2:0 gegen Hannover 96: FC St. Pauli klettert aus dem Keller
Der FC St. Pauli hat auch sein zweites Spiel unter Trainer Fabian Hürzeler gewonnen. Gegen Hannover 96 gab es am Sonntag einen verdienten 2:0 (2:0)-Erfolg. Es war der erste Heimsieg der Kiezkicker gegen die Niedersachsen seit 1994.
Lukas Daschner und Connor Metcalfe trafen für die Hausherren, die nach gut einer Stunde in Überzahl agierten, weil Hannovers Phil Neumann mit Gelb-Rot vom Platz musste. St. Pauli, bis dahin aber ohnehin die bessere Elf, hatte anschließend leichtes Spiel und hätte noch höher gewinnen können. Kapitän Leart Paqarada sprach im NDR Interview von einem "verdienten Sieg". Hannovers Fabian Kunze wollte das so nicht stehen lassen: "Wir waren gut im Spiel und hatten auch Chancen."
Während Hannover nach der Niederlage den Kontakt zu den vorderen Tabellenplätzen verloren hat, haben sich die Hamburger in der unteren Hälfte des Tableaus als Neunter einen Vier-Punkte-Puffer auf die Abstiegsränge erarbeitet. Am Sonntag (13.30 Uhr) in einer Woche haben die Kiezkicker erneut ein Heimspiel, zu Gast ist der auswärts noch unbesiegte Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern (fünf Siege, vier Remis). Hannover erwartet tags zuvor (13 Uhr) den SC Paderborn.
Daschner mit der Führung für St. Pauli
Vom Anpfiff weg lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch mit zunächst leichten Vorteilen für die Gäste, bei denen Maximilian Beier auf der linken Seite immer wieder seinen Gegenspielern entwischte. Marcel Hartel für St. Pauli (14.) und Julian Börner (16.) vergaben erste Hochkaräter.
Mit zunehmender Spieldauer wendete sich das Blatt zugunsten St. Paulis, das folgerichtig in Führung ging: Oladapo Afolayan - der Winterneuzugang gab sein Startelfdebüt - zog von der Strafraumgrenze ab, 96-Keeper Ron-Robert Zieler konnte den Ball nur prallen lassen, Daschner war zur Stelle und schob zum 1:0 ein (17.).
Metcalfe trifft mit schönem Heber
Und die Hamburger legten nach: Manolis Saliakas legte am Strafraum quer auf Metcalfe, der den Ball von halbrechts wunderschön in den Winkel zirkelte. Der Jubel blieb aber erst einmal aus, weil der Schiedsrichter-Assistent die Fahne gehoben und Referee Timo Gerach nach dem Schuss gepfiffen hatte. Nach Videobeweis wurde der Treffer aber doch anerkannt, obwohl Metcalfe laut kalibrierter Linie hauchdünn im Abseits gestanden hatte (27.).
Hannover kam durch Havard Nielsen noch zu einer guten Gelegenheit (40.), aber auf der Gegenseite hätte auch Hartel noch einen Treffer erzielen können (45.+2) - so ging es mit dem verdienten 2:0 für die Gastgeber in die Pause.
Gelb-Rot für Hannovers Neumann
Die Niedersachsen kamen mit viel Entschlossenheit aus der Kabine und drängten auf den Anschlusstreffer. Die erste Möglichkeit dazu bot sich Bright-Akwo Arrey-Mbi, der freistehend über das Tor köpfte (55.). Aber wenig später dezimierte sich Hannover selbst: Neumann, der sich oft nur mit Fouls zu behelfen wusste, legte den enteilenden Afolayan und sah zu Recht Gelb-Rot (61.).
Nun waren die Gastgeber drückend überlegen und drängten auf weitere Tore. Jakov Medics Kopfballtreffer verhinderte Mitspieler Daschner, dem der Ball an den Hinterkopf prallte (69.). Wenig später zählte ein Daschner-Tor wegen vorheriger Abseitsposition von Vorlagengeber Metcalfe nicht (75.). Auch die eingewechselten David Otto (87.) und Johannes Eggestein (89.) sowie kurz vor dem Ende Medic (90.+3) brachten den Ball nicht im 96-Gehäuse unter. Ungeachtet dessen war der Schlussjubel über den verdienten Sieg beim St.-Pauli-Anhang groß.