Karlsruher SC : Hertha BSC Berlin

Fazit:
Letztlich fängt sich der Karlsruher SC tatsächlich die erste Saisonniederlage ein, verliert das Heimspiel gegen Hertha BSC mit 1:3 und verpasst den vorübergehenden Sprung an die Tabellenspitze. Insgesamt ist der Sieg der Gäste nicht unverdient. Die alte Dame hatte sehr aktive Phasen, unternahm regelmäßig etwas nach vorn und war auch eine Spur gefährlicher. Zudem nutze der Hauptstadtklub seine Chancen effizienter. Dem KSC ging das heute nicht so leicht von der Hand. Schon in der ersten Hälfte hatte man Mühe, konnte aber zumindest ausgleichen. Als die Herthaner kurz nach Wiederbeginn erneut zuschlugen und dann auch noch nachlegten, verfehlte das die Wirkung beim Gegner nicht. Dennoch boten sich den Badenern vor 31.845 Zuschauern im ausverkauften BBBank Wildpark noch Gelegenheiten, aufgrund der fehlenden Effizienz aber nicht genug.

Luca Pfeiffer setzt dem Ball nach, kommt im gegnerischen Strafraum gegen Keeper Tjark Ernst zu spät und erwischt diesen mit dem linken Fuß am Kopf. Es gibt eine Behandlungsunterbrechung.

Dann spielen die Gäste sogar noch einmal nach vorn, gelangen rechts in den Sechzehner. Dort schießt Palkó Dárdai mit dem linken Fuß deutlich zu hoch.

Hertha spielt die Sache weitgehend routiniert runter. Ein Bein reißen sich die Berliner nicht mehr aus. Das schaut recht souverän aus. Und offenbar erkennen das jetzt auch die Karlsruher an.

Unglücklich springt Andrin Hunziker in den rechten Ellbogen von Toni Leistner und geht zu Boden. Da fließt auch Blut. Dem Hertha-Kapitän ist da aber kein Vorwurf zu machen.

Ein Freistoß eröffnet den Hausherren jetzt eventuell noch einmal die Möglichkeit zum Anschlusstreffer. Robin Heußer befördert den Ball gefühlvoll nach vorn in den Sechzehner, findet aber nur einen Berliner Kopf.

Nach einem Fehlpass von Toni Leistner kommt Marvin Wanitzek in halblinker Position zum Rechtsschuss und setzt den knapp am rechten Torwinkel vorbei.

Konterchance für Schuler! Hertha kontert. Luca Schuler marschiert rechts in den Sechzehner, hat die endgültige Entscheidung auf dem Fuß, kommt aber nicht an Max Weiß vorbei.

Mit den Spielerwechseln sind wir nun komplett durch.

Starke Parade von Ernst! Halblinks im Strafraum kommt Marvin Wanitzek zum Direktschuss. Jetzt ist mal freie Bahn, doch Tjark Ernst pariert den Rechtsschuss stark.

Damit schöpft Christian Eichner sein Wechselkontingent restlos aus.

Cristian Fiél schickt also frische Beine für die Schlussphase aufs Feld.

Großchance für Pfeiffer! Von der linken Seite fliegt der Ball in den Berliner Strafraum. Auf Höhe des ersten Pfostens kommt Luca Pfeiffer zwischen Toni Leistner und Márton Dárdai zum Zug, bringt die Kugel aus kurzer Distanz aber nicht aufs Tor.

In der Tat hat der KSC während dieser Saison schon einmal zwei Tore Rückstand aufgeholt - zum Auftakt gegen Nürnberg. Damals gewann man noch mit 3:2. Heute erscheint der Weg zu einem Sieg deutlich steiniger.

Christian Eichner reagiert also mit einem Dreifachwechsel und versucht damit, seine Mannschaft aufzuwecken, die seit der Pause nicht mehr viel zustande bringt.

Jetzt deuten die Karlsruher mal wieder Zug an. Von der linken Seite spielt Lasse Günther scharf in die Mitte. Toni Leistner möchte für die Hertha klären, fabriziert aber einen Querschläger. Der fliegt deutlich übers Tor.

Eine nennenswerte Reaktion bringen die Hausherren vorerst nicht zustande. So kontrollieren die Berliner derzeit das Geschehen auf dem Platz, tun das recht aktiv. So lief das auch vorhin eine ganze Zeit lang.

Auch im zweiten Durchgang gelingt den Herthanern also ein Start nach Maß. So sehr sich der KSC zum Ende der ersten Hälfte um den Ausgleich mühte, jetzt fangen die Badener wieder von vorne an.

Großchance für Sessa! Von der rechten Seite spielt Florian Niederlechner den Ball mit ganz viel Gefühl und überragender Übersicht in die Mitte. Kevin Sessa läuft in den freien Raum und muss aus kurzer Distanz nur noch einschießen. Doch Max Weiß pariert sensationell. Die beteiligten Berliner greifen sich an den Kopf. Das gibt's doch nicht!

Ohne personelle Veränderungen schickt Christian Eichner seine Mannschaft in den zweiten Spielabschnitt.

Halbzeitfazit:
Somit steht es zur Pause zwischen dem Karlsruher SC und Hertha BSC 1:1. Insgesamt haben sich die Hausherren diesen Ausgleich mittlerweile verdient. Anfangs jedoch waren die Gäste die bessere Mannschaft. Die Alte Dame ging sehr aktiv zur Werke, wirkte in ihren Bemühungen deutlich strukturierter und profitierte dabei insbesondere von Mickaël Cuisance und dessen Ideen. Die Führung der Hauptstädter ging lange in Ordnung, weil der Gegner eben auch Mühe hatte, den eigenen Rhythmus zu finden. Mit vermehrtem Ballbesitz ging bei den Badenern allmählich Besserung einher. Nach einer halben Stunde hätte ein Elfmeter bereits den Ausgleich bedeuten können, doch Marvin Wanitzek traf den Pfosten – wie auch wenig später mit einem Freistoß. Doch in der Nachspielzeit stellte sich doch noch der Torerfolg ein. Somit machten die Karlsruher im siebten Spiel der Saison einen Rückstand wett.

Wieder Pfosten! Aus spitzem Winkel haut Marvin Wanitzek den Freistoß direkt aufs kurze Eck. Der Ball kommt durch und landet erneut am linken Pfosten.

An der linken Strafraumgrenze geht Budu Zivzivadze zu Boden, landet im Sechzehner. Tomi Leistner trifft den Gegenspieler da knapp außerhalb, womit es einen Freistoß für den KSC gibt.

Auf Berliner Seite darf man aufatmen. Mickaël Cuisance kehrt in diesem Moment auf den Rasen zurück und läuft dabei auch rund.

Mickaël Cuisance geht mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden, hat nach einem Ausfallschritt Probleme im Leistenbereich. Die Betreuer eilen herbei.

Plötzlich taucht Herthas Jón Dagur Þorsteinsson frei vor Max Weiß auf, kommt aber nicht am KSC-Keeper vorbei. Dieser angelt sich da irgendwie den Ball und verhindert schlimmeres.

Die Fans beider Lager zelebrieren ihre Fanfreundschaft. Es herrscht eine tolle Atmosphäre im Wildpark. Man wechselt sich mit den Schlachtrufen wunderbar ab. Das ist ein Zusammenspiel und kein Gegeneinander.

Mittlerweile haben sich die Ballbesitzwerte zugunsten der Hausherren entwickelt, die auch mehr Ballaktionen im gegnerischen Sechzehner vorzuweisen haben. Bei den Torschüssen steht es inzwischen 4:4. Dank ihrer Zweikampfstärke jedoch scheinen die Berliner jederzeit in der Lage, selbst die Initiative zu ergreifen.

Nun zeigen sich die Gäste wieder. Mickaël Cuisance inszeniert, die Alte Dame schafft es in den Sechzehner. In halbrechter Position schließt Florian Niederlechner ab. Max Weiß wirft sich im Spagat entgegen und wehrt mit dem rechten Bein ab.

Elfmeter verschossen von Marvin Wanitzek, Karlsruher SC
Marvin Wanitzek nimmt sich der Sache an. Der KSC-Kapitän ballert den Foulstrafstoß mit dem rechten Fuß an den linken Pfosten. Der zurückspringende Ball landet direkt wieder bei ihm, er kann den aber nicht kontrollieren. Doch da zwischenzeitlich weder der Torwart noch ein Gegenspieler an der Kugel war, wird das abgepfiffen. Es gibt Freistoß für die Hertha.

Elfmeter für den Karlsruher SC! Von links wird die Kugel flach in den Sechzehner gespielt. Fabian Schleusener ist die Zielperson, wird von Deyovaisio Zeefuik plump gefoult. Mit etwas Verzögerung ertönt der Pfiff.

Dann findet eine Ecke von Marvin Wanitzek mittig in Strafraum tatsächlich den Kopf eines Mitspielers. Lasse Günther kann aus etwa neun Metern recht unbedrängt köpfen, setzt den Ball aber über die Querlatte.

Jetzt wollen die Berliner hintenraus spielen. Das gelingt nicht genug - insbesondere bei Pascal Klemens. Die Karlsruher gehen in Person von Bambasé Conté dazwischen. Doch auch hier gelangt man nicht klar zum Abschluss. Die Herthaner bekommen ihre Reihen ganz schnell geschlossen.

Allmählich gleicht der KSC in Sachen Ballbesitz aus. Sicherlich könnte das helfen, hier in den Rhythmus zu finden. Die Männer von Christian Eichner halten sich vermehrt in der gegnerischen Hälfte auf.

Auf der Gegenseite erarbeiten sich die Badener zumindest eine Ecke. Um die kümmert sich Marvin Wanitzek. Dessen Hereingabe beschwört keine Gefahr herauf, weil alle Karlsruher in der Box gut markiert und eng gedeckt sind.

Abermals setzt Mickaël Cuisance einen Mannschaftskameraden ein, passt nach links zu Jón Dagur Þorsteinsson. Dieser schlägt den Haken in den Sechzehner und fackelt nicht lange. Den Rechtsschuss hält Max Weiß.

Zumindest ein wenig Ballbesitz bekommen die Hausherren inzwischen ab. Allerdings bleiben dabei Ideen komplett aus. Im Spiel nach vorn tut sich kaum etwas. Aber die Karlsruher müssen in ihrer Situation nicht nervös und hektisch werden.

Mit der Führung im Rücken bleiben die Gäste aktiv, suchen weiter den Weg nach vorn. Das Spiel der Herthaner wirkt strukturierter. Insofern geht das 0:1 bis hierhin auch völlig in Ordnung.

Mickaël Cuisance setzt erneut einen Mitspieler wunderbar ein. Jetzt kommt Florian Niederlechner rechts in der Box zum Abschluss. Der Winkel gestaltet sich spitzer. Und Max Weiß pariert den Rechtsschuss.

Offenbar hat Ibrahim Maza doch größere Probleme an der rechten Kniescheibe. Der Zusammenstoß mit Marcel Franke beim Tor zeigt also sehr wohl gravierendere Wirkung. Und offenbar lässt sich da nichts mehr kitten, für Maza geht es nicht weiter.

Wenn ein Zweitligist einen Rückstand verkraften kann, dann ist das der KSC. In sechs Saisonspielen lagen die Badener zurück und haben doch keine einzige Partie verloren.

Nach seinem Torerfolg muss Ibrahim Maza am rechten Knie behandelt werden. Der Angreifer war beim Torschuss mit dem Gegenspieler zusammengeprallt. Doch als der Schmerz nachlässt, kann es auch schon weitergehen.

Nun zeigen auch die Gastgeber weitere offensive Bemühungen, gelangen dabei auch in den Sechzehner. Zu einem klaren Torabschluss kommt es aber auch hier noch nicht. Das Ding eben von Budu Zivzivadze stellte aber zumindest einen ersten Torschussversuch dar.

Erst jetzt setzen die Hausherren über eine Umschaltsituation einen ersten Akzent. Dabei springt zumindest ein erster Eckstoß heraus. Dieser segelt von links herein, beschwört aber keine Gefahr herauf - auch weil ein Offensivfoul der Karlsruher gepfiffen wird.

In der Anfangsphase führen die Gäste überwiegend den Ball und zeigen das Interesse, etwas entwickeln zu wollen. Noch aber kommen die Herthaner nicht durch.

Während der vergangenen Saison trafen sich beide Klubs nach fast 13 Jahren Pause mal wieder zu einem Punktspiel. Im Berliner Olympiastadion fand sich kein Sieger (2:2). Die Rückrundenpartie im Wildpark ging an den KSC (3:2). So geht der letzte Berliner Sieg an dieser Stelle auf das letzte Aufeinandertreffen davor im Februar 2011 zurück. Damals gewann die Alte Dame das Zweitligaspiel furios mit 6:2.

Karlsruhe ist in der laufenden Spielzeit noch komplett unbezwungen, fünf Siege und vier Unentschieden stehen zu Buche. Daheim räumte man zunächst nacheinander Nürnberg, Elversberg (jeweils 3:2) und Schalke (2:0) aus dem Weg. Erst Anfang des Monats gegen Darmstadt ließ der KSC zu Hause mal Punkte liegen (3:3). Die letzte Niederlage geht auf Mai zurück. Am 33. Spieltag der Vorsaison unterlag man an dieser Stelle Hannover 96 mit 1:2. Seither ist man elf Pflichtspiele ungeschlagen (sieben Siege).

In der Tat kann sich die Alte Dame berechtigte Hoffnungen auf etwas Zählbares machen, denn auswärts sind die Berliner noch ungeschlagen. Neben dem 5:1 im Pokal bei Hansa Rostock siegte der Hauptstadtklub auch in Kaiserslautern (4:3) und Nürnberg (2:0). Überdies gab es auf Reisen ein 1:1 beim HSV und ein 2:2 jüngst auf Schalke. Die letzte Niederlage in der Fremde setzte es zum Ende der vergangenen Saison in Osnabrück (1:2). Seither hat man aus den fünf Pflichtgastspielen also immer etwas mitgenommen.

Aus tabellarischer Sicht hat hier der Zweite den derzeit Achten zu Gast. Beide Mannschaften sind durch fünf Punkte voneinander getrennt. Da Spitzenreiter Düsseldorf erst am Abend spielt, winkt dem KSC der Platz an der Sonne. Dafür aber müssten die Badener gewinnen. Die Hertha könnte mit einem Dreier für den Moment auf Rang fünf klettern.

Im Vergleich zum 1:0-Sieg am vergangenen Sonntag in Ulm muss Christian Eichner einen Wechsel vornehmen und den gesperrten Nicolai Rapp (fünfte Gelbe Karte) ersetzen. Dafür rutscht Bambasé Conté in die Karlsruher Startelf. Aufseiten der Gäste gibt es nach dem 3:1-Heimsieg gegen Braunschweig zwei Veränderungen. Anstelle von Pascal Klemens und Derry Scherhant (beide Bank) beordert Cristian Fiél heute Deyovaisio Zeefuik (zurück nach Gelbsperre) und Florian Niederlechner in die Berliner Anfangsformation.