Ausschreitungen bei Hansa Rostock - Dynamo Dresden
Die Drittliga-Partie zwischen Hansa Rostock und Dynamo Dresden ist von den befürchteten Ausschreitungen überschattet worden. Kurz vor Beginn der zweiten Hälfte eskalierte die Lage auf den Zuschauerrängen.
Bis dahin war es ruhig geblieben beim emotionalen Ost-Klassiker. Doch als die Teams vor dem zweiten Durchgang bereitstanden, wurden im Dresdner Fanblock und im angrenzenden Hansa-Block massiv Böller und Leuchtraketen gezündet.
Auslöser war nach Angaben der Polizei, dass im Dresdner Fanblock eine Plexiglasscheibe, über der ein Banner hing, zerstört wurde. Dadurch habe die Gefahr bestanden, dass Personen in den sogenannten Pufferblock eindringen. Deshalb sei es zum Polizeieinsatz gekommen. Anschließend wurden die Böller und Raketen gezündet.
"Das Sportliche tritt natürlich in den Hintergrund. Es kotzt einen an, solche Bilder zu sehen", fand Hansa-Vorstandschef Jürgen Wehlend im NDR Interview klare Worte. "Der Auslöser ging klar von den Gästefans aus, in dem Block ist kein Stein mehr auf dem anderen. Aber die Reaktion darauf ist natürlich auch unterirdisch", ergänzte Wehlend.
"So etwas gehört absolut nicht in ein Fußballstadion. Mein Sohn saß über dem Spielertunnel und hat geweint, weil er Angst hatte", kommentierte Rostocks Coach Daniel Brinkmann die Ausschreitungen: "Das waren Szenen, die waren gefährlich. Und es ist schade, wenn ich in der zweiten Halbzeit ein schlechtes Gefühl habe, weil meine Kinder auf der Tribüne sind. Das darf einfach nicht passieren."
Polizeieinsatz auf der Tribüne
Dynamo-Kapitän Stefan Kutschke versuchte zu schlichten, wurde dabei aber von Ordnern zurückgehalten. Das heizte die Stimmung auf den Rängen weiter an - und auch auf dem Rasen. Spieler und Verantwortliche beider Clubs gingen kurzzeitig aufeinander los. Später beruhigte sich die Lage wieder.
Schiedsrichter Tom Bauer schickte die Akteure wieder in die Kabine und ließ über den Stadionsprecher mitteilen, dass bei einem weiteren Vorfall die Partie abgebrochen würde. Nach mehr als 30 Minuten Unterbrechung konnte das Spiel schließlich fortgesetzt und beendet werden.
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