SV 07 Elversberg : 1. FC Nürnberg

Fazit:
Elversberg verwandelt einen frühen 0:1-Rückstand im eigenen Stadion in einen 2:1-Sieg und schiebt sich damit vorerst auf den dritten Tabellenplatz. Die SVE beeindruckte mit einer Mischung aus intensivem Pressing und technisch versiertem Offensivfußball, dem Nürnberg phasenweise nichts entgegensetzen konnte. Die Franken erwischten zwar den besseren Start und hatten auch eine Druckphase am Ende der Partie, doch über weite Strecken der Begegnung überließen die Franken den Saarländern das Feld.

Über die Außen versucht Nürnberg den entscheidenden Angriff zum Ausgleichstor zu starten. Pinckert geht dazwischen, greift zum Foul und schenkt den Clubberern nochmal an der Freistoß von der linken Seite.

Neubauer darf aus dem linken Halbfeld eine Flanke schlagen und ndet damit den Kopf von Asllani. Der Stürmer legt die Kugel gegen die Laufrichtung von Torhüter Reichert, kann aber nicht genügend Druck hinter den Ball bringen und verpasst die Entscheidung.

Karaat hält die Franken mit einer großartigen Verteidungs-Tat im Spiel. Im eigenen Strafraum verhindert der Verteidiger einen Querpass von Damar ins Zentrum. Wäre er nicht dazwischen gegangen, hätte im Zentrum ein weiterer SVE-Akteur ohne Gegenspieler gewartet.

Giftig erobern die Hausherren im hohen Pressing den Ball und schalten direkt um. Asllani wirbelt mit der Kugel in den Sechzehner, kappt seine Vorwärtsbewegung auf der linken Seite kurz ab, legt sich den Ball auf den rechten Schlappen und zielt in Richtung lange Ecke. Sein flacher Schuss verpasst knapp den rechten Außenpfosten.

Die SVE verschafft sich etwas Luft und erarbeitet sich drei Eckbälle in Serie. Zwar birgt jede Einzelne für sich gesehen eine gewisse Gefahr, einen echten Torschuss können die Saarländer aber nicht abgeben.

Drei Gegenspieler hängen Yilmaz am Trikot, doch der Außenbahnspieler lässt sich davon nicht beirren und bringt nach seinem leidenschaftlichen Dribbling eine Flanke in den Strafraum. Tzimas bekommt seinen Fuß an den Ball, kann unter Gegnerdruck aber nur eine Ecke herausholen.

Kurz nach seiner Einwechselung verteilt Sicker mit viel Spielwitz einen Beinschuss an Robin Knoche und lässt den erfahrenen Verteidiger hinter sich zurück.

Tzimas lässt den Ausgleich liegen. Yilmaz zieht von der rechten Außenbahn ins Zentrum. Auf dem Weg dorthin sieht er Castrop zur Grundlinie spurten und steckt das Leder auf seinen Mitspieler durch. Von dort fliegt die Kugel knapp über der Grasnarbe in den Fünfmeterraum, wo Tzimas die Kugel knapp verfehlt.

Anstatt sich auf der Führung auszuruhen attackiert die SVE weiterhin das Tor der Gäste. Nach einer feinen Kurzpass-Kombination durchs Zentrum gelangt Damar im Sechzehner an den Ball, zieht nach einem Übersteiger an seinem Gegenspieler vorbei, rutscht dann aber beim Abschluss weg. Glück für Nürnberg.

Damar macht wirklich ein überragendes Spiel. An der Mittellinie schnappt sich der Offensivspieler den Ball, führt die Kugel eng am Fuß in die gegnerische Hälfte und wählt dann einen Steck-Pass auf Zimmerschied, gegen die Laufrichtung der Verteidiger. Die nachfolgende ache Hereingabe kann von den Clubberern aber abgewehrt werden.

Nürnberg meldet sich in der zweiten Halbzeit an. Daniel Soares schleicht sich auf der linken Seite unbemerkt in den Sechzehner, erhält dann ein Zuspiel und darf aus neun Metern abziehen. Der Ball wird zur Ecke geblockt, ist aber eine Warnung für die SVE.

Beinahe gelingt den Saarländern ein Genie-Streich. Rechtsverteidiger Baum schleppt das Leder in die gegnerische Hälfte und wählt dann überraschend einen extrem hohen Chip-Ball in den Strafraum. Dort taucht Damar auf und will einen sofortigen Heber über Torhüter Reichert nachlegen, verfehlt allerdings haarscharf die Kugel.

In den Zweikämpfen nimmt die Intensität nun deutlich zu. Nürnberg versucht sich von der Schockstarre zu befreien - die SVE hält natürlich dagegen.

Lange kann das für die Franken so nicht mehr funktionieren. Elversberg ist handlungsschneller, spritziger in den Laufduellen und gieriger in den Zweikämpfen. Die Abschlüsse der Gastgeber häufen sich, während die Clubberer kaum Entlastungsangriffe starten können.

Elversberg zieht zu Beginn der zweiten Halbzeit gewaltig das Tempo an und drängt energisch auf die Führung. Nürnberg hat in der jetzigen Phase nicht viel entgegenzusetzen.

Halbzeitfazit:
Eine sehr unterhaltsame erste Halbzeit geht An der Kaiserlinde zu Ende. Zur Pause steht es 1:1 und das vollkommen zu Recht. Beide Mannschaften suchten in der Anfangsphase unentwegt den Weg zum gegnerischen Tor. Die Clubberer stachen als erstes Team zu und gingen nach 15 Minuten in Führung. Etwa nach 25 Minuten übernahm Elversberg zunehmend die Spielkontrolle, erarbeitete sich ein Übergewicht und traf kurz vor der Pause zum verdienten Ausgleich. So kann es im zweiten Durchgang gerne weitergehen.

Elias Baum hat Probleme bei der Ballannahme und lässt das Spielgerät ins Aus rollen. Wütend schnappt er sich die Kugel, hält sie vor sein Gesicht und schreit seinen Frust in Richtung Ball. Eine Szene, die sehr gut die Intensität auf dem Rasen zeigt.

Ein Zusammenprall zwischen Lukas Pinckert und Danilo Soares schenkt den Akteuren auf dem Rasen eine kurze Verschnaufpause. Beide Akteure können nach wenigen Momenten wieder aufstehen und weitermachen.

Julian Justvan ackert gegen den Ball, spurtet in höchstem Tempo nach hinten und blockt eine versuchte Flanke von Maurice Neubauer zur Ecke. Diese wird gefährlich. Mohammad Mahmoud erhält einen verunglückten Klärungsversuch am Strafraumrand, legt sich die Kugel auf den rechten Fuß und zirkelt das Leder auf das linke obere Ecke. Ein kurzes Raunen geht durchs Stadion, ehe das Spielgerät knapp neben dem Gehäuse vorbei ins Aus fliegt.

Die SVE drängt den 1. FC Nürnberg nun in die eigene Hälfte, schnürt die Clubberer phasenweise am eigenen Sechzehner zu und drängt auf den Ausgleich. Miroslav Klose zeigt sich davon wenig begeistert und reicht in kürzester Zeit zwei Zettel mit Anweisungen an seine Mannschaft weiter.

In den letzten Minuten neigen die Franken vermehrt dazu, die Begegnung zu verwalten und weniger den Weg nach vorne zu suchen. Elversberg nimmt den zunehmenden Spielraum dankend an und wird minütlich stärker.

Trotz seiner erst 18 Jahre behauptet sich Stefanos Tzimas an der Mittellinie mit viel Körpereinsatz und sichert seiner Mannschaft den Ball. Nach seinem Zuspiel auf Julian Justvan versucht es der Mittelfeldspieler mit einem Beinschuss, verliert dabei aber den Ball.

Carlo Sickinger leistet sich im zentralen Mittelfeld einen gefährlichen Fehlpass und schenkt Nürnberg die Gelegenheit zum schnellen Gegenstoß. Caspar Jander spielt das Leder in den Strafraum, wo Stefanos Tzimas aber die Kugel im Dribbling verliert. Seinen versuchten Haken riecht Maximilian Rohr bereits früh und verhindert damit einen freien Abschluss.

Technisch ist die Mannschaft von Horst Steffen hervorragend aufgestellt. Durch mehrere Pässe finden die Gastgeber einen Weg von der linken Seite bis zur rechten Außenbahn. Von dort zieht Außenverteidiger Elias Baum kurz das Tempo an und findet mit seiner flachen Hereingabe den Fuß von Fisnik Asllani. Der Stürmer bittet seinen Gegenspieler zu einem kurzen Tänzchen, vernascht diesen mit einer cleveren Körptertäuschung und zieht aus spitzem Winkel ab. Sein Schuss fliegt jedoch knapp über den Querbalken.

Kurz darauf kriegt die SVE einen Freistoß, ungefähr 22 Meter vom FCN-Tor entfernt, zugesprochen. Aus zentraler Position darf sich Muhammed Damar versuchen, scheitert mit seinem Schlenzer aber bereits in der Mauer.

Geschickt dreht sich Muhammed Damar an der Mittellinie aus der Umklammerung seiner Gegenspieler, nimmt das Tempo mit und eröffnet den nächsten Angriffslauf der Saarländer. Beim Zuspiel in die Spitze hat er allerdings Pech, dass er die Ferse von Fisnik Asllani trifft, ehe es richtig gefährlich werde kann.

Unbeeindruckt vom frühen Rückstand drücken die Gastgeber mit fünf Akteuren am gegnerischen Sechzehner auf den ballführenden Spieler und forcieren einen Ballverlust. Fisnik Asllani versucht es daraufhin mit einem Distanzschuss, befördert das Spielgerät jedoch mit dem linken Fuß aus 22 Metern deutlich über den Querbalken.

Auf dem Rasen glüht es förmlich vor Energie. Beide Mannschaften bereiten mit ihrem offensivem Mindset große Freude und zeigen ansprechenden Fußball, gepaart mit großer Intensität. Geht das so weiter, dauert es nicht lange, ehe der nächste Treffer fällt.

Auf der Gegenseite kombiniert sich Nürnberg von der linken Außenbahn bis in den Strafraum. Julian Justvan erhält im Strafraum einen Chip-Pass, spurtet bis zur Grundlinie und legt das Ball aus der vollen Bewegung in den Rückraum. Dort kommt Stefanos Tzimas zwar an den Ball, hat sich zuvor aber unerlaubt Platz verschafft, sodass die Situation mit einem Freistoß für Elversberg fortgesetzt wird.

Fisnik Asllani wird auf letzter Linie mit dem Rücken zum Tor angespielt, legt die Kugel mit einer gekonnten Hacken-Ablage zu einem Mitspieler und startet direkt in die Spitze. Prompt erhält er das Zuspiel in die Tiefe und läuft im Zwei gegen Zwei auf den Sechzehner zu. Kurz vor dem Strafraum legt er den Ball auf die linke Seite, doch da ist leider niemand mitgelaufen.

Mutig marschiert Maximilian Rohr mit dem Ball am Fuß von der Mittellinie aus los und führt die Kugel bis an den gegnerischen Sechzehner und versucht es dort mit einem Doppelpass. Gerade noch rechtzeitig kann ein Verteidiger der Franken den Fuß dazwischen bekommen.

Wie von beiden Trainern im Vorfeld versprochen, bewegen sich beide Mannschaften in Ballbesitz schnellstmöglich nach vorne. Für die anwesenden Zuschauer bahnt sich ein packender Zweitliga-Abend mit vielen Abschlüssen an. Schon jetzt segelt die dritte Ecke der Partie in den Strafraum.

Quasi im Gegenzug rettet Nicolas Kristof im direkten Duell gegen Mahir Emreli, zieht seine Hände rechzeitig in die Höhe und klärt den Chip-Ball zur Ecke.

Auf das obligatorische Abtasten verzichten beide Mannschaften. Zügig zieht Elversberg den ersten Angriff auf und erarbeitet sich über die rechte Seite einen Eckball. Bei diesem droht sofort Gefahr. Muhammed Damar zieht den Standard von der rechten Seite mit dem linken Fuß in Richtung Tor. Der anschließende Kopfball von Lukas Pinckert knallt an den Pfosten und von dort zur Seite.

Nürnberg hat Anstoß. Die Gäste sind heute in roten Trikots gekleidet, während die Gastgeber aus dem Saarland die weißen Jerseys übergezogen haben.

Im Vergleich zum letzten Spieltag nehmen beide Trainer keine Veränderungen vor. Die beiden Stürmer-Positionen der Gastgeber bekleiden somit zwei Leihspieler der TSG 1899 Hoffenheim. Muhammed Damar unterstützt Top-Angreifer Fisnik Asllani (8 Tore) auf der Jagd nach weiteren Treffern. Für den 1. FC Nürnberg ruhen die Hoffnungen im Sturm vor allem auf den Schultern von Stefanos Tzimas (7 Tore), der ebenfalls nur geliehen ist (PAOK).

SVE-Trainer Horst Steffen erwartet im heutigen Flutlichtspiel einen starken Gegner. "Nürnberg spielt mittlerweile einen wirklich guten Fußball. In der Anfangsphase der Saison waren sie noch etwas auf der Suche nach der richtigen Formation, aber dass sie diese jetzt gefunden haben, sieht man in den Abläufen."

In dieser Spitzengruppe befinden sich für viele überraschend auch die Gastgeber aus dem Saarland. Elversberg gewann zuletzt fünf von acht Zweitliga-Begegnungen und rangiert aktuell drei Zähler vor dem 1. FC Nürnberg.

Das zwischenzeitliche Hoch der Nürnberger ist in den letzten Wochen wieder etwas abgeflacht. Die Clubberer warten seit vier Ligaspieltagen auf einen Sieg (3 Unentschieden, 1 Niederlage). Dennoch hängen die Franken am letzten Zipfel der Spitzengruppe, nur vier Zähler hinter dem Relegationsplatz.