SpVgg Greuther Fürth : SV Darmstadt 98

Fazit:
Die SpVgg Greuther Fürth kassiert eine deftige 1:5-Pleite gegen den SV Darmstadt und stürzt damit weiter in die Krise, während die Lilien unter Kohfeldt formstark bleiben und sich aus dem Tabellenkeller spielen. Zu Beginn war es noch ein ausgeglichenes Duell, erst langsam, aber sicher ergriff Darmstadt das Zepter und ging durch Försters Schuss ins lange Eck in Führung (30.). Noch vor dem Pausenpfiff erhöhten Lakenmacher durch einen Konter (40.) und Lidberg nach Lakenmachers vermeintlicher Abseitsstellung und dem folgenden VAR-Eingriff (45.+4) auf 3:0. Im zweiten Durchgang ließ das Kleeblatt ein Aufbäumen vermissen, stattdessen schraubten Corredor aus der Distanz (51.) und Sergio López nach Kempes Vorlage (77.) das Ergebnis noch in die Höhe. Kurz vor Spielende betrieb Hrgota mit seinem Ehrentreffer unter die Latte ein wenig Schadensbegrenzung (90.). Interimstrainer Leo Haas steht in Fürth vor einer gewaltigen Aufgabe, die Fans haben heute zahlreich und lautstark ihren Unmut geäußert.

Die nächste und wohl letzte Fürther Offensivaktion: Müller will zu Hrgota durchstecken, spielt den Steilpass aber etwas zu hart.

Hrgota schickt Futkeu auf die Reise, doch die SVD-Verteidiger laufen ihn cool ab. Müller kommt aus mehr als zwanzig Metern zum Abschluss, stellt Schuhen mit dem mittigen Versuch allerdings nicht vor große Probleme.

Nun lässt Fürth den Ball nochmal in den Reihen zirkulieren, der zwischenzeitlich nochmal aufkeimende Offensivdrang der Hausherren hat aktuell wieder nachgelassen.

Das Spiel plätschert dem Ende entgegen, die Ränge im Sportpark Ronhof sind bei den Heimfans nur noch spärlich gefüllt.

Während es für die Fürther nach dem 0:4-Debakel im Franken-Derby die zweite deutliche Heimpleite und die dritte Heimniederlage in Folge bedeutet, werden die Lilien zwei Wochen nach dem 5:1 gegen den 1. FC Köln den nächsten Kantersieg bejubeln dürfen.

Mhamdi fasst sich halbrechte 18 Meter vor dem Tor ein Herz und schließt flach Richtung linkes Eck ab. Schuhen taucht ab und hat den Ball sicher.

Nürnberger bekommt den Ball links an der Strafraumkante mit der Hacke abgelegt, die hoch springende Kugel verwertet er volley. Der wuchtige Schuss aus 18 Metern ist jedoch zu mittig anvisiert, Noll wehrt den Versuch nach vorne ab.

Sergio López wird bei seinem Flankenlauf rechts im Strafraum lange nicht angegangen, seine Hereingabe landet aber auf dem Kopf eines Fürthers.

Insgesamt ist es nach dem vierten SVD-Treffer deutlich ruhiger geworden. Die Lilien kontrollieren das Spiel meist über Ballbesitzphasen. Fürth kann ab und zu durchbrechen, wartet aber weiterhin auf eine große Chance.

Bansés Schuss wird wieder abgefälscht, die Darmstädter bleiben wach und haben meist noch ein Bein dazwischen. Doch Fürth bleibt vorne. Mit einem Doppelpass spielt sich Hrgota stark an die Grundlinie. Von dort aus will er den Ball in den Rückraum legen, spielt die Kugel allerdings ins Niemandsland.

Sergio López flankt von rechts flach und scharf vor das Tor. Dort ist ein Kleeblättler zuerst am Ball und klärt ins Toraus. Der Eckstoß ist harmlos, auch Corredors Nachschuss aus der zweiten Reihe wird geblockt.

Die Lilien lassen den Ball ruhig in den eigenen Reihen laufen. Schließlich zieht Corredor vom linken Strafraumeck ein paar Meter nach innen und zieht ab. Knapp am rechten Eck zischt der Schuss vorbei.

Förster und Sergio López spielen im gegnerischen Strafraum nicht genau genug. Auf der anderen Seite legt Srbeny für Hrgota ab, dessen Schuss geblockt wird. Bansé erkämpft sich vor dem Strafraum eine ordentliche Abschlussposition, verzieht unter Gegnerdruck aber links neben das Tor.

Srbeny zieht aus der zweiten Reihe und vollem Lauf stark ab. Den wuchtigen, halbhohen Schuss wehrt Schuhen nach außen ab, das war aber mal ein guter Versuch des Gastgebers.

Immerhin mal wieder eine Offensivaktion. Meyerhöfer flankt von der rechten Seite und findet den Kopf von Futkeu. Der nickt den Ball im Zweikampf mit Riedel über das Tor. Weil Riedel leicht gehalten hat, beschwert sich Futkeu, der heute aber bei jeglichem Körperkontakt reklamiert.

Greuther Fürth ist nach dem vierten Gegentreffer geschockt und die nächsten Angriffe fahren weiterhin die Gäste. Dass sich die Hausherren nochmal aufbäumen, erscheint aktuell unwahrscheinlich.

Nun probiert Hrgota es mit der Brechstange aus knapp 30 Metern, der Schuss wird aber sofort geblockt. Auch ein Pass des Stürmers ist nicht erfolgreich, viel funktioniert bei den Franken in der Offensive weiterhin nicht.

Der erste Blick geht jedoch wieder in den Fürther Strafraum. Dort boxt Noll aber den von Sergio López zu nah ans Tor getretenen Freistoß aus der Gefahrenzone. Auf der anderen Seite flankt Hrgota von der linken Außenbahn ebenfalls zu nah an den Kasten, Schuhen fängt die Kugel.

Weiter geht's im Ronhof! Leo Haas reagiert auf die erste Halbzeit mit einem Doppelwechsel bei seiner Mannschaft.

Halbzeitfazit:
Der SV Darmstadt liegt zur Halbzeitpause bei Greuther Fürth mit 3:0 vorne und stürzt die SpVgg damit weiter in die Krise. Die Lilien zeigten sich nach einigen eher harmlosen Abschlüssen zu Beginn schließlich äußerst effizient und münzten einen xGoals-Wert von 1,22 in drei Tore um. In einem temporeichen Beginn suchten beide Teams zwar häufig den Abschluss, kamen aber selten in vielversprechenden Positionen zu der letzten Aktion. Darmstadt investierte etwas mehr und belohnte sich nach einer halben Stunde, als Förster die verunglückte Fürther Klärungsaktion mit dem 1:0 bestrafte (30.). In den Minuten vor dem Pausenpfiff wurde es dann noch deutlicher: Lakenmacher drehte sich auf engem Raum stark und erhöhte auf 2:0 (40.), kurz vor dem Halbzeitpfiff bestätigte der VAR nach einer vermeintlichen Abseitsstellung Lakenmachers doch noch Lidbergs Tor zum 3:0 (45.+5). Die Fürther Fans verabschiedeten die Mannschaft mit vielen Pfiffen und "Wir haben die Schnauze voll"-Sprechchören in die Kabine.

Lidberg jubelt nur kurz! Lakenmacher wird auf der linken Seite steil geschickt und bringt den Ball über den weiterleitenden Förster zu Lidberg. Der schiebt den Ball aus halbrechter Position frei vor Noll stehend an diesem vorbei in die Maschen, doch der Linienrichter hebt die Fahne.

Sergio López schlägt einen Eckball von der linken Seite hoch über Freund und Feind hinweg ins Toraus auf der anderen Seite.

Meyerhöfer flankt von der rechten Außenbahn, die Hereingabe ist knapp zu hoch für Futkeu. Er kommt mit dem Kopf noch gerade eben an die Kugel, kann die Flugkurve des Balles aber nicht entscheidend ändern.

Lidbergs Schuss blockt erneut Jung, diese Kombination gab es heute schon einige Male. Sekunden später senkt sich der Ball zwanzig Meter vor dem Tor auf die Füße von Förster, der es aus vollem Lauf mit hohem Risiko probiert, die Kugel aber nicht richtig trifft. So hoppelt der Volleyschuss ungefährlich rechts am Gehäuse vorbei.

Motika zieht mit viel Tempo nach innen und schießt aus etwa zwölf Metern Distanz einen guten Meter flach am kurzen Eck vorbei.

Fürth macht aktuell das Spiel, sucht aber vergeblich nach den Lücken. Einen harmlosen, hohen Pass von Jung macht Maglica mit seiner verfehlten Klärung beinahe noch scharf, doch Schuhen ist wach.

Fürth reagiert zwar ordentlich auf den Rückschlag, ist im letzten Drittel aber bis dato einfach zu wenig zwingend.

Insgesamt ist die Führung der Hessen verdient. Darmstadt investiert in der Offensive bislang mehr und hat die klareren Torchancen gehabt.

Futkeu wird von Klefisch am Strafraumeck gefoult. Da das jedoch ganz knapp vor dem Sechzehner war, greift der Kölner Keller nicht ein.

Für Hornby geht es nicht weiter, hoffentlich hat er sich beim Umknicken nichts Ernsteres getan! Lakenmacher macht sich für ihn bereit.

Nürnberger zirkelt den Ball scharf vor das Tor, am ersten Pfosten ist Maglica von den Fürthern komplett unbewacht. Ziemlich frei vor dem Tor trifft der Innenverteidiger den sich auf halber Körperhöhe senkenden Ball jedoch nicht, da wäre direkt am Fünfmeterraum das 1:0 drin gewesen!

Hornby knickt im Zweikampf mit Bansé unangenehm um und muss im Seitenaus ebenfalls behandelt werden. Währenddessen ruht der Ball nur wenige Meter neben ihm für Nürnberger zum Halbfeldfreistoß.

Corredor muss nach der Aktion behandelt werden, kann aber nach einer kurzen Unterbrechung auf den Rasen zurückkehren.

Hornby findet mit einem scharfen, tiefen Pass Corredor, der in äußerst vielversprechender Position im Strafraum an den Ball kommt, aber sofort von Michalski und Jung gestellt wird. Nürnberger visiert den Nachschuss aus 18 Metern knapp zu hoch an.

Motika zieht von rechts nach innen, schlägt einen weiteren Haken und spielt zu Green. Der zieht aus der Drehung heraus ab, zielt aber deutlich über das Tor.

Müller sucht Lidberg mit einem feinen Steilpass, der nur ganz knapp zu weit für den Darmstädter Stürmer ist.

Green spitzelt in einem engen Zweikampf den Ball ins Gesicht von Klefisch. Der benötigt einen kurzen Moment der Pause, ein Foul war das aber nicht.

Beide Mannschaften zeigen sich hier zu Beginn durchaus mit offenem Visier. So ist es bisher ein intensives und temporeiches Duell, wenn auch die hochkarätigen Chancen noch fehlen.

In der Defensive tut den Fürthern die Rückkehr von Jung gut. Der Verteidiger hat in der Anfangsphase häufig noch sein Bein dazwischen, nun blockt er Lidbergs Schuss aus halbrechter Position.

Die Kleeblättler wollen einen Elfmeterpfiff hören! Über Hrgotas Kopf prallt der Ball eher unabsichtlich in den Lauf von Motika, der im Duell mit Müller zwar zuerst am Ball ist, aber schon vor dem Kontakt zu Boden geht. Auch der VAR greift nicht ein.

Corredors Flachschuss von der Strafraumkante wird von einem Fürther durch die Beine abgefälscht, dabei verliert der Schuss enorm an Geschwindigkeit und ist so harmlos. Auf der anderen Seite ist ein für Hrgota gedachter hoher Pass deutlich zu steil.

Nun entwischt Hornby der Fürther Kette erneut, dieses Mal geht die Fahne des Linienrichters nicht nach oben. Aus spitzem Winkel entscheidet der Stürmer sich, statt für den Schuss für Lidberg abzulegen. Doch Jung hat seinen Fuß dazwischen.

Nürnberger spielt den Ball auf dem linken Flügel mit zu spätem Timing in den Lauf von Hornby, der dadurch im Abseits steht.

Motika spielt tief zu Futkeu, der den Ball wieder aus dem Sechzehner heraus für Hrgota ablegt. Der holt aus ähnlicher Position wie Green soeben aus, sein Schuss wird von den Lilien geblockt.

Nun erstmals die Hausherren mit einer kurzen Drangphase. Ein erster Schuss von Green wird geblockt, wenige Sekunden später darf er es aus halblinker Position zwanzig Meter vor dem Tor erneut probieren. Der Ball prallt kurz vor Schuhen auf, der SVD-Keeper wischt die Kugel nach außen weg. Fürth bleibt weiter im Angriff, Bansé verzieht kurz darauf trotz viel Platz seinen Schuss aber deutlich links neben das Tor.

Försters Flanke nimmt Hornby mit dem ersten Kontakt nicht gut an, die Fürther klären den Ball vor die Füße von Corredor. Der trifft das Spielgerät 18 Meter vor dem Tor nicht richtig und schießt weit über das Tor.

Die fällige Ecke ist in erster Instanz harmlos. Im zweiten Anlauf verlängert Lidberg den Ball ins Gewusel, dort schaufelt Maglica die Kugel mit hohem Bein lasch in Richtung Tor. Noll nimmt das Leder mühelos auf.

Der erste Torschuss geht auf das Konto der Gäste. Müller spielt halbrechts zu Lidberg, der es aus halbrechten 14 Metern probiert. Jung wirft sich aber entscheidend in den Schuss herein.

Beide Teams laufen in den Heimtrikots auf - Fürth also in Grün und Weiß gestreift, Darmstadt in Blau. Es geht mit recht hohem Tempo auf beiden Seiten los.

Los geht's! Der Mann an der Pfeife heißt Max Burda, im Kölner Keller hat Florian Lechner einen Blick auf seine Entscheidungen.

Die Mannschaften laufen ein, der Sportpark Ronhof ist bereit für das erste Heimspiel nach der Ära Rachid Azzouzi. Der Gästeblock zeigt sich mit einer Choreo, die SVD-Fans präsentieren eine große Blockfahne.

Florian Kohfeldt muss bereits am elften Spieltag auf den gelbgesperrten Vukotić verzichten, Maglica läuft dafür in der Innenverteidigung auf. In der Offensivabteilung startet Förster an Papelas Stelle.

Interimstrainer Leo Haas nimmt bei seiner Heimpremiere nach dem Pokalaus in Regensburg drei Änderungen an seiner Startelf vor. In die Abwehrkette kehrt der zuletzt muskulär angeschlagene Jung zurück, Gießelmann muss dafür auf die Bank weichen. Offensiv sollen Motika und der im Pokal gesperrte Futkeu anstelle vom verletzten Massimo und Srbeny für Torgefahr sorgen.

Tabellarisch ist es für beide Mannschaften ein wichtiges Spiel. Trotz Darmstadts zuletzt guter Formkurve ist der Bundesliga-Absteiger mit zehn Punkten noch im Tabellenkeller, könnte sich mit einem Sieg aber befreien. Die Fürther haben 13 Zähler auf dem Konto, das Spiel könnte leicht richtungsweisend sein – geht der Blick eher nach oben oder nach unten?

Vor Darmstadts einjährigem Bundesliga-Intermezzo war Fürth ein Angstgegner der Lilien. Den letzten Vergleich gewannen die Fürther am 34. Spieltag von Darmstadts Aufstiegssaison zu Hause mit 4:0, insgesamt gewann Darmstadt nur eines der vergangenen sieben Duelle mit den Kleeblättlern (3U, 3N) - dieses dafür deutlich in Fürth (4:0 im Dezember 2020).

Der hart erkämpfte Pokalsieg rundete einen ungeschlagenen Oktober der Darmstädter perfekt ab. Seit Florian Kohfeldt die Mannschaft nach dem schwachen Saisonstart Anfang September übernommen hat, läuft es in Südhessen deutlich besser. Neun der insgesamt zehn Punkte holten die Lilien unter Kohfeldt, im Oktober gab es neben dem furiosen 5:1-Heimsieg gegen den 1. FC Köln und dem Pokalfight zwei Unentschieden beim KSC (2:2) und gegen Ulm (1:1).

Auch die Darmstädter waren im DFB-Pokal aktiv – und dies erfolgreicher als der heutige Gegner. In einem packenden Pokalfight beim Drittligisten Dynamo Dresden mussten die Lilien nach Dresdens 2:2-Ausgleichtreffer in der elften Minute der Nachspielzeit den Weg über die Verlängerung gehen. In dieser erlöste Lidberg den SVD und schoss sein Team im Pokalkrimi ins Achtelfinale.

Gebremst wurde der erhoffte Fürther Aufschwung bereits wieder unter der Woche im DFB-Pokal. Bei Jahn Regensburg konnten schwache Fürther im Zweitligaduell den 0:1-Rückstand trotz der Roten Karte von Bulić in Überzahl nicht mehr ausgleichen und verabschiedeten sich so aus dem Pokalwettbewerb.

In der Liga hat die SpVgg Greuther Fürth nach zuvor fünf sieglosen Partien und dem Trainer-Aus von Alexander Zorniger wieder ein Erfolgserlebnis feiern dürfen. Bei der Doppel-Premiere (Heimpremiere von Schalke-Trainer Kees van Wonderen sowie Premiere vom Fürther Interimscoach Leonard Haas) feierte das Kleeblatt einen furiosen 4:3-Auswärtssieg und erhofft sich in der Liga dadurch einen Aufschwung.