1:3 - Hannover 96 verliert auch gegen Heidenheim
Hannover 96 steckt weiter in der Krise. Das 1:3 (0:1) gegen den 1. FC Heidenheim war die zweite Heimniederlage binnen nur drei Tagen. Seit sieben Spielen wartet der Zweitligist nun auf einen Sieg.
Es war ein gebrauchtes Wochenende für die Niedersachsen - und das ausgerechnet unmittelbar vor dem 125. Geburtstag des Vereins. Zwar zeigte das Team von Trainer Kenan Kocak am Sonntag über weite Strecken sogar eine ansprechende Leistung, in den entscheidenden Momenten mangelte es aber an Entschlossenheit. Auch das Glück war nicht auf Seiten des Nordclubs: Dem vermeintlichen 2:1-Führungstreffer durch Genki Haraguchi wurde per Videoentscheid die Anerkennung versagt. In der Tabelle rangiert Hannover nun auf Rang elf.
Bereits die Vorbereitung auf die Partie hatte unter keinem guten Stern gestanden: Nach einem unklaren Corona-Testergebnis musste die Mannschaft am Sonnabend auf das Abschlusstraining verzichten, die Begegnung gegen Heidenheim stand deshalb auf der Kippe.
Ducksch verpasst die Führung für Hannover
Nach der schwachen Vorstellung bei der Niederlage gegen Würzburg am vergangenen Donnerstag war Hannover auf Wiedergutmachung aus, tat sich aber wie auch Kiel-Bezwinger Heidenheim zunächst schwer. Zwar mühten sich beide Teams, in der Offensive Akzente zu setzen, leisteten sich aber in der Summe zu viele Abspielfehler. Ein Schuss von Florent Muslija blieb auf 96-Seite zunächst die einzige nennenswerte Aktion (11.). Auf der Gegenseite rettete zuvor Jaka Bijol nach einem Querpass von Robert Leipertz in höchster Not (9.).
Die Riesenchance zur 96-Führung hatte in der 28. Minute Marvin Ducksch. Valmir Sulejmani passte den Ball nach einem Konter nach innen, Hannovers Torjäger geriet jedoch aus dem Gleichgewicht und setzte den Ball freistehend am leeren Gehäuse vorbei. In dieser Phase erarbeiteten sich die Hausherren mehr Spielanteile, das einzige Tor der ersten Spielhälfte erzielte dennoch der FCH. Aus dem Nichts fasste sich Marnon Busch ein Herz und sein Distanzschuss schlug im rechten Eck zum 0:1 aus 96-Sicht ein (43.).
Muslija gleicht nach dem Seitenwechsel aus
Trotz des unglücklichen Pausenrückstands präsentierte sich Hannover nach dem Seitenwechsel direkt schwungvoll - und kam in den eigens für das Jubiläum angefertigten schwarz-roten Sondertrikots prompt zum Ausgleich. Muslija platzierte einen zuvor geblockten Ball mit einem sehenswerten Schlenzer ins rechte Eck zum 1:1 (51.). Hannover blieb überlegen und jubelte elf Minuten später erneut. Da Sulejmani bei der Entstehung des Treffers jedoch im Abseits gestanden hatte, wurde der vermeintliche Treffer von Haraguchi per Videoentscheid zurückgenommen.
Es war eine Entscheidung, die für Diskussionsbedarf sorgte: Weil die Abseitsstellung hauchdünn ausfiel und etwa 20 Sekunden vor dem Torabschluss zurücklag, war nicht nur Kocak ob der Entscheidung von Schiedsrichter Lasse Koslowski an der Seitenlinie sichtlich angefressen. Nach der Partie war der 96-Coach etwas gefasster: "Das ist bitter. Aber wenn das die Regelauslegung ist, müssen wir das akzeptieren", so der 40-Jährige.
Heidenheim entführt doch noch die Punkte
Der Ärger des 96-Trainers sollte sich indes noch steigern: Gleich zweimal zeigte sich die 96-Defensive in der Folgezeit löchrig. Nach einem Freistoß kassierten die Niedersachsen zunächst das 1:2 durch Leipertz (75.) - der Angreifer konnte zuvor ungehindert durchs Zentrum marschieren. Stefan Schimmer ließ nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung den dritten Heidenheimer Treffer folgen (79.). Anschließend war die Luft raus aus der Partie.