Mirko Votava - ältester Torschütze der Liga
Als Mirko Votava am 1. Juli 1985 seinen Dienst bei Werder Bremen antrat, konnte niemand ahnen, was aus dieser Beziehung werden sollte. Der gebürtige Prager hatte seine Karriere bei Borussia Dortmund begonnen und war mit dabei, als sich die Westfalen 1976 über die Relegation in die Bundesliga kämpften. Nach sechs Jahren im gelb-schwarzen Dress in der Beletage wechselte der defensive Mittelfeldspieler zu Atletico Madrid, um sich dann im Alter von 29 Jahren den Hanseaten anzuschließen. Trotz seines Alters kam der ehemalige deutsche Nationalspieler (fünf Länderspiele/Europameister 1980) noch auf 357 Liga-Einsätze, womit er unter den besten Zehn der Vereinsgeschichte ist. Und nebenbei stellte Votava einen Rekord für die Ewigkeit auf.
Der älsteste Torschütze der Liga-Geschichte
Nach feiern war Mirko Votava am 24. August 1996 nicht zumute. Der Abwehrspieler verlor mit Werder das Bundesliga-Spiel beim VfB Stuttgart 1:2 (0:0). Durch die zweite Niederlage im dritten Saisonspiel rutschten die Bremer mit lediglich einem Zähler auf den vorletzten Tabellenplatz ab. Für Votava war es dennoch ein ganz besonderer Tag: Auf Vorlage von Nationalspieler Marco Bode traf der gebürtige Prager zum 1:2 und schrieb damit Geschichte. Mit 40 Jahren, drei Monaten und 29 Tagen ist Votava bis heute der älteste Bundesliga-Torschütze. In Zeiten, in denen immer mehr junge Spieler aus den Nachwuchsleistungszentren in die höchste deutsche Spielklasse strömen, dürfte dieser Rekord so schnell nicht fallen.
Karriereende mit 40 Jahren, sieben Monaten und elf Tagen
Doch nun neigte sich seine Karriere wirklich dem Ende zu, was verhinderte, dass er noch eine weitere Bestmarke aufstellte. Am letzten Hinrundenspieltag am 6. Dezember 1996 lief Votava das letzte Mal in der Bundesliga auf. Als Libero wurde der Fan-Liebling beim 1:1 (0:1) vor heimischem Publikum gegen 1860 München in der 76. Minute ausgewechselt. Mit 40 Jahren, sieben Monaten und elf Tagen beendete er seine Bundesliga-Karriere. Um den Rekord von Klaus Fichtel, der noch mit 43 Jahren, sechs Monaten und zwei Tagen am Ball war, zu knacken, hätte Votava allerdings noch deutlich länger weitermachen müssen. Der Defensivspieler wechselte stattdessen zum VfB Oldenburg. Norwestlich von Bremen ließ er seine aktive Laufbahn in der Zweiten Liga ausklingen. Beim VfB begann Votava später seine Trainerkarriere. In den folgenden Jahren arbeitete er auch als Scout und Jugendcoach.