1:0 - Holstein Kiel bleibt eiskalt oben dabei
Holstein Kiel war zumindest für eine Nacht Tabellenführer der zweiten Fußball-Bundesliga. Die Schleswig-Holsteiner bezwangen Schlusslicht Würzburger Kickers am Freitagabend mit 1:0 (0:0).
Die Norddeutschen, die damit zum neunten Mal in dieser Saison ohne Gegentor geblieben sind, wurden in der Tabelle am Sonnabend vom Hamburger SV (0:0 gegen Fürth) wieder überholt. Auch der VfL Bochum (gegen Braunschweig) kann noch vorbeiziehen. Alexander Mühling hatte mit einem umstrittenen Elfmeter den Kieler Erfolg gegen Würzburg sichergestellt, der in die Kategorie "Arbeitssieg" fiel.
"Es war ein enges Spiel und sicherlich nicht unser bestes Spiel", räumte Kiels Trainer Ole Werner nach der Partie ein: "Für uns war es wichtig, geduldig zu bleiben und nicht ins offene Messer zu laufen - und dann ist es halt mal ein dreckiger Sieg." Stürmer Janni Serra rief das Ziel Bundesliga-Aufstieg aus: "Wir haben jetzt 42 Punkte und zählen zu den Top 4 der Liga. Da muss man ganz klar davon reden, am Ende unter die Top 2 zu kommen."
Ereignisarme erste Hälfte
Torschütze Mühling saß, ebenso wie Fin Bartels, zunächst nur auf der Bank - vermutlich auch deshalb, weil beiden vor dem wichtigen Auswärtsspiel beim Aufstiegskonkurrenten Fürth in einer Woche eine Gelbsperre drohte. Bei frostigen Temperaturen tat sich im ersten Durchgang nicht viel im Holstein-Stadion. Zwar hatten die "Störche" ein deutliches Übergewicht an Spielanteilen, Torchancen sprangen dabei jedoch kaum heraus.
Erst in der 32. Minute bot sich Janni Serra die erste gute Kieler Gelegenheit, mit dem Kopfball hatte Würzburgs Keeper Hendrik Bonmann jedoch keine Mühe. Kurz darauf verfehlte Joshua Mees eine Hereingabe nur ganz knapp (34.). Mehr passierte bis zum Halbzeitpfiff nicht, weil Würzburgs kompakte Defensive sicher stand und den Gastgebern nur wenig Raum zum Kombinieren gab.
Mühling eiskalt vom Punkt
Nach der Pause hatten zunächst die Gäste ihre erste Chance, Ridge Munsy drosch aber nach einem Konter am Gehäuse des bis beschäftigungslosen Ioannis Gelios vorbei (52.). Kiel mühte sich weiter gegen die clever verteidigenden Würzburger - und profitierte dann von einer fragwürdigen Strafstoß-Entscheidung. Bonmann faustete im Fünfmeterraum einen Ball weg und prallte danach mit Jae-sung Lee zusammen - Schiedsrichter Thorben Siewer ließ sich von den Gäste-Protesten nicht beirren, auch der Video-Assistent hatte nichts am Pfiff auszusetzen. Der kurz zuvor eingewechselte Mühling verwandelte sicher zum 1:0 (60.).
Fünfte Gelbe Karte: Bartels fehlt in Fürth
Die nächste knifflige Szene entschied Siewer dann gegen die Kieler. Nach einem vermeintlichen Foul erhielt der ebenfalls erst wenige Minuten im Spiel befindliche Bartels die Gelbe Karte - er fehlt seiner Mannschaft somit in Fürth (63.).
Nun war aber mehr Schwung in der Partie - weil die Würzburger offensiver agierten, hatten die Kieler mehr Platz bei ihrem schnellen Umschaltspiel. Bonmann parierte einen Schuss von Bartels (67.), Fabian Reese stürmte alleine über das halbe Feld, verlor dann aber im Strafraum den Ball (73.). Kurz darauf schoss der Angreifer freistehend aus kurzer Distanz neben das Tor (78.). Würzburg kam seinerseits kaum gefährlich vor das KSV-Tor, sodass der knappe Sieg völlig in Ordnung ging.