Inter Mailand : RB Leipzig

Fazit:
Dann ist das Spiel aus, Inter schlägt Leipzig mit 1:0. Insgesamt geht das Ergebnis in Ordnung, die Italiener hatten alles im Griff, wenngleich sie doch etwas früh in den Verwaltungsmodus geschaltet haben. Mit dieser Defensive, die in der Königsklasse noch keinen Gegentreffer kassiert hat, kann man das jedoch so machen. RB war die Verunsicherung durch die Negativerlebnisse zuletzt deutlich anzumerken, obwohl man sich steigerte und hinten zunehmend besser stand, klappte nach vorne so gut wie garnichts. Damit bleiben die Sachsen bei null Punkten stehen, gegen Aston Villa muss dadurch schon ein Dreier her. Zuvor wartet in der Bundesliga aber Wolfsburg. Mailand dagegen ist Tabellenführer der Champions League, als Nächstes wartet mit Bayer Leverkusen wieder ein deutsches Team. In der Serie A geht es am Wochenende gegen Florenz ebenfalls spannend zur Sache. Das war es dann auch schon von dieser Partie, einen schönen Abend noch.

Eine Flanke von links springt glücklich am langen Pfosten zu Vermeeren, dessen Schussversuch jedoch von DImarco geblockt werden kann. Zudem lag eine Abseitsposition vor.

Die Gäste versuchen es mit langen Bällen, doch damit ist kein Durchkommen bei dieser Inter-Defensive. Es sieht aktuell nicht danach aus, als könnte Leipzig noch einen Abschluss produzieren.

Lukeba verliert im Rückwärtsgang den Ball gegen Thuram, der zum mitgelaufenen Arnautović rüberlegt, der wiederum nur einschieben muss. Dann wird jedoch auf Offensivfoul entschieden, Thuram hatte seinen Gegenspieler am Fuß getroffen. Das ist die richtige Entscheidung, ganz ohne VAR-Einsatz.

Vier Minuten bekommt RB noch zusätzlich für den Ausgleich. Gibt es noch den einen entscheidenden Abschluss.

Von einer wirklichen Schlussoffensive ist Leipzig doch weit entfernt, das Spiel plätschert seinem Ende entgegen. Von Inter kommt hier überhaupt nichts mehr, die Italiener sind nur mit dem reinen Verwaltungsakt beschäftigt.

Eine Ecke von links führt RB kurz aus, Kampl flankt dann in die Mitte. Allerdings ist die Hereingabe nicht gut, sie bleibt gleich am ersten Gegenspieler, Thuram, hängen.

Rose bringt auch noch seinen fünften verbliebenden Feldspieler rein. Geertruida hat Feierabend, Gebel soll noch für einen Punktgewinn sorgen.

Nachdem Inter einen Konter nicht gut ausspielt, hat eigentlich Leipzig seinerseits eine gute Gelegenheit für schnelles Umschalten. Openda und Geertruida machen das Spiel jedoch langsam und so sind bald wieder alle Nerazzurri hinter dem Ball.

Von rechts versucht es Geertruida mit einer flachen Hereingabe, de Vrij ist jedoch vor Nusa am Ball und kann zusammen mit Dumfries klären. Es will kein ordentlich Abschluss gelingen bei RB.

Leipzig kann sich um den gegnerischen Strafraum herum festsetzen. ein richter Abschluss springt jedoch noch nicht heraus. Dennoch, die Sachsen sind nun endgültig voll in dieser Partie und schnuppern an der Überraschung.

Inzaghi zieht seine letzten beiden Optionen. Çalhanoğlu und Martínez machen Platz für Mkhitaryan und Arnautović.

Inter ist doch sehr passiv geworden. Zwar sind die Nerazzurri Spezialisten, wenn es um knappe 1:0-Führungen geht, doch Inzaghi wird es sicherlich nicht recht sein, dass sie Leipzig so im Spiel lassen. RB versucht es zaghaft nach vorne.

Die Gastgeber starten einen ganz schnellen Angriff über links, Dimarco chippt das Leder vom Strafraumeck auf den zweiten Pfosten. Dort ist Thuram eingelaufen, versucht das Spielgerät aus spitzem Winkel nochmal per Kopf in die Mitte zu lenken, bekommt es allerdings nur auf das Tordach gehoben.

Dieser Wechsel hatte sich angedeutet, für Ouédraogo kann es nicht weitergehen. Er wird durch Vermeeren ersetzt.

Sommer pariert gut! Das ist die erste gute Chance für RB, sie resultiert aus einem hohen Ballgewinn. Seiwald spielt links Nusa an, der in den Strafraum eidnringt, nach innen zieht und dann aus zwölf Metern abschließt. Der Keeper kann den Versuch auf das lange Eck gut zur Seite abwehren.

Was sich im ersten Durchgang bereits abgezeichnet hat, setzt sich auch in Abschnitt zwei fort: Die Leipziger finden immer besser rein, halten Inter gut vom eigenen Kasten fern. Nach vorne ist es zwar immernoch viel Stückwerk, allerdings lässt der knappe Spielstand natürlich alle Möglichkeiten.

Ouédraogo bleibt bei einem Passversuch unglücklich im Rasen hängen und muss behandelt werden. Das sieht nicht gut aus beim ehemaligen Schalker.

Nun ist wieder Mailand mit dem Tauschen dran. Thuram und Carlos Augusto kommen für Bastoni und Taremi.

Weil Geertruida und Seiwald sich nicht absprechen, kann Inter über links zu einem Konter kommen. Am linken Strafraumeck läuft Barella Dimarco vüor die Füße, letztlich ist es Bastoni, der es mit einer Flanke versucht, die jedoch von Lukeba geklärt werden kann.

Die Gäste wechseln und das gleich dreifach. André Silva, Haïdara und Baumgartner machen Platz für Šeško, Seiwald und Ouédraogo.

Es gelingt mal ein hoher Ballgewinn, André Silva flankt von links in die Mitte. Das Leder pflückt sich Sommer locker runter.

Von links zieht Nusa nach innen und gibt weiter zu Baumgartner. Dessen Schuss aus 24 Metern geht weit links vorbei.

Mit viel Selbstvertrauen kombiniert sich Inter hinten heraus. Dumfries flankt von rechts an den zweiten Pfosten. Dort setzt sich Taremi gut durch, der Kopfball aus sechs Metern geht dann aber doch einen Meter drüber.

Aus 25 Metern zentraler Position versucht es Çalhanoğlu mit einem Schuss. Der Versuch geht genau auf Gulácsi, der damit keine Probleme hat und sicher zupackt.

Auch im zweiten Durchgang hat Inter das Heft des Handelns komplett in der eigenen Hand. Aktuell drängen die Italiener auf den zweiten Treffer, der wohl auch eine Vorentscheidung darstellen würde.

Sehr hübsch kombinieren sich Martínez und Barella links am Strafraum durch, Dimarco kommt dann von dieser Seite zur Flanke. Geertruida ist zur Stelle und kann abblocken.

Beinahe fällt das schnelle 2:0! Rechts setzt sich Dumfries technisch hochwertig gegen zwei Gegenspieler durch, über Çalhanoğlu bekommt der durchgelaufene Niederländer das Leder von Martínez zurück. Rechts im Strafraum nimmt er dieses aus neun Metern dann direkt, hatte zuvor jedoch die Schrittfolge nicht optimal abgestimmt und trifft die Kugel deshalb nicht richtig. Der Schuss geht knapp rechts vorbei.

Das Spiel läuft wieder. Beide Teams sind unverändert aus der Kabine gekommen, Inter hatte bereits einmal im ersten Durchgang wechseln müssen.

Halbzeitfazit:
Dann ist Pause, Inter führt gegen Leipzig mit 1:0. Das geht so auch vollkommen in Ordnung, die Mailänder haben das Spiel unter Kontrolle und werden vor allem durch eine Unmenge an Standards gefährlich. RB hat sich nach und nach reingearbeitet, steht inzwischen besser, bekommt nach vorne jedoch praktisch kaum etwas zustande, was vor allem an kleinen Ungenauigkeiten liegt. Bei diesem Spielstand ist für den zweiten Durchgang aber noch alles drin, wir dürfen uns auf spannende zweite 45 Minuten freuen.

Durch die Behandlungspause bei Lukeba wird natürlich mehr nachgespielt, zudem dauert die Ausführung einer Ecke von rechts enorm lange, weil in der Mitte viel gearbeitet wird. Letztlich kann RB diesen Standard aber nicht gefährlich machen.

Bei einem Kopfballduell mit Taremi steigt Lukeba hoch, kippt dann beim Runterkommen aber unglücklich vorne über und fällt auf den Kopf. Nach kurzer Behandlungspause kann der Verteidiger dann glücklicherweise weiterspielen.

Eine Minute gibt es noch obendrauf. Sehen wir noch einen weiteren Treffer?

Pavard muss verletzt das Feld verlassen, humpelt. Zudem war der Franzose bereits verwarnt, für ihn ist nun der gebürtige Kölner Bisseck mit dabei.

Im Fallen schickt Taremi Dumfries rechts an den Strafraum. Der legt sich das Leder an Lukeba vorbei in den Sechzehner, es folgt ein hartes körperliches Duell. Am Ende wird auf Offensivfoul entschieden, eine knifflige Sache, aber ein Elfmeter wäre definitiv zu hart gewesen, auch wenn das Stadion ihn natürlich fordert. Da arbeiten beide viel mit den Armen.

Inzwischen bekommt es Leipzig etwas besser hin. Inter vom eigenen Strafraum abzuhalten und vor allem, nicht dauernd Standards abzugeben. Nach vorne ist jedoch unverändert überhaupt nichts los.

Mit einer Körpertäuschung verschafft sich Henrichs im Mittelfeld erst Platz, verpasst dann aber den Zeitpunkt für das Abspiel. So kann ihm Barella den Ball abluchsen, es dauert zu lange bei den Gästen im Spiel nach vorne.

Baumgartner klärt auf der Linie! Aus halbrechter Position bringt Çalhanoğlu das Leder an den zweiten Pfosten. Dort ist Pavard eingelaufen und befördert das Spielgerät als Aufsetzer über Gulácsi hinweg auf das lange Eck, doch der Österreicher ist mitgelaufen und kann per Kopf bereinigen.

Die Führung für die Gastgeber ist natürlich hochverdient, Leipzig trägt hier nur sehr wenig zum Spiel bei. Dennoch ist das Zustandekommen natürlich unglücklich für RB.

Links am Strafraum nimm Nusa den hinterlaufenden Lukeba mit, der flankt an den zweiten Pfosten. Dort kann Geertruida das Leder sogar in Ruhe runternehmen, hat dann jedoch eine exklusive Idee und klärt das Spielgerät praktisch.

Mit einem guten Schnittstellenpass schickt Nusa Openda links an den Strafraum. Allerdings ist der erste Kontakt des Belgiers nicht gut und so kann Pavard dazwischengehen. Aus solchen Situationen müssen die Gäste mehr machen.

Der Ball liegt nach einem plumpen Foul von Baumgartner perfekt 23 Meter leicht halblinks für Çalhanoğlu bereit. Allerdings haut der Türke das Spielgerät nur in die Mauer, das hat man von ihm auch schon anders gesehen.

Das geht viel zu einfach. Links hat Zieliński Platz und gibt flach an den ersten Pfosten. Dort hat wiederum Martínez nicht wirklich einen Gegenspieler, kann den schwierigen Versuch aber nicht gefährlich machen. Gulácsi packt sicher zu.

Immer wieder leistet sich RB einfache Fehler im Spielaufbau, verpasst so zum Einen, selbst gut nach vorne zu kommen, zum Anderen lädt man Inter ein. Bei einer weiteren Ecke gibt Dimarco nach kurzer Ausführung an den zweiten Pfosten, wo sich Dumfries aber nicht entscheidend durchsetzen kann.

Aus dem linken Halbfeld flankt Bastoni in die Mitte, sieben Meter vor dem Tor steigt Taremi hoch. Allerdings hat er das Leder falsch berechnet, fliegt darunter durch und Henrichs kann klären.

Bei der nächsten Ecke von rechts wählt Inter eine tolle kurze Variante. Nach zwei schnellen Pässen ist Dimarco rechts im Sechzehner vollkommen frei, will jedoch nochmal in die Mitte geben, anstatt den Abschluss zu suchen. So rauscht das Spielgerät ins Toraus, da kann kein Mitspieler mehr hinkommen.

Bereits zu diesem frühen Zeitpunkt haben sich die Nerazzurri mehrere Ecken erarbeiten, bei der Ausführung zeigen sie sich flexibel. Wirklich gefährlich wurde dabei noch keine, allerdings wirkt die Defensive der Leipziger auch nicht ganz sattelfest.

Die Gastgeber erhöhen früh den Druck. Martínez legt den Ball links raus, dort ist Dimarco doch sehr frei. Der Italiener kann sich am Strafraumeck nicht entscheiden, ob er Flanken oder Schießen soll, so saust das Leder mit Tempo in die Mitte Richtung langes Eck. Gulácsi ist zur Stelle und wehrt zur Seite ab.

Mit einem einfachen Ball wird die RB-Defensive links ausgehebelt, Bastoni kann bis zur Grundlinie vorstoßen. Die Strafraumbesetzung stimmt dann, die Flanke landet jedoch bei Gulácsi, der mit den Fäusten klärt.

Ein langer Ball wird etwas unglücklich vor die Füße von Taremi abgewehrt. Dessen Schuss aus 20 Metern zentraler Position ist dann überhaupt kein Problem für Gulácsi.

Beim Personal hatte es sich bereits angedeutet und in der Tat, Leipzig agiert, durchaus untypisch, mit einer Viererkette. Geblieben ist jedoch das hohe Pressing, man will Mailand keine Luft für einen ruhigen Aufbau geben.

Dann rollt der Ball auch schon. Inter hat angestoßen.

Die Teams betreten in diesem Augenblick zusammen mit Schiedsrichter Joao Pinheiro aus Portugal den Rasen. In wenigen Minuten kann das Spiel beginnen.

Das scheint gegen diesen übermächtigen Gegner, zudem auch noch in Mailand, beinahe unmöglich. Es ist das erste Aufeinandertreffen dieser beiden Mannschaften überhaupt, Referenzen aus der Vergangenheit gibt es demnach nicht. Die Bilanz von RB gegen italienische Mannschaften ist noch ausgeglichen, zwei Siegen stehen zwei Niederlagen sowie ein Unentschieden gegenüber. Aus deutscher Sicht lässt sich nur hoffen, dass das so zumindest auch nach der Partie noch ist.

Denn mit dieser guten Form trifft man auch noch auf einen angeschlagenen Gegner. Seit vier Partien ist Leipzig sieglos, davon verlor man auch noch drei. Am Wochenende gab es ein wildes 3:4 gegen Hoffenheim, Trainer Rose steht schon deutlich in der Kritik, fand danach aber auch deutliche Worte in Richtung seiner Spieler. Durch den guten Saisonstart liegt RB in der Bundesliga noch auf Platz drei, man hat aber bereits acht Punkte Rückstand auf die Bayern. In der Champions League dagegen belegen die Sachsen mit null Punkten einen kryptischen 32. Rang. So langsam wird es eng mit dem Weiterkommen, eigentlich muss man heute dafür bereits etwas Zählbares mitnehmen.

Es läuft bei Inter Mailand. Das letzte verlorene Pflichtspiel gab es im September, so liegt man in der Serie A mit einem Zähler Rückstand auf Tabellenführer Neapel auf Rang drei. Zuletzt fegte man mit 5:0 über Hellas Verona weg, der Endstand war bereits zur Pause hergestellt. Auch in der Königsklasse ist Mailand mit zehn Punkten aus vier Partien voll im Soll, die Nerazzurri haben im Wettbewerb noch keinen Gegentreffer kassiert und am letzten Spieltag das starke Arsenal 1:0 besiegt. Die Mannschaft tritt mit einem riesigen Selbstverständnis auf, so wäre auch heute alles andere als ein Sieg eine Überraschung.

Zu Beginn wollen wir einen Blick auf die Aufstellungen werfen. Bei Inter wirft Trainer Simone Inzaghi im Vergleich zum letzten Spiel einiges durcheinander. Lediglich Sommer im Tor sowie Bastoni und Barella verbleiben in der Startelf. Acerbi muss verletzt passen, ebenso wie Frattesi. Martínez ist rechtzeitig fit geworden und kann beginnen, der zuletzt so starke gebürtige Kölner Bisseck bekommt eine Schaffenspause. Auf der anderen Seite rotiert auch Leipzig-Coach Marco Rose, allerdings nicht ganz so viel, das kann er auch gar nicht, denn die Verletzungssorgen sind groß. Geertruida, Haïdara und tatsächlich auch der eigentlich abgeschriebene André Silva ersetzen Klostermann, Vermeeren und Šeško in der Anfangsformation. Klostermann fehlt dabei aufgrund einer Oberschenkelverletzung, die weiteren Verletzten sind Bitshiabu, Elmas, Poulsen, Raum, Schlager und Simons. Rose hat nur fünf Feldspieler auf der Bank, zum Vergleich, bei Inter sind es neun.