2:1 in Kiel - Kerk führt VfL Osnabrück zum Sieg
Nach fünf Siegen in Folge hat Zweitligist Holstein Kiel am Sonntag zu Hause mit 1:2 (0:2) gegen den VfL Osnabrück verloren und ist nicht mehr Tabellenführer. Mann des Tages war Sebastian Kerk.
Als um 15:22 Uhr der Schlusspfiff durch das Holstein-Stadion klang, wussten die Osnabrücker Spieler, bei wem sie sich in erster Linie bedanken durften: Kerk hatte den Niedersachsen mit einer Vorlage und einem Traumtor den Weg zum Gewinn der drei Punkte geebnet. Für die Kieler war es dagegen ein fast schon ungewohntes Gefühl, nach einer Zweitliga-Partie mit leeren Händen dazustehen. Die Niederlage hatte auch unschöne Folgen: Aufgrund des Sieges von Verfolger Hamburger SV gegen Jahn Regensburg fielen die "Störche" vom ersten auf den zweiten Tabellenplatz zurück.
"Heute war das speziell in der ersten Halbzeit nicht gut", merkte Holstein-Coach Ole Werner an. Sein Trainerkollege Marco Grote war hingegen erfreut über den Auftritt seines Teams: "Ich glaube, dass wir hier verdient gewonnen haben. Wir haben unseren Plan in der ersten Halbzeit ganz gut umgesetzt."
Kiel mit erster guter Chance
Im Duell mit den Lila-Weißen gaben die "Störche" recht schnell eine Kostprobe davon, warum sie als Tabellenführer in den 14. Spieltag gegangen waren. Ein schnelles Spiel in die Spitze und schnörkellose Kombinationen zeigten sie erstmals in der siebten Minute, als Fin Bartels einen Steilpass gut verarbeitete, den Ball sofort auf Johannes van den Bergh ablegte, der wiederum von der linken Außenbahn sofort in die Strafraummitte flankte, wo Janni Serra beinahe per Kopfball für die frühe Führung gesorgt hätte.
VfL trifft im dritten Anlauf
Osnabrück setzte aus einer abwartenden Position heraus auf Gelegenheiten per Konter. Und die boten sich. Zweimal stellte Mittelfeldspieler Kerk mit seinen Schüssen KSV-Keeper Ioannis Gelios vor einige Probleme (12./22.). Im dritten Anlauf zappelte der Ball dann im Netz der Gastgeber - und wieder war Kerk daran beteiligt. Er leitete nach weiter Flanke von Christian Santos den Ball mit der Brust weiter auf Niklas Schmidt, der mit einem Vollspannschuss zur Führung des VfL traf (27.).
Osnabrücks Kerk trifft herrlich per Freistoß
Kurz vor der Pause avancierte Kerk dann vollends zum Mann des Tages - mit einem herrlichen Freistoßtor. Aus annähernd 25 Metern in zentraler Position schoss der 26-Jährige den Ball mit viel Effet und genügend Tempo so über die Mauer, dass er rechts oben zum 2:0 (42.) einschlug. Und was kam im ersten Abschnitt noch von den Kielern? Nicht mehr viel. Nach starkem Beginn ließen sie stark nach.
"Störche" auch nach der Pause enttäuschend
Die KSV war zwar nach dem Wiederbeginn darum bemüht, eine Aufholjagd zu starten, doch über Ansätze kam der Aufstiegskandidat nicht hinaus. Für mehr Gefahr sorgten die Gäste - wieder einmal durch Kerk. Dessen Direktabnahme parierte Gelios stark (58.). Holstein fand gegen die kompakt stehenden Niedersachsen keine Mittel, bot weiterhin eine enttäuschende Vorstellung.
Anschlusstreffer kommt zu spät
Die erste gute Gelegenheit hatte der eingewechselte Finn Porath mit einem Distanzschuss - es waren zu dem Zeitpunkt aber auch schon 79 Minuten gespielt. Allerdings: Diese Szene war offenbar wie ein Weckruf für die Schleswig-Holsteiner, die in schneller Abfolge durch Jae-Sung Lee (80.) und Serra (81.) zu Chancen kamen.
Der 1:2-Anschlusstreffer durch "Joker" Ahmet Arslan fiel in der dritten Minute der Nachspielzeit und damit zu spät. Wenige Sekunden darauf feierte Osnabrück einen verdienten Sieg.