VfB Stuttgart II : Dynamo Dresden

Fazit:
Eine gute halbe Stunde zeigten beide Teams hier Fußball zum Abgewöhnen. Wie ein guter Wein wurde das Spiel aber immer packender und endete in einem dramatischen Finish! Der VfB II drehte nach dem überraschenden Führungstor durch Laurin Ulrich auf und legte kurz nach der Pause durch einen indirekten Freistoß von Samuele Di Benedetto aus sechs Metern nach. Zu passive Dresdner schienen sich ihrem Schicksal bereits gefügt zu haben, doch der Platzverweis gegen Mohamed Sankoh und ein Elfmetertor für die SGD brachten noch einmal richtig Schwung rein. Letztlich blieb Dynamo aber auch in Überzahl zu harmlos, um hier zumindest einen Punkt retten zu können. Stuttgart II kämpft sich mit dem Dreier nach sechs sieglosen Spielen wieder über den Strich, die SGD verweilt im Kalenderjahr 2025 bei nur vier Punkten aus vier Spielen. Zudem wartet Dynamo weiterhin auf den ersten Sieg in Stuttgart, sei es bei den Profis oder der Zweitvertretung.

Wie beim Bully im Eishockey kämpfen die Akteure beider Mannschaften im Stuttgarter Sechzehner um den Ball. Letztlich bleiben die Hausherren Sieger und beklatschen sich gegenseitig, das dürfte es gewesen sein!

Flanke von Meißner auf Kubatta, der beim Kopfball jedoch entscheidend gestört wird. Wieder kann sich Dennis Seimen die Kugel auf der Fünfmeterlinie zurechtlegen.

Bei acht Gelben Karten und einem Platzverweis stehen wir mittlerweile - kommt auch noch ein viertes Tor hinzu? Stuttgart kann mit einem weiteren Abschlag durch Dennis Seimen erneut wichtige Sekunden schinden.

Nach einer Freistoßhereingabe würde sich schon Robin Meißner in guter Schussposition befinden, erreicht die Kugel aber nur per Kopf und produziert eine Bogenlampe. Mika Baur hält stattdessen direkt drauf, der stramme Schuss wird zur Ecke abgefälscht.

Natürlich lässt sich Dennis Seimen beim Abschlag nun alle Zeit der Welt. Doch er wird nicht verhindern können, dass die Nachspielzeit aufgrund der zahlreichen Unterbrechungen saftig ausfallen wird.

Elfmeter für die SGD! Der eingewechselte Sascha Risch zieht auf links Richtung Sechzehner und wird auf der Linie von Kaden Amaniampong zurückgehalten.

Erneut Chaos im Stuttgarter Sechzehner! Auf dem Konfettibelag müssen die Hausherren gleich zweimal kurz vor der Linie klären.

Die erste wirklich dicke Gelegenheit im gesamten Spiel für die SGD!

Sascha Risch dürfte sich als gebürtiger Emmendinger in Aspach sehr wohlfühlen. Allerdings hat er die unliebsame Aufgabe, seine lethargischen Mitspieler mitzureißen.

Nächster Eckball für die SGD, neun dürften es mittlerweile sein. Diesmal kommt David Kubatta immerhin zum Kopfball, doch direkt in die Arme von Dennis Seimen.

Solch einen abgeklärten Auftritt - abgesehen vom Sankoh-Aussetzer - hätte man vom VfB II nach sechs sieglosen Spielen sicher nicht erwartet. Anrie Chase ist nach zuletzt schwachen Leistungen heute ein Fels in der Brandung.

Markus Fiedler wechselt nun natürlich defensiv, bringt mit Alexander Groiß einen zusätzlichen Mann für die Abwehrzentrale.

Auch aufgrund der zahlreichen Nickligkeiten kann Dynamo trotz der Überzahl noch nicht wirklich Druck aufbauen.

Es wird immer hitziger! Anrie Chase hält den Gegenspieler am eigenen Sechzehner mit den Armen zurück und kassiert dafür Gelb. Als das Spiel bereits unterbrochen ist, kommt es innerhalb des Strafraums zu einer Rudelbildung. Am Ende wird auch Niklas Hauptmann verwarnt.

Doppelwechsel bei den Hausherren. Auch Leo Münst und Benjamin Boakye haben schon höher gespielt - Münst als Leihgabe für den FC St. Gallen, Boakye für die Profis im Champions League-Spiel gegen Belgrad.

Bei der SGD ist weiterhin kein Aufbäumen zu erkennen. Im Gegenteil, um ein Haar verstolpert Tim Schreiber nach einem Rückpass als letzter Mann die Kugel.

Sankoh ist wieder da, und wie! Der schnelle Angreifer startet durch und schiebt die Kugel rechts an den Pfosten. Erst mit großer Verzögerung geht allerdings die Fahne hoch.

Die Stundenmarke ist erreicht. Sollte es bei der Dresdner Niederlage bleiben, hätte man in vier Partien im Kalenderjahr nur einen Sieg und vier Punkte eingefahren. Mit solch einer Bilanz wird man den Aufstiegsplatz nicht halten können.

Der Dresdner Dreierwechsel wird vollzogen. Für Sankoh geht es nach längerer Behandlungspause hingegen weiter.

Mohamed Sankoh bleibt nach einem Zweikampf benommen liegen. Gut möglich, dass gleich auch Markus Fiedler verletzungsbedingt wechseln muss.

Hinter dem noch immer mit Konfetti bedeckten Tor machen sich zahlreiche Dynamo-Akteure intensiv warm. Bei der Stamm-Elf deutet sich ein Dreierwechsel an.

Zwei Ecken in Folge für die SGD. Doch sowohl die lange als auch die kurze Variante bringen nichts ein. Der kurze Versuch mündet sogar in einem Stuttgarter Konter, den der gerade eingewechselte Mika Baur im Vollsprint zur Ecke auf der Gegenseite klären muss.

Damit resultieren beide Stuttgarter Tore aus individuellen Fehlern. Beim ersten Treffer verschluderte Lukas Boeder auf rechts den Ball, Tim Schreiber sah schon da nicht gut aus. Nun hätte der Dresdner Schlussmann die Kugel auf keinen Fall mit den Händen aufnehmen dürfen.

Der zweite Durchgang beginnt turbulent! Ein Rückspiel zu Tim Schreiber, dass dieser mit den Händen aufnimmt, führt zu einem indirekten Freistoß für den VfB von der Fünferkante!

Thomas Stamm kann mit dem Auftritt seines Teams natürlich nicht zufrieden sein und bringt mit Mika Baur einen neuen Mann für das Mittelfeld.

Halbzeitfazit:
Für den Auftritt in den ersten 37 Minuten hätten sich beide Mannschaften eigentlich Minuspunkte verdient, denn solch ein unspektakuläres Fußballspiel hatte man selten gesehen. Keine einzige wirkliche Torannäherung fand statt, bis schließlich Laurin Ulrich in der 38. Minute mit einem Flachschuss aus dem Rückraum die Führung aus dem Nichts erzielte. Fortan agierten die Schwaben zwingender und kamen zu weiteren Gelegenheiten - sollte sich Dresden nicht steigern, droht sich die Sieglos-Serie in Stuttgart fortzusetzen. Weder bei den Profis noch bei der Zweitvertretung des VfB konnte Dynamo je ein Spiel gewinnen.

Auch ein Weitschuss von Mohamed Sankoh zischt nur unweit am rechten Pfosten vorbei. Der VfB II hat kurz vor der Pause seine stärkste Phase!

Wie zuvor Ulrich beim Führungstreffer versucht es nun auch Jannik Hofmann verdeckt aus dem Rückraum! Tim Schreiber wehrt den halbhohen Versuch zur Seite ab, hat weiterhin mit der tiefstehenden Sonne zu kämpfen.

Das könnte dem Spiel eine ganz neue Wendung geben. Dynamo ist nun gefordert, legt sofort den Vorwärtsgang ein und holt auf links die nächste Ecke heraus.

Wieder harmlos. Christoph Daferner verlängert die Freistoßhereingabe per Kopf zu einem Abwehrspieler.

Nächster Standard für die SGD, Jakob Lemmer wird auf dem rechten Flügel von zwei Mann in die Mangel genommen. Bisher brachten aber auch die ruhenden Bälle keine Gefahr.

Tiefer Pass in den Stuttgarter Sechzehner, und plötzlich ertönt die Pfeife! Doch keine Aufregung, Christoph Daferner wird für sein Offensivfoul zurückgepfiffen.

Laurin Ulrich ist mit seinen Dribblingversuchen noch einer der Lichtblicke. Auch wenn ihm viele Aktionen auch nicht gelingen.

Es würde nicht verwundern, wenn einige Zuschauer die Halbzeitpause für einen Spaziergang in den anliegenden Hardtwald und nicht mehr wiederkommen würden. Solch ein unspektakuläres Fußballspiel hat man selten gesehen.

Dominik Kother wird im gegnerischen Sechzehner vom Ball getrennt und holt so immerhin die zweite Ecke für sein Team heraus. Wieder kommt keine Gefahr auf, mit etwas mehr Tempo hätte Stuttgart gar den direkten Konter ausspielen können.

Kaden Amaniampong erobert die Kugel an der eigenen Grundlinie und schafft es mit Doppelpässen und Dribblings bis in das letzte Drittel. Gefährlich wird es zwar nicht, dennoch eine schöne Aktion!

Laurin Ulrich nimmt in der Zentrale immerhin mal Tempo auf und zieht ab. Der Schuss wird aber schon im Ansatz geblockt.

Die Hälfte des ersten Durchgangs ist fast rum und noch immer verzeichnet keine der beiden Mannschaften eine Torannäherung.

Jonas Sterner schlägt den Freistoß halbhoch und lasch in die Spielertraube. Ein wenig Gefahr kommt nur durch die verunglückte Klärungsaktion von Jannik Hofmann auf.

Auf den Rängen hält man sich mit "Dynamo"-Sprechchören warm. Auf dem Rasen lässt die erste herzerwärmende Aktion weiterhin zu wünschen übrig.

Erster Eckball für den VfB. Samuele Di Benedetto wird bei der Ausführung ausgepfiffen und mit weiterem Konfetti beworfen, letztlich bleibt die Hereingabe ungefährlich.

Nach einer knappen Viertelstunde ist weiterhin noch überhaupt kein Tempo in der Partie. Da könnte auch die mittlerweile in die Oberliga abgestürzte ortsansässige SG Sonnenhof Großaspach mithalten.

Tim Schreiber hat die Sonne im Gesicht und sich daher mittlerweile ein Käppi aufgesetzt. Zudem liegen immer noch die Konfettiteilchen in seinem Strafraum. Bislang wurde er aber noch nicht geprüft.

Zerfahrener Start in die Begegnung. Nun lässt Dynamo die Kugel aufreizend lange durch die eigene Abwehrreihe gleiten, um etwas Ruhe ins eigene Spiel zu bringen.

Erster Vorstoß der Schwaben, die ihre Spielstärke durchaus unter Beweis stellen. Die Hereingabe von Laurin Ulrich kommt allerdings zu ungenau.

So ganz sattelfest wirkt die Stuttgarter Defensive nicht, doch der Abschluss von Aljaž Casar wird mit Mühe geklärt.

Mack kann weitermachen und auch das Spiel läuft trotz des Konfettiregens weiter. Die SGD holt über rechts den ersten Eckball heraus.

Die Partie ist erstmals unterbrochen, und zwar aus gleich zwei Gründen: Im eigenen Sechzehner liegt Luca Mack angeschlagen auf dem Rasen und muss behandelt werden. Gegenüber fliegt eine Menge gelbes Konfetti aus dem Dynamo-Block.

Die Kugel rollt! Beide Teams treten in ihren traditionellen Farben an. Schiedsrichter ist der 25-jährige Student Yannick Rupert.

Tolles Wetter im Hardtwald! Nicht nur die Sonne strahlt gelb, sondern auch der prall gefüllte Gästeblock. Dresden ist übrigens das Team der Liga, das mit Abstand die meisten Torschüsse abgegeben hat (469). Die Chancenverwertung lässt mit 9,2 Prozent aber zu wünschen übrig.

Beim VfB setzt man angesichts der heiklen Tabellensituation auf einige Akteure, die auch schon Profierfahrung verbuchen können. So darf der Japaner Anrie Chase, der immerhin schon auf zwölf Einsätze in der höchsten deutschen Spielklasse kommt, erneut in der Innenverteidigung von Beginn an ran. Jarzinho Malanga hat sogar schon drei Champions League-Kurzeinsätze vorzuweisen.

SGD-Chefcoach Thomas Stamm ist sich durchaus bewusst, dass die Zweitmannschaft des VfB Stolperpotenzial bietet: "Gerade solche Spiele sind richtungsweisend, wenn wir oben dranbleiben und uns festbeißen wollen. Wir haben in diesem Jahr vier Punkte geholt und wollen mit einem Sieg nachlegen." In fünf Drittligapartien konnte Dresden nicht auswärts bei Stuttgart II gewinnen.

Zudem dürfte sich der Ausflug ins rund 500 Kilometer entfernte Aspach trotz der Durchquerung von drei Bundesländern wie ein Heimspiel anfühlen. Schon am Donnerstag waren 2.700 Gästetickets verkauft, letztlich dürften mehr als 4.500 Anhänger in Schwarz-Gelb die Reise getreten haben.

Nach den Highlightspielen in Cottbus und Aue geht es für die SGD nun in den beschaulichen Hardtwald, wo die Zweitvertretung des VfB in dieser Saison ihre Heimspiele austrägt. Die Favoritenrolle ist dabei klar verteilt - Dynamo befindet sich auf einem direkten Aufstiegsplatz, Stuttgart nach jahresübergreifend sechs sieglosen Spielen unter dem Strich.