2:3 beim FC Augsburg: VfL Wolfsburg gibt Sieg aus der Hand
Der VfL Wolfsburg hängt in der Fußball-Bundesliga weiter im Tabellen-Mittelfeld fest. Die Niedersachsen unterlagen am Sonnabend nach schwacher Leistung mit 2:3 (2:1) beim FC Augsburg.
Schwach war die VfL-Darbietung vor allem im zweiten Durchgang, in dem die Mannschaft von Trainer Niko Kovac nach der 2:1-Halbzeitführung sehr früh auf den "Verwaltungs-Modus" schaltete und den leidenschaftlich kämpfenden Augsburgern nichts entgegenzusetzen hatte. Ein Doppelschlag rund zehn Minuten vor dem Ende besiegelte die unnötige, aber auch verdiente Wolfsburger Niederlage.
"Wir machen einfach zu viele Fehler", haderte Maximilian Arnold nach dem Spiel. Erklärungen fand der VfL-Kapitän nach der vierten Auswärts-Niederlage in Folge nicht: "Jeder muss sich an die eigene Nase fassen und dann müssen wir als Mannschaft auch mal einen dreckigen Sieg einfahren."
Nun haben die "Wölfe" zwei Heimspiele vor der Brust: Zunächst geht es am Dienstag (18 Uhr) im DFB-Pokal gegen RB Leipzig, am folgenden Sonntag (15.30 Uhr) kommt es zum Nordduell mit Werder Bremen.
VfL mit zwei Toren aus dem Nichts
Eine Viertelstunde lang ließ Wolfsburg Ball und Gegner laufen, das ansehnliche Kombinationsspiel blieb aber ohne Torchancen und damit ohne Ertrag. Wie man es besser macht, zeigten dann die Gastgeber: Jeffrey Gouweleeuw flankte ungestört von rechts in den Strafraum, wo Maxence Lacroix falsch stand und Philipp Tietz zum 1:0 traf (17.). Kurz darauf fiel beinahe das 2:0 für den FCA: Tietz verlängerte per Kopf auf Sven Michel, doch Joakim Maehle stoppte den Stürmer mit fairen Mitteln (24.).
Der VfL hatte zwar weiterhin viel Ballbesitz, weiterhin wusste er damit nur wenig anzufangen - und dennoch drehte er die Partie noch vor der Pause. Erst traf Jonas Wind, der nach einem missglückten Augsburger Klärungsversuch im Strafraumgewühl die Übersicht behielt (35.), dann markierte Lovro Majer sein erstes Tor im Wolfsburger Trikot: Der Kroate verwandelte einen Foulelfmeter, nachdem Niklas Dorsch zuvor Mattias Svanberg gelegt hatte (45.).
"Wölfe" lassen sich in die Defensive drängen
Nach Wiederbeginn ließ Wolfsburg die Gastgeber kommen und lauerte auf Konter. Ein gewagtes Spiel, denn die Augsburger waren durch ihre schnellen, schnörkellosen Angriffe immer wieder gefährlich: So vergab Michel eine gute Ausgleichschance, als er volley übers Tor schoss (54.), auch Ermedin Demirovic brachte den Ball nicht im VfL-Gehäuse unter (69.).
Wolfsburg stand nur noch hinten drin, Klärungsversuche wurden einfach hoch und weit nach vorne gedroschen, von einem vernünftigen Spielaufbau konnte keine Rede mehr sein. Tietz traf zum vermeintlichen 2:2, doch Schiedsrichter Daniel Schlager verweigerte die Anerkennung, weil Ruben Vargas im Abseits gestanden und VfL-Keeper Pavao Pervan die Sicht versperrt hatte (71.).
Augsburger Doppelschlag dreht das Spiel
Doch der längst verdiente Ausgleich für die Augsburger fiel: Der gerade erst eingewechselte Sebastiaan Bornauw bugsierte einen langen Ball von Arne Engels volley ins eigene Netz (79.). Damit nicht genug: Nur zwei Minuten später legte Engels per Kopf nach - der FCA hatte die Partie gedreht und die Wolfsburger für ihr passives Spiel bestraft.
Drei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit sah der Augsburger und frühere VfL-Profi Felix Uduokhai für ein Foul die Gelb-Rote Karte. Doch auch in Überzahl gelang den "Wölfen" kaum etwas: Bornauw setzte einen Kopfball direkt in die Arme von FCA-Keeper Finn Dahmen (89.), Lacroix traf nur das Außennetz (90.+4). Der mit nach vorne geeilte Pervan hatte in der Schlusssekunde die Möglichkeit zum 3:3, bekam aber einen Meter vor der Torlinie den Fuß nicht an den Ball. So blieb es bei der VfL-Niederlage, die sich die Kovac-Elf angesichts der zweiten Hälfte selbst zuzuschreiben hat.
