Werder steigt als Schießbude der Liga ab
Nachdem die Jahre nach der überraschenden Bremer Meisterschaft 1965 durch ein ständiges Auf und Ab gekennzeichnet waren, findet sich Werder Bremen ab Mitte der 1970er-Jahre im ständigen Abstiegskampf wieder. Hatte das Bremer Team zu Beginn des Jahrzehnts noch das undankbare Image der "grauen Maus" inne, ist die Metamorphose zum Abstiegskandidaten in der Saison 1979/1980 endgültig vollzogen. Nach einer katastrophalen Saison steigt das Gründungsmitglied der Bundesliga als Tabellen-17. in die damalige Zweite Bundesliga Nord ab.
Schießbude der Liga und Punktelieferant
Besonders die verheerende Auswärtsschwäche wird den Grün-Weißen zum Verhängnis: Lediglich ein Sieg und ein Unentschieden können auf gegnerischen Plätzen eingefahren werden. Ansonsten setzt es teilweise deftige Niederlagen: 0:7 in München, 0:5 in Dortmund und beim HSV. In fünfzehn Spielen bekommt die Werder-Defensive vier oder mehr Gegentore eingeschenkt - am Ende der Saison hat Torhüter-Legende Dieter Burdenski rekordverdächtige 93 Mal hinter sich gegriffen. Für den früheren Nationaltorwart der Hauptgrund dafür, dass er zur Europameisterschaft 1980 nicht nominiert wird.
Assauer als Trainer - Langner als Strohmann
Trainer Wolfgang Weber hatte in der vorherigen Saison den Klassenerhalt noch verhindern können. Nach einem denkwürdigen 4:6 im Weserstadion gegen den TSV 1860 München und dem Abrutschen auf Rang 15 zieht Manager Rudi Assauer im Januar 1980 die Reißleine und entlässt den Coach. Wie schon zwei Jahre zuvor setzt sich der ambitionierte Westfale kurzerhand selbst auf die Trainerbank. Trainer-Urgestein Fritz Langner wird als Strohmann mit Trainerlizenz verpflichtet, die Assauer nach wie vor nicht besitzt. Doch auch das Gespann kann den Negativtrend nicht mehr stoppen. Nach dem vorletzten Spieltag ist die Klasse nicht mehr zu halten, Werder steigt zum ersten Mal in der Geschichte aus der Bundesliga ab.