FC Hansa Rostock : Borussia Dortmund II

Der BVB verliert in der Offensivbewegung zu leicht den Ball und kann sich deshalb kaum im letzten Drittel festsetzen.

Auch in der Nachspielzeit macht es die Kogge geschickt, lässt die Kugel geduldig durch die eigenen Reihen laufen und bringt Albin Berisha sogar noch einmal in Abschlussposition.

So wird das allerdings nichts. Franz Roggow schlägt einen weiten Ball aus dem Halbfeld genau in die Arme von Max Hagemoser. Der Rostocker Keeper nimmt natürlich so viel Zeit von der Uhr wie möglich.

Mittlerweile geht es nur noch in eine Richtung, die Jungborussen setzen zur Schlussoffensive an. Ihre bisherigen drei Saisontore haben sie allesamt jenseits der 86. Minute erzielt.

Mit Felix Paschke entscheidet sich Jan Zimmermann nun doch für eine zusätzliche defensive Absicherung.

Michael Eberwein hält aus der zweiten Reihe drauf und zwingt Max Hagemoser zu einem Hechtsprung in das aus seiner Sicht linke untere Eck! Dortmund kommt hier durchaus zu Gelegenheiten.

Die Elf von Jan Zimmermann holt zwei Eckbälle von der linken Seite heraus. Beide Standards sind gut getreten, können aber geklärt werden.

Nominell verfügt der BVB II mit Yannik Lührs nur noch über einen nominellen Verteidiger. Allerdings rückt Franz Roggow immer wieder in die Kette.

Mit Marco Schuster und Alexander Rossipal hat es nun gleich zwei Rostocker in Zusammenstößen erwischt. Das Spiel nimmt im zweiten Durchgang weiterhin nicht komplett an Fahrt auf.

Dortmund II setzt mit dem Doppelwechsel auf volle Offensive - mit Filippo Mané hat ein Verteidiger den Platz verlassen, dafür kommen zwei weitere Angreifer.

Bei der Auswechslung von Adrien Lebeau kommt es zu einem kleinen Techtelmechtel, weil sich der Franzose aufreizend viel Zeit lässt.

Im Anschluss an einen Eckball hat es nun Kapitän Franz Pfanne erwischt, der sofort um den Wechsel bittet.

Auch diesmal können beide Protagonisten glücklicherweise weitermachen. Allerdings wird der Spielfluss zunehmend von Nickligkeiten unterbrochen.

Der FCH bekommt einen Freistoß von der rechten Außenbahn zugesprochen. Marcel Lotka kommt weit aus seinem Gehäuse und stößt unglücklich mit Damian Roßbach zusammen, der ohnehin schon einen Helm trägt. Trotzdem scheint es den Rostocker schwerer erwischt zu haben.

Glück im Unglück, Jessen kann trotz des unglücklichen Zusammenpralls weitermachen.

Niklas Jessen bekommt den gegnerischen Fuß auf das Knie. Er kann zwar aus eigenen Stücken aufstehen, läuft aber noch alles andere als rund.

Per Doppelpass bringen sich Ayman Azhil und Michael Eberwein in Position. Allerdings grätscht Damian Roßbach im letzten Moment dazwischen!

Nach einem weiteren haarsträubenden Ballverlust von Filippo Mané wird Adrien Lebeau auf links in den freien Raum geschickt. Aus der Halbposition im Strafraum schließt er jedoch zu zentral ab, schießt mittig Marcel Lotka an.

Beide Trainer nehmen einen Doppelwechsel vor. Die Auswechslung von Ahmet Gürleyen ist sicherlich der gelbbedingten Vorbelastung geschuldet.

Es bahnen sich die nächsten personellen Änderungen an. Bei den hohen Temperaturen sind beide Trainer sicherlich froh auf das vor einigen Jahren auf fünf Veränderungen erweiterte Wechselkontingent.

Mit hohem Pressing lauert Hansa Rostock auf gegnerische Ballverluste. In der ersten Halbzeit hat man bereits gesehen, dass dieses Vorgehen zum Erfolg führen und die Jungborussen zu Fehlern zwingen kann.

Mit seiner ersten Aktion spielt Jonas Dirkner gleich mal einen brilliant gedachten Steilpass durch die Schnittstelle. Allerdings ist Marcel Lotka auf der Hut und eilt rechtzeitig heraus.

Niklas Jessen verliert auf der Außenbahn den Zweikampf mit Kevin Schumacher, sprintet aber hinterher und kann den Rostocker entscheidend bei der Hereingabe stören.

Cedric Harenbrock hatte schon im ersten Durchgang Probleme mit der Leiste und wird nun positionsgetreu durch Jonas Dirkner ersetzt.

Halbzeitfazit:
Nach einem sehr unterhaltsamen ersten Durchgang mit zahlreichen Chancen auf beiden Seiten führt Hansa Rostock bislang mit 1:0. Die Norddeutschen profitierten dabei von zwei groben Böcken der Jungborussen - erst spielte Marcel Lotka die Kugel genau in den Lauf von Cedric Harenbrock, dann lenkte Kjell Wätjen dessen Hereingabe mit der Wade in die eigenen Maschen. Ansonsten hielt der BVB II allerdings gut mit und muss sich hier noch lange nicht geschlagen geben.

Einen herrenlosen Ball kann António Fóti im gegnerischen Sechzehner aufnehmen, dreht sich einmal um die eigene Achse, doch kann dann nur mit dem schwachen linken Fuß abschließen. Im ersten Durchgang gelingt der Ausgleich nicht mehr.

Aufgrund der zwei Trinkpausen gibt es noch drei Minuten obendrauf.

Ahmet Gürleyen klärt auf der Linie! Kjell Wätjen chipt die Kugel über die Verteidiger hinweg in den Lauf von Ayman Azhil, der es ebenfalls per Heber probiert und den Keeper überwindet. Allerdings eilt Gürleyen die Linie entlang und nickt das Spielgerät noch heraus!

Die restlichen Akteure nutzen die Verletzungsunterbrechung für eine weitere Trinkpause. Die Temperaturen befinden sich weiterhin oberhalb der 30 Grad Celsius. Für Harenbrock geht es glücklicherweise weiter.

Cedric Harenbrock bleibt mit einer muskulären Verletzung liegen und muss noch auf dem Spielfeld behandelt werden.

Gerade werden die Jungborussen ein wenig stärker, holen auf rechts ihren ersten Eckball heraus.

Cole Campbell stellt seine gute Ballführung unter Beweis und zieht mit einem Haken an Alexander Rossipal vorbei. Der Abschluss misslingt allerdings völlig und landet flach in den Armen von Max Hagemoser.

Plötzlich zeigt Schumacher auch in der Offensive Präsenz, bekommt im Sechzehner ebenfalls ein hohes Zuspiel auf den Fuß. Seine Direktabnahme segelt aber einen guten Meter über den Kasten. Im Ostseestadion ist richtig was los!

Nun auch eine Großchance für den BVB II! Michael Eberwein legt vom Elfmeterpunkt rechts raus auf den heranstürmenden Kjell Wätjen, dessen Geschoss aber von Kevin Schumacher gerade noch abgegrätscht wird!

Hansa erhöht vermeintlich auf 2:0, doch die Fahne geht hoch! Per Steckpass wird Cedric Harenbrock in den Sechzehner geschickt und nagelt die Kugel in das nahe Eck. Auf den ersten Blick sieht es nicht nach Abseits aus, allerdings gibt es in der 3. Liga bekanntlich keinen Videobeweis.

Erneut leistet sich die Dortmunder Hintermannschaft einen unnötigen Ballverlust. Adrien Lebeau flankt von rechts auf den am zweiten Pfosten völlig blank stehenden Albin Berisha, die Hereingabe gerät allerdings ein wenig zu hoch!

Niklas Jessen tritt mit seiner neuen hellblonden Frisur erstmals in Erscheinung. Seine scharfe Hereingabe von rechts kann nur mit Mühe abgefangen werden.

Der Unparteiische Martin Wilke bittet angesichts der hohen Temperaturen zu einer Trinkpause.

Auf der Gegenseite gibt Nils Fröling ein Geschoss aus der zweiten Reihe ab. Marcel Lotka lenkt die Kugel mit einer spektakulären Parade mit einer Faust über die Querlatte!

Cole Campbell dringt über rechts in den Sechzehner ein und kommt zu Fall, doch das reicht längst nicht für einen Elfmeter.

Obwohl Albin Berisha vor nicht mal zwei Wochen an die Ostseeküste gestoßen ist, versteht er sich mit seinen Mitspielern bereits blendend. Vor allem Adrien Lebeau versorgt den Kosovaren immer wieder mit Zuspielen.

Solche Geschenke nimmt man bei den strauchelnden Rostockern natürlich gerne an. Da hat sicherlich das äußerst niedrige Durchschnittsalter der Jungborussen eine Rolle gespielt.

Eine Viertelstunde ist gespielt, so langsam findet die Kogge besser in die Partie. Sicherlich spielt auch das Publikum eine große Rolle, das Stadion ist fast ausverkauft.

Nun aber die zweite Riesenchance für Rostock! Neuzugang Jan Mejdr wird auf dem rechten Flügel in den freien Raum geschickt und bringt eine scharfe Hereingabe vor den Kasten, wo Nils Fröling in die Kugel hineingrätscht. Allerdings bringt der Mittelfeldmann nicht genügend Druck hinter den Ball und kann Marcel Lotka nicht überwinden!

Die Anfangsphase gestaltet sich sehr ansehnlich mit Vorstößen auf beiden Seiten. Allerdings ist bereits abzusehen, dass das für die Kogge auch heute keine leichte Aufgabe sein wird.

Den Freistoß aus rund 25 Metern donnert Franz Roggow direkt auf den Kasten, doch Max Hagemoser ist erneut zur Stelle und faustet die Kugel nach vorne.

Und diesmal wird es richtig gefährlich! Ausgerechnet der ehemalige Dortmunder Franz Pfanne steigt am zweiten Pfosten am höchsten und köpft die Kugel frontal an den nahen Pfosten!

Adrien Lebeau steckt zu Albin Berisha durch, der die Kugel gekonnt abschirmt und mit einem abgefälschten Schuss den nächsten Eckball herausholt!

Hansa holt auf rechts den ersten Eckball heraus. Weder der Standard noch eine Flanke von Kevin Schumacher ins Toraus können jedoch für Gefahr sorgen.

António Fóti gibt aus der zweiten Reihe den ersten Abschluss ab, schießt Max Hagemoser damit aber nur wach.

Die spielstarken Jungborussen übernehmen sofort die Ballkontrolle und wirken in der Anfangsphase sehr wach.

Mit Anstoß für die gelb gekleideten Gäste geht es los!

Das Wetter an der Ostsee ist fantastisch, die Stimmung auch. Es ist alles angerichtet!

Auf Dortmunder Seite dürfen heute mit Linksverteidiger Almugera Kabar sowie den Offensiven Cole Campbell und Kjell Wätjen drei Youngster erstmals von Beginn an ran. Die BVB-Zweitvertretung holte zum Saisonauftakt gegen Unterhaching die ersten drei Punkte und unterlag im zweiten Spiel in Bielefeld. Kurioserweise fielen alle vier Tore in den Spielen mit Dortmunder Beteiligung erst ab der 86. Minute.

Außerdem stehen bei den Norddeutschen mit Jan Mejdr und Albin Berisha erstmals beide externen Neuzugänge in der Startelf. Der Kosovare Berisha gab im DFB-Pokal gegen Hertha bereits sein Startelfdebüt und erzielte den einzigen Rostocker Treffer. Laut Pfanne sei Berisha "das Puzzleteil, das uns noch gefehlt hat".

Mit Franz Pfanne verfügt der Hansa-Coach über einen Mann, der den heutigen Gegner bestens kennt. Der gebürtige Bautzener war zwischen 2020 und 2024 eine wichtige Stütze in der Dortmunder Zweitvertretung, wechselte im Sommer aber zum Rostocker Ligakonkurrenten - mit dem Ziel, endlich für eines der "Aushängeschilder des Ostfußballs" zu spielen.

Auch bei den Fans macht sich mittlerweile Unmut breit, was in einem Statement des Klubs unter dem Motto "Keiner wird uns jemals trennen!" mündete. "Es bringt ja nichts, wenn man sich jetzt gegenseitig zerfleischt und mit den jungen Spielern die Geduld nicht aufbringt. Wir haben gesagt, dass wir einen Umbruch machen - mit allen Konsequenzen. Wenn wir zusammenhalten, werden wir auch wieder bessere Zeiten erleben", appelierte auch Bernd Hollerbach an die Anhänger.

Bernd Hollerbach war mit den bisherigen Leistungen seiner Hanseaten nicht unzufrieden, bislang steht jedoch nur ein Punkt aus dem 1:1 im Heimspiel gegen Stuttgart II sowie die bittere 1:5-Pokalniederlage gegen Hertha am vergangenen Wochenende zu Buche. Saisonübergreifend wartet die Kogge nun schon seit dem 05. April auf einen Dreier, als man noch in der Zweiten Bundesliga Mit-Absteiger Wehen Wiesbaden mit 3:1 schlug.