2:1 - St. Pauli verlängert Sieglos-Serie des VfL Osnabrück
Der FC St. Pauli hat das Zweitliga-Nordduell beim VfL Osnabrück mit 2:1 (0:0) gewonnen und sich so gut wie aller Abstiegssorgen entledigt. Die Niedersachsen warten derweil nun bereits seit elf Partien auf einen Sieg und bleiben Tabellen-16.
VfL-Kapitän Maurice Trapp weiß ob der lange Durststrecke, was die Stunde geschlagen hat. "Wir haben nur noch Endspiele vor uns. Das wissen wir", sagte der Innenverteidiger dem NDR. Osnabrück hatte beim Heim-Debüt seines neuen Trainers Markus Feldhoff - gelinde ausgedrückt - verhalten begonnen. Die Lila-Weißen agierten seltsam passiv und ließen sich von sehr hoch anlaufenden Gästen in der eigenen Hälfte einschnüren. Rodrigo Zalazar setzte mit einem schulbuchmäßigen, aber harmlosen Fallrückzieher ein erstes Ausrufezeichen (3.). Der Kunstschuss sollte bereits die beste Torgelegenheit für den Kiezclub im ersten Abschnitt sein.
Denn viel zu selten gelang es der Elf von Coach Timo Schultz anschließend, hinter die Osnabrücker Abwehr zu kommen. Unzählige Flanken aus dem Halbfeld waren zumeist leichte Beute für die Hausherren.
Beermann vergibt Osnabrücker Führung
Zwei, drei Halbchancen besaßen die Hanseaten zwar vor der Pause noch. Der Elan der Anfangsphase ging ihnen aber ab der 20. Minute verloren. Auch, weil der VfL sie ab Mitte des ersten Abschnittes nicht mehr so gewähren ließ wie zuvor. Die Feldhoff-Equipe fand über den Kampf ins Spiel und wurde peu à peu auch in ihren fußballerischen Aktionen sicherer. In der Schlussphase von Hälfte eins waren die Lila-Weißen dem 1:0 sogar näher als St. Pauli.
Timo Beermanns Kopfball aus wenigen Metern verfehlte nur knapp das Ziel (41.). Es war die beste Tormöglichkeit einer kampfbetonten Begegnung mit wenigen technischen Highlights.
Burgstaller trifft per Elfmeter zum 1:0
Kurz nach dem Seitenwechsel fehlte Trapp bei einem Tackling im eigenen Strafraum das richtige Timing. Der Innenverteidiger setzte mit etwas zu viel Tempo zur Grätsche an und traf statt des Balles den Fuß von Omar Marmoush (50.). Schiedsrichter Martin Thomsen (Kleve) zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Nach einem Tipp aus dem Kölner Keller schaute sich der Unparteiische zwar am Bildschirm noch einmal die Szene an, blieb jedoch bei seiner Entscheidung. Guido Burgstaller verwandelte den Strafstoß sicher zum 1:0 (51.).
Marmoush erst glücklich, dann im Pech
Der Treffer setzte die Hausherren unter Druck - und gab den Kiezkickern Sicherheit. Burgstaller und Marmoush hatten bei einer Doppelchance binnen weniger Sekunden die Chance zum 2:0 (57.), bevor Letzterer in der 65. Minute per schönem Schuss ins lange Eck mit seinem fünften Saisontor für die Vorentscheidung sorgte. 120 Sekunden später überwand der Ägypter Keeper Philipp Kühn erneut. Diesmal verweigerte Schiedsrichter Thomsen dem Treffer nach Ansicht des Videomaterials aber die Anerkennung, weil Marmoush beim Pass von Daniel-Kofi Kyereh knapp im Abseits gestanden hatte.
"Joker" Heider lässt VfL wieder hoffen
Hernach versäumte es der Kiezclub, gegen von der Körpersprache her demoralisierte Osnabrücker das dritte Tor nachzulegen. Im Abschluss ließen die Hamburger die nötige Entschlossenheit vermissen, sodass der VfL im Spiel blieb. Und als "Joker" Marc Heider dann wie aus dem Nichts den Anschlusstreffer erzielte (79.), durften die Lila-Weißen wieder auf einen Punktgewinn hoffen. Am Ende fehlten der Feldhoff-Elf aber die fußballerischen Mittel, um St. Pauli in der Schlussphase vor größere Probleme zu stellen.
"Wir sind gut ins Spiel gestartet, hatten viel Ballbesitz, aber nicht so viele Tormöglichkeiten. Der Sieg war verdient, auch wenn es am Schluss noch mal knapp wurde. Im Großen und Ganzen war es ein gutes Spiel von uns", resümierte Burgstaller.