70 Jahre Niedersachsenstadion! Norddeutsche Stadien im Wandel der Zeit
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Niedersachsenstadion! Die Heimstätte des Fußball-Zweitligisten Hannover 96 hat ihr 70-jähriges Bestehen gefeiert. Die Arena am Maschsee, das Volksparkstadion des HSV oder auch das Ostseestadion von Hansa Rostock, der NDR zeigt norddeutsche Stadien im Wandel der Zeit.
Es war der 26. September 1954 - da wurde mitten in Hannover nach zwei Jahren Bauzeit das Niedersachsenstadion eröffnet. Gebaut worden war es zum Teil auf Schutt und Trümmern aus dem Zweiten Weltkrieg. Damals war die Arena mit über 80.000 Plätzen eines der größten Stadien in Deutschland. Man könnte sagen: Eines deutschen Meisters würdig! Denn diesen Titel hatten die "Roten" kurz davor errungen.
Stadion und Arena von Hannover 96
Bei der feierlichen Eröffnung des Stadions gab es auf der Laufbahn einen Staffelwettbewerb. Im Rahmen eines großen Sportfestes wurde aber auch Rugby gespielt, zudem gab es Bodenturnen und Gymnastik. Und es wurde Fußball gespielt: Hannover 96 wurde im Stadtduell mit der Arminia seiner Favoritenrolle gerecht und siegte durch einen Treffer von Meisterspieler Hans, genannt Hannes, Tkotz mit 1:0.
Seitdem ist im Stadion viel passiert. Durch den Umbau anlässlich der WM 1974 zugunsten von Sitzplätzen verringerte sich das Fassungsvermögen zunächst auf 60.400 Plätze. 2002/2003 kam es zu einem erneuten Umbau. Das Stadion wurde etwa zu 70 Prozent abgerissen und anschließend zu einer reinen Fußball-Arena umgebaut. Heute verfügt sie über 49.200 Plätze - und trägt schon seit 2002 nicht mehr seinen ursprünglichen Namen.
Volksparkstadion des HSV
Auch das Volksparkstadion des Zweitligisten Hamburger SV hat mittlerweile einige Namensänderungen hinter sich. Seinen ursprünglichen Namen trägt die Arena, die zwischen 1998 und 2000 zu einem reinen Fußball-Stadion umgebaut und erstmals umbenannt worden ist, heute auch nur, weil Investor Klaus-Michael Kühne die Namensrechte erworben hat.
Das Fassungsvermögen des Volksparkstadions übertraf bei seiner Gründung doch um einiges das heutige. 1953 war es mit 76.000 Plätzen (kurz) das größte Stadion der Bundesrepublik. Heute verfügt die Spielstätte des HSV über 57.000 Plätze. Zur EM 2024 wurde das Stadion nach den Vorgaben der UEFA noch einmal in einigen Punkten modifiziert.
Weserstadion von Werder Bremen
Seit 1930 trägt Werder Bremen seine Spiele im Weserstadion aus, das damals auch diesen Namen erhielt. Nach verschiedenen Umbauten wurde das Stadion zuletzt von 2008 bis 2011 aus- und umgebaut sowie modernisiert. Die Spielstätte des Bundesligisten hat heute eine Kapazität von 42.100 Zuschauern.
Millerntor-Stadion des FC St. Pauli
Eingeweiht wurde das Millerntor-Stadion des heutigen Bundesligisten FC St. Pauli im Jahr 1963 - im Gegensatz zu vielen anderen Stadien im Profifußball liegt es zentral in der Stadt. Das einstige Fassungsvermögen von 32.000 Zuschauern wurde aus Sicherheitsgründen im Laufe der Jahre immer wieder verringert, bis auf 19.800 Plätze. 2006 begann der Umbau, der sich über den Zeitraum von neun Jahren erstreckte. Nach und nach wurden die Tribünen erneuert. Das Stadion hat nun 29.546 Plätze.
Ostseestadion von Hansa Rostock
Am Bau des Ostseestadions Anfang der 1950er-Jahre halfen tausende Menschen mit. Dank mehr als 230.000 freiwillig geleisteter Arbeitsstunden konnten Einsparungen von knapp 930.000 DDR-Mark erzielt werden. Am 27. Juni 1954 wurde das seinerzeit 18.000 Plätze bietende Stadion eingeweiht. Von Februar 2000 an wurde es innerhalb von 16 Monaten schrittweise zu einer reinen Fußball-Arena umgebaut. Heute hat die Spielstätte des Zweitligisten Hansa Rostock eine Kapazität von 29.000 Plätzen.
Spielstätten des VfL Wolfsburg
Das Stadion am Elsterweg mit seiner Laufbahn um das Spielfeld herum war bis 2002 die Spielstätte des VfL Wolfsburg. Schon Ende 1997, wenige Monate nach dem Aufstieg in die Bundesliga, war die Errichtung einer neuen Arena ins Gespräch gekommen. Vier Jahre später begannen die Bauarbeiten, die offizielle Eröffnung fand am 13. Dezember 2002 statt. Die Arena hat eine Kapazität von 30.000 Plätzen.
Das Eintracht-Stadion in Braunschweig
Älter als die ganzen Vorgänger ist das Stadion von Eintracht Braunschweig. Das Eintracht-Stadion feierte am 17. Juni 2023 bereits seinen 100. Geburtstag - und hat viele große, aber auch sehr bittere Momente erlebt. So wie im ersten Spiel 1923, als Braunschweig mit 1:10 gegen den damaligen Spitzenverein 1. FC Nürnberg verlor. Viel lieber erinnern sich die "Löwen" zum Beispiel an den größten Erfolg der Vereinsgeschichte, den sensationellen Gewinn der deutschen Meisterschaft 1967. Insgesamt stieg der BTSV viermal aus der Bundesliga und sechsmal aus der Zweiten Liga ab. Seit 2022 gehören die Braunschweiger wieder der zweithöchsten deutschen Liga an.
Das Eintracht-Stadion wurde Mitte der 1990er-Jahre und noch ein weiteres Mal 2009/2010 erheblich modernisiert. 23.325 Fans bietet es nun bei Fußballspielen der Blau-Gelben Platz.