. Emil Forsberg und Co. dominierten den ersten Durchgang, zeigten schöne Kombinationen, doch wirklich gefährlich wurden sie nicht. Der letzte Pass gelang RB einfach nicht gegen engagierte Bremer, die eine ordentliche Partie ablieferten, aber offensiv kaum in Erscheinung traten. Marvin Ducksch mühte sich redlich, aber der erneute Ausfall von Toptorjäger Niclas Füllkrug (Wadenprobleme) machte sich bemerkbar. Der Nationalstürmer fehlte als verlässliche Anspielstation in der vordersten Linie.
Bittencourt im Blickpunkt
In den zweiten Hälfte nahm die Partie an Fahrt auf, weil nun auch Bremen den Vorwärtsgang entdeckte. Zunächst hatte Werder allerdings Glück, dass Schiedsrichter Florian Badstübner nach Ansicht der TV-Bilder ein Foul von Mohamed Simakan gegen Bittencourt erkannte. So nahm der Referee das zuvor erzielte Leipzig-Tor durch Christopher Nkunku zurück (66.). Eine schmeichelhafte Entscheidung, zwar verpasste Simakan dem Bremer einen Stoß, doch der ging wie schon viele Male zuvor eher freiwillig denn notgedrungen zu Boden.
Bittencourt kümmerte das wenig, sondern schrieb nur vier Minuten später die Geschichte dieses Spiels fort. Nach Vorlage von Jens Stage war der Bremer völlig frei am zweiten Pfosten zur Stelle und traf zum 1:0 für die Gäste (70.).
Pavlenka erst weltklasse, dann machtlos
Jetzt war richtig Feuer in der Partie. Wieder Nkunku ließ die halbe Bremer Abwehr aussteigen, fand seinen Meister aber in Werder-Torwart Jri Pavlenka, der mit einer Weltklasse-Parade die Null festhielt (77.). Gegen den Kopfball von Orban war der Bremer Keeper dann allerdings machtlos - 1:1 (87.). Bitter für die Bremer, aber verdient für RB Leipzig, das im Stile einer Topmannschaft nicht locker ließ und durch Szoboszlai (90.+6.) noch den späten Sieg einfuhr.