Wolfsburgs Mattias Svanberg (l.) im Zweikampf mit Kiels Magnus Knudsen © picture alliance Foto: Swen Pförtner
Wolfsburgs Mattias Svanberg (l.) im Zweikampf mit Kiels Magnus Knudsen © picture alliance Foto: Swen Pförtner
Wolfsburgs Mattias Svanberg (l.) im Zweikampf mit Kiels Magnus Knudsen © picture alliance Foto: Swen Pförtner
AUDIO: Wolfsburgs Patrick Wimmer nach 2:2 gegen Kiel: "Riesen-Enttäuschung" (2 Min)

2:2 - Holstein Kiel holt einen Punkt beim VfL Wolfsburg

Stand: 25.01.2025 12:36 Uhr

Das Nordduell in der Fußball-Bundesliga zwischen dem VfL Wolfsburg und Holstein Kiel hat am Freitagabend keinen Sieger gefunden. Nach zwei vollkommen unterschiedlichen Spielhälften trennten sich beide Mannschaften 2:2 (0:1) - ein Ergebnis, das keinem der Teams wirklich weiterhilft.

von Tobias Knaack

Das letzte Wort in einer intensiven, aber nicht immer hochklassigen Partie hatte Kiels eingewechselter Mittelfeldspieler Steven Skrzybski zehn Minuten vor dem Ende. Zuvor hatten die Wolfsburger Patrick Wimmer (50.) und Jonas Wind (53.) mit einem Doppelschlag kurz nach Beginn der zweiten Hälfte die KSV-Führung durch Winterneuzugang David Zec (13.) gekontert.

Das Unentschieden hilft keinem der beiden Teams weiter - Wolfsburg nicht im Kampf um einen Europacup-Platz, Kiel nicht im Tabellenkeller. Dennoch können die "Störche" mit dem Punkt wahrscheinlich besser leben. Timo Becker, Kapitän des Aufsteigers, zumindest freute sich nach der Partie über den späten Punktgewinn: "Das ist ein super Ergebnis. Wir haben verteidigt wie die Löwen hinten. Wir geben immer weiter Vollgas und haben uns heute mit einem Punkt belohnt."

Kiels Timo Becker © IMAGO / Lobeca
AUDIO: "Super Ergebnis" - Kiels Timo Becker freut sich über Punktgewinn (2 Min)

Wolfsburgs Wimmer: "War deutlich mehr drin"

Frust hingegen bei den Niedersachsen. Das auch und vor allem, weil der VfL nach einer schwachen ersten Hälfte im zweiten Durchgang stark aufgespielt, aber massiven Chancenwucher betrieben hatte. Entsprechend ernüchtert war der starke Wimmer, der von einer "Riesen-Enttäuschung" sprach: "Da war heute auf jeden Fall deutlich mehr drin. Wir haben es verpasst, den Deckel drauf zu machen."

In der kommenden Woche haben beide Nordclubs schwierige Aufgaben vor der Brust: Kiel reist am Sonnabend zum FC Bayern München (15.30 Uhr), der VfL tags drauf zu Eintracht Frankfurt (15.30 Uhr, beide Spiele jeweils im NDR Livecenter).

Weitere Informationen
Eine Fußballtabelle vor eine Fußballmotiv © Colourbox Foto: -

Ergebnisse und Tabelle Fußball-Bundesliga

Ergebnisse, Tabellenstände und die Spieltage im Überblick. mehr

Amoura wird geblockt, Zec trifft

Die Partie benötigte keinerlei Anlauf: Beide Teams agierten mit hoher Intensität und hohem Tempo - zunächst mit Vorteilen für die Gastgeber, die in der sechsten Minute beinahe in Führung gingen. Der Schuss von VfL-Flügelstürmer Mohamed Amoura aus dem Gewühl heraus wurde von Kiels Dominik Javorcek aber gerade noch geblockt.

Doch auch die Gäste waren gut in der Partie - und effektiv: Zec köpfte eine Jovorcek-Ecke von der linken Seite aus elf Metern in den linken Winkel. Gleich zwei Wolfsburger schafften es nicht, den Slowenen am Kopfball zu hindern. "Wölfe"-Keeper Kamil Grabara hatte keine Chance (13.).

"Wölfe" mit viel Ballbesitz und wenig Ideen

Nach der tempo- und ereignisreichen Anfangsviertelstunde verflachte die Begegnung aber immer mehr. Die Niedersachsen hatten nämlich von einem ganz viel: Ballbesitz, rund 70 Prozent. Von etwas anderem aber hatten sie viel zu wenig: Ideen, wie sie die KSV-Defensive auseinanderziehen sollten. Eine Vielzahl von Halbfeldflanken war das "Kreativste", was das Team von Trainer Ralph Hasenhüttl seinen Anhängern anbot. Die quittierten diese Bemühungen zunehmend mit Raunen und Stöhnen, sobald ein Ball mal wieder ohne Abnehmer durch den Kieler Strafraum segelte.

Einzig ein Distanzschuss sorgte vor der Pause noch für ein wenig Gefahr. Der Knaller von Innenverteidiger Konstantinos Koulierakis aus rund 25 Metern strich aber doch einen Meter am KSV-Tor vorbei (37.). Mehr hatten die Schleswig-Holsteiner, die mit vielen Sprints die Räume zustellten, im ersten Durchgang nicht von den zahnlosen "Wölfen" zu befürchten.

VfL-Doppelschlag nach Wiederbeginn

Das änderte sich im zweiten Durchgang, denn VfL-Coach Hasenhüttl hatte genug gesehen und wechselte zum Wiederanpfiff doppelt: Yannick Gerhardt und Kilian Fischer mussten für Wimmer und Andreas Skov Olsen weichen. Und das zahlte sich aus. Während Wintertransfer Skov Olsen in der 49. Minute noch knapp scheiterte, traf Wimmer nur wenig später: Wind schickte den Österreicher am Ende einer tollen Kombination steil und der blieb vor Timon Weiner cool und erzielte den Ausgleich (50.).

Nur drei Minuten später hatten die Niedersachsen die Partie gedreht - und wieder waren es Wimmer und Wind, dieses Mal nur mit vertauschten Rollen. Der dänische Stürmer köpfte eine Ecke des Österreichers ins linke untere Eck. Javorcek und Weiner sahen auf der Kieler Torlinie etwas unglücklich aus.

Weitere Informationen
Andreas Skov Olsen © IMAGO / Bildbyran

VfL Wolfsburg holt Dänen-Dribbler Skov Olsen aus Brügge

Der 25-Jährige ist der Ersatz für den zu RB Leipzig gewechselten Ridle Baku. Skov Olsen unterschrieb beim Fußball--Bundesligisten bis 2029. mehr

Wimmer zweimal im Alu-Pech, Skrzybski trifft spät

Der Wolfsburger Wirbel ging weiter - und die "Störche" nun fast unter. Der Aufsteiger war in den ersten 30 Minuten der zweiten Hälfte schlicht überfordert und gleich zweimal im Glück. Wimmer scheiterte erst mit einem Distanzschuss an der Latte (55.), dann nach toller Ballmitnahme aus kurzer Entfernung am linken Pfosten (63.). In der Folge nahmen die Gastgeber etwas Tempo raus, blieben aber weiter gefährlich: Sowohl Wind als auch Koulierakis ließen per Kopf allerdings weitere gute Gelegenheiten auf den dritten Treffer aus (73. und 74.).

Und der Chancenwucher des VfL rächte sich wenig später, denn die KSV erzielte aus dem sprichwörtlichen Nichts den Ausgleich. Der eingewechselte Benedikt Pichler legte von der rechten Seite auf Skrzybski, der aus rund sechs Metern trocken ins kurze Eck schoss (80.). Riesen-Jubel im Kieler Fanblock - lange Gesichter bei den Wolfsburgern nach einer lange Zeit dominanten zweiten Hälfte.

Polizei: Drei Ordner beim Spiel verletzt

Bei der Partie sind nach Polizeiangaben drei Ordner leicht verletzt worden. Drei Fans der Kieler seien im Zuge dessen aus der Arena verwiesen worden, teilte die Wolfsburger Polizei mit. Hintergrund des Vorfalls war laut Polizei eine Sachbeschädigung durch einen Gäste-Fan im Stadion. Ordner hätten den Vorgang beobachtet. Als diese den Kieler Anhänger aus der Arena hinausbegleiten wollten, sollen sich Fans der Norddeutschen laut der Polizei mit dem Mann solidarisiert haben.

Es sei zu einer Auseinandersetzung zwischen der "Kieler Ultraszene und Ordnern" gekommen, hieß es in einer Mitteilung der Polizei. Daraufhin griff die Polizei ein. Mehrere Anzeigen seien angefertigt worden. 

19.Spieltag, 24.01.2025 20:30 Uhr

VfL Wolfsburg

2

Holstein Kiel

2

Tore:

  • 0:1 Zec (13.)
  • 1:1 Wimmer (50.)
  • 2:1 Wind (53.)
  • 2:2 Skrzybski (80.)

VfL Wolfsburg: Grabara - K. Fischer (46. Skov Olsen), Vavro, Koulierakis (87. L. Nmecha), Maehle - Arnold - Tomás (83. Vranckx), Svanberg (71. Bornauw), Gerhardt (46. Wimmer) - Wind, Amoura
Holstein Kiel: Weiner - T. Becker, Zec, Komenda - Porath, Remberg, Knudsen (68. Arp), Javorcek (79. Tolkin) - Kelati (79. Gigovic), Machino (59. Skrzybski) - Harres (79. Pichler)
Zuschauer: 22103

Weitere Daten zum Spiel

Weitere Informationen
Neuzugang Morgan Guilavogui vom FC St. Pauli © Witters Foto: Tay Duc Lam

Bundesliga - Zu- und Abgänge: Werder Bremen, VfL Wolfsburg, FC St. Pauli, Holstein Kiel

Alle Zu- und Abgänge der norddeutschen Fußball-Bundesligisten Werder Bremen, VfL Wolfsburg, FC St. Pauli und Holstein Kiel in der Saison 2024/2025 im Überblick. mehr

Dieses Thema im Programm:

Sport aktuell | 24.01.2025 | 23:25 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Bundesliga

VfL Wolfsburg

Holstein Kiel

Mehr Fußball-Meldungen

Spieler des HSV feiern einen Treffen gegen Hertha BSC Berlin. © picture alliance/dpa Foto: Andreas Gora

HSV wieder Erster - Sieg im Tor-Spektakel bei Hertha BSC

Erst gaben die Hamburger einen Zwei-Tore-Vorsprung aus der Hand, schlugen dann aber kurz vor Schluss doch noch einmal zu. mehr