FC St. Pauli : Werder Bremen

Fazit:
Letztlich also zieht der FC St. Pauli im Heimspiel gegen den SV Werder Bremen mit 0:2 den Kürzeren. Effizienz und Cleverness machten vor 29.546 Zuschauern im ausverkauften Millerntor-Stadion den Unterschied aus. Von beidem hatten die Gäste reichlich zu bieten, nutzten ihren ersten Torschuss zur Führung und legten früh im zweiten Durchgang nach. Während sich das Team von Ole Werner in der ersten Hälfte in Phasen noch um Spielkontrolle bemühte, verzichtete man darauf nach der Pause und bewegte sich weitgehend nur noch im Verwaltungsmodus. Bei Werder hatte man erkannt, dass vom Aufsteiger keine Gefahr ausging. Nur mit etwas gutem Willen ließ sich eine Torchance für St. Pauli finden (69.). Insgesamt agierten die Kiezkicker trotz aller Bemühungen, der größeren Spielanteile und der 15:8 Torschüsse zu harmlos. In der Tabelle dockt Werder dank des Sieges als Siebter an die Europapokalplätze an, St. Pauli verbleibt als Fünfzehner knapp über dem Strich zum Relegationsplatz.

Mit den Spielerwechseln sind wir jetzt beiderseits durch. Darüber hinaus trudelt die Partie ihrem Ende entgegen. Viel tut sich nicht mehr.

Burke hat das dritte Tor auf dem Fuß! Oliver Burke taucht halbrechts in der Box auf, kommt letztlich unbedrängt zum Rechtsschuss, setzt den aber zu unplatziert. So kann Nikola Vasilj den Ball abwehren.

Damit schöpft Alexander Blessin seine Wechselmöglichkeiten aus. Ole Werner hat noch ein Fenster zum Tauschen.

Natürlich könnte ein Tor für St. Pauli hier noch einmal richtig Schwung reinbringen. Nur müsste dieses alsbald fallen. Und der Aufsteiger versucht es auch unverdrossen, das lässt sich den Hausherren nicht absprechen.

Nach längerer Zeit lassen sich die Gäste mal wieder vorn sehen, erarbeiten sich so eine Ecke. Die bringt allenfalls Zeitgewinn. Eine gefährliche Szene entsteht daraus nicht. Die Jungs von Ole Werner haben es ja auch nicht mehr nötig.

Und nachdem sich die Gastgeber jetzt schon so lange vergeblich abgemüht haben, gehen den Männern von Alexander Blessin längst auch die Ideen aus. Wo sollen da noch zwei Treffer herkommen?

Über nahezu die gesamte Partie tut Werder nicht mehr als nötig, führt dennoch mit 2:0. Der grandiosen Effizienz sei Dank. So lässt man den Gegner rackern. Man weiß ja inzwischen, dass es in Sachen Durchschlagskraft nicht so weit her ist bei St. Pauli.

Ein neuer Mittelstürmer soll es bei St. Pauli also richten. Doch den Kiezkickern fehlen bei schwindender Spielzeit zwei Tore. Und Andreas Albers hat in dieser Saison erst einen Pflichtspieltreffer erzielt.

Stattlich 15 Torschüsse hat der Aufsteiger bereits abgefeuert, gefährlich ist kaum einer davon gewesen. In diese Kategorie reiht sich gerade der Versuch von Oladapo Afolayan ein. Übrigens kommt der SV Werder auf sechs Torschüsse.

Jens Stage steigt Jackson Irvine hinten auf die Hacke und zieht diesem den Schuh aus. Doch das passiert eher unabsichtlich, weshalb Robert Hartmann die Karte steckenlässt. Für Stage wäre es die zweite Gelbe des Abends gewesen. Der Däne muss sich also jetzt vorsehen.

In zentraler Position liegt der Ball zum Freistoß für die Gastgeber bereit. Etwa 22 Meter sind es bis zum Tor, doch Eric Smith bleibt mit seinem Rechtsschuss an der Bremer Mauer hängen. Den Nachschuss bringt Danel Sinani an, schießt direkt in die fangbereiten Arme von Michael Zetterer.

St. Pauli lässt nichts unversucht. Pausenlos rennen die Kiezkicker an, werden aber nach wie vor zu selten richtig gefährlich. Werder nimmt sich derzeit sicherlich etwas zu sehr zurück, lässt den Gegner machen und hat nicht mehr die völlige Kontrolle.

Dann gelangt der Aufsteiger mal in einen Umschaltmoment. Carlo Boukhalfa sucht den Abschluss, bringt seinen strammen Rechtsschuss aufs rechte Eck. Michael Zetterer hechtet dorthin und pariert gut, wehrt zur Seite ab.

Erstmals meldet sich einer der Trainer mit einem Wechsel zu Wort. Ole Werner nimmt Marco Grüll vom Feld und schickt Oliver Burke auf den Rasen.

Seit der Pause verzeichnet St. Pauli noch mal mehr Ballbesitz, kommt allein in der zweiten Hälfte auf gut 60 Prozent. Nach wie vor agieren die Hausherren hier in vielen Dingen voll auf Augenhöhe.

Dank dieser gnadenlosen Effizienz befindet sich der SV Werder auf einem guten Weg. Doch unverdrossen rennen die Hausherren weiter an. Was bleibt ihnen auch anderes übrig?

Beinahe ein Eigentor von Stark! St. Pauli bekommt eine Ecke zugesprochen. Die segelt von der rechten Seite hoch herein. Niklas Stark verlängert unfreiwillig mit dem Kopf. Die Kugel klatscht an die Querlatte.

Pauli gelangt in den Sechzehner. Mit dem Rücken zum Tor nimmt Johannes Eggestein den Ball an, schießt aus halbrechter Position mit dem linken Fuß. Michael Zetterer hält ohne Probleme.

Offenbar haben die Hausherren die Unterbrechung besser verdaut - und diese vielleicht auch genutzt. Seit Wiederbeginn gibt der Aufsteiger den Ton an. Werder schafft es noch nicht, den Rhythmus wieder aufzunehmen.

Danel Sinani bringt für St. Pauli den ersten Torschuss des zweiten Durchgangs an. Aus der zweiten Reihe verzieht der Mittelfeldspieler seinen Linksschuss recht deutlich.

Weiter geht's! Es herrscht gute Sicht, auch für die Technik sollten die Bedingungen in Ordnung sein. Daher wird die Partie jetzt fortgesetzt.

Nun tut sich etwas in dem Katakomben. Die Spieler raffen sich auf, kehren nach und nach auf den Rasen zurück. Es dürfte in Kürze weitergehen.

Es geht ja nicht nur darum, dass unten auf dem Rasen Sicht herrscht. Der Rauch zieht schließlich nach oben ab, dort sind überall die Kameras auch für die VAR-Kollegen angebracht. Vor allem diese müssen schließlich alles im Blick haben. Und die Torlinientechnologie sollte ebenfalls funktionieren.

Jetzt sind nur noch Bremer Ersatzspieler verblieben. Auch Michael Zetterer ist mittlerweile in die Kabine verschwunden. Zugleich lichtet sich ganz allmählich der Nebel.

Wir sehen einer längeren Unterbrechung entgegen. Daher begeben sich einige Spieler in die Katakomben. Die Mannschaft von St. Pauli ist komplett verschwunden. Aufseiten der Gäste sind noch einige Ersatzspieler und Torwart Michael Zetterer auf dem Platz.

Angesichts des hartnäckigen Nebels dürfte das eine ganze Weile dauern, bis dieser Dunst abzieht. Ganz nebenbei wird das wieder saftige Strafen zur Folge haben.

Spielunterbrechung! Noch lässt das Robert Hartmann laufen. Doch dann wird auf den Rängen nachgelegt. Und jetzt zieht der Referee Konsequenzen. Die Sicht ist erheblich eingeschränkt. Man sieht zum Teil gar nichts mehr. Die Partie ist unterbrochen.

Es wird gleich wieder gezündelt. Hinter beiden Toren glüht und blitzt es. Damit wird gewaltige Rauchentwicklung einhergehen. Mal sehen, ob der Qualm diesmal besser nach oben abzieht.

Ohne personelle Veränderungen schicken beide Trainer ihre Mannschaften in den zweiten Spielabschnitt.

Halbzeitfazit:
Zur Pause liegt der FC St. Pauli im Heimspiel gegen den SV Werder Bremen mit 0:1 zurück. Mit Blick auf die sonstigen Zahlen erscheint das unverdient. Die Hausherren hatten genügend Spielanteile, verzeichneten mehr Ballbesitz, 6:2 Torschussversuche und 5:3 Ballaktionen im gegnerischen Sechzehner. Doch gefährlich wurden die Kiezkicker nicht. Dagegen gingen die Gäste insgesamt doch sehr abgebrüht zu Werke, legten die reifere Spielanlage an den Tag, dosierten ihren Einsatz und rissen sich wahrlich kein Bein aus. Dennoch kontrollierte man in Phasen die Partie. Und Werder konnte auf höchste Effizienz bauen. Die Männer von Ole Werner hatten wenige nennenswerte Offensivaktionen, doch die zwei Schüsse flogen beide aufs Tor. Und einer davon war drin. In Sachen Cleverness lässt sich das nicht viel besser machen.

Nach einem langen Ball zieht Oladapo Afolayan aus leicht nach rechts versetzter Position und etwa 19 Metern ab. Dem Rechtsschuss fehlt es an Zielgenauigkeit. Da muss Michael Zetterer keinen Finger krümmen.

Werder ist in der Lage, stets selbst die Initiative zu ergreifen. So kommt nun Marco Grüll halblinks an der Strafraumgrenze zum Linksschuss. Der fliegt auf die Kiste zu und wird von Nikola Vasilj über die Latte gelenkt. Der nachfolgende Eckstoß bringt nichts ein.

St. Pauli findet also zurück ins Spiel. Und so lange die Kiezkicker dabei derart harmlos bleiben, kann es sich der SV Werder erlauben, den Kontrahenten schalten und walten zu lassen.

Dann wachen die Gastgeber wieder auf, tanken sich sogar in die Box. Dort kommt Johannes Eggestein zum Schuss, wird abgeblockt. Kurz darauf reklamiert Carlo Boukhalfa ein Handspiel. Das aber passiert offenbar außerhalb. Nach seiner Flanke klärt Werder zur Ecke.

In dieser Phase kontrollieren die Gäste das Geschehen, sind ausgiebig am Ball. Jetzt schaut das souverän aus, was der SV Werder macht. Dagegen fällt St. Pauli derzeit gar nichts ein.

Aus der sicheren Defensive heraus schauen die Jungs von Ole Werner mit aller Geduld, was sich noch vorn vielleicht mal ergibt. Jetzt gelangt man tatsächlich ein zweites Mal in die Box. Mitchell Weiser ist da am Werk, wird allerdings abgeblockt. Immerhin gibt das eine Ecke für Bremen. Marvin Ducksch beschwört mit seiner Hereingabe keine Gefahr herauf.

Übrigens war der Treffer nicht nur der erste Torschuss, sondern auch die erste Ballaktion der Gäste im gegnerischen Sechzehner. Das lässt den Auftritt der Werderaner noch effizienter erscheinen.

Werder begibt sich umgehend wieder in den vor dem Treffer angeschlagenen Rhythmus. Man nimmt sich alle Zeit, lässt hinten nichts anbrennen. Nach vorn passiert nichts. Und St. Pauli beißt sich bei allem Bemühen die Zähne aus.

Gleich der erste offiziell registrierte Torschuss der Bremer hat gesessen. Das ist natürlich bitter für St. Pauli. Und diese Effizienz zeigt gerade Wirkung bei den Hausherren. Die müssen den Rückschlag erst einmal verdauen.

Inzwischen sprechen die Zahlen für St. Pauli. 3:0 Torschussversuche, 2:0 Ballaktionen im gegnerischen Sechzehner und etwas mehr Ballbesitz.

Mittlerweile zeigt der Aufsteiger auch spielerisch gute Ansätze. So verlagert man das Geschehen auf die linke Seite. Dort nimmt Oladapo Afolayan Fahrt auf, schlägt am Strafraum den Haken zur Mitte und haut dann von dort etwas überhastet drauf. Den Rechtsschuss verzieht der Engländer völlig.

Über sichere Passstafetten in der eigenen Hälfte versuchen die Werderaner gerade, wieder Kontrolle zu bekommen. Doch die Hausherren halten mutiger dagegen, stören früh und mit Erfolg.

Während die Gäste den Faden verloren haben, spielen die Paulianer munter nach vorn. Aus Nähe des linken Strafraumecks schießt Johannes Eggestein. Der ehemalige Bremer setzt den Ball mit dem rechten Fuß aufs lange Eck. Michael Zetterer lenkt die Kugel am Tor vorbei. Die nachfolgende Ecke verpufft.

Jetzt dringen die Boys in Brown mal tief in die gegnerische Hälfte vor. Mehr als zwei Flanken aber gibt es nicht. Die zweite davon segelt zumindest grob in Richtung Jackson Irvine, der allerdings nicht annährend Richtung Tor köpfen kann.

Inzwischen wirkt die Partie recht zerfahren. Allerdings ist der Ballbesitz ziemlich gleich verteilt. In dieser Hinsicht mischt der Aufsteiger also sehr ordentlich mit, auch wenn nach vorn konstruktiv nichts Nennenswertes passiert. Aber das tut es derzeit auch bei Werder nicht.

Von VAR-Seite wird die Szene jetzt aufgeklärt. Jens Stage hat sich knapp in Abseitsposition befunden. Damit wird alles andere hinfällig. Es gibt Freistoß für St. Pauli.

Plötzlich hat Jens Stage freie Bahn, wird direkt am Sechzehner von David Nemeth umgerissen. Ist das eine Notbremse oder vielleicht sogar ein Elfmeter? Vor den Monitoren müssen Guido Winkmann und Thorsten Schiffner genau schauen.

Dann gibt es einen kurzen Schreckmoment für die Bremer. Da wird vor dem eigenen Sechzehner quer gespielt. Senne Lynen scheint davon im ersten Moment überrascht, reagiert dann aber gut und sichert doch noch den Ball.

Werder reißt die Initiative also gleich an sich. Ausgiebig führen die Gäste den Ball. Das könnte über die gesamte Partie so laufen, denn wir rechnen mit defensiv ausgerichteten Kiezkickern.

Mit einem langen Ball schickt Anthony Jung auf links Derrick Köhn auf die Reise. Dieser marschiert in den Sechzehner und schießt aus spitzem Winkel. Im Anschluss ertönt der Abseitspfiff.

Eigentlich wäre die Sicht jetzt da. Irgendetwas aber scheint den Unparteiischen noch zu stören. Hartmann spricht mehrfach mit den Spielern. Worauf warten wir noch?

Gezündete Pyrotechnik hat für Nebelbildung gesorgt. Daher verzögert sich der Anstoß noch ein wenig. Schiedsrichter Robert Hartmann wartet, bis er wieder den Durchblick hat.

Letztmals miteinander zu tun bekamen es die beiden Nordklubs in der Zweitligasaison 2021/2022, dabei trennte man sich zweimal 1:1. Davor begegnete man sich 2010/2011 in der Bundesliga mit zwei Siegen für Werder – am Millerntor mit 3:1. Einen weiteren Bremer Erfolg gab es ein Jahr zuvor im DFB-Pokal (2:1). Und eben im Pokal feierte St. Pauli im Januar 2006 den letzten Sieg, gewann das Viertelfinale gegen die Grün-Weißen mit 3:1.

Werder ist daheim in dieser Saison ähnlich erfolglos wie der heutige Gegner. Dafür glänzen die Grün-Weißen auf Reisen, sind die fünftbeste Auswärtsmannschaft der Bundesliga. Zuletzt wurde das beim 1:0 in Bochum unter Beweis gestellt. Bremen ist damit aktuell drei Pflichtspiele ungeschlagen. Die letzte Niederlage setzte es Mitte November in Frankfurt (0:1).

Beim 3:1 kürzlich gegen Holstein Kiel fuhr St. Pauli nicht nur den ersten Heimsieg der Saison ein, man traf auf eigener Wiese auch erstmals überhaupt das Tor. Umrahmt wurde dieses Erfolgserlebnis von den Niederlagen in Mönchengladbach (0:2) und zuletzt in Leverkusen (1:2). Und die letzte Heimpleite setzte es Anfang November gegen den FC Bayern München (0:1).

Aus tabellarischer Sicht hat der vor diesem Spieltag Fünfzehnte den Zehnten zu Gast. Zwischen beiden Mannschaften liegen acht Punkte. St. Paulis Polster zum Relegationsplatz, den derzeit der 1. FC Heidenheim belegt, ist einen Zähler schmal. In den Spielen der Kiezkicker fallen die zweitwenigsten Tore (28). Daraus folgt der zweitschwächste Angriff der Liga (elf Saisontore), doch immerhin ist am Millerntor auch die viertbeste Defensive am Werk (17 Gegentreffer).

Im Vergleich zur 1:2-Niederlage am vergangenen Samstag in Leverkusen nimmt Alexander Blessin einen Wechsel vor. Anstelle von Morgan Guilavogui (Gelbsperre) rückt Danel Sinani in St. Paulis Startelf. Aufseiten der Gäste gibt es nach dem 1:0-Sieg vor einer Woche in Bochum ebenfalls eine Veränderung. Justin Njinmah fehlt mit Sprunggelenksproblemen. Dafür beordert Ole Werner heute Marco Grüll von Beginn an auf den Platz.