FC Augsburg : FC St. Pauli

Fazit:
Schluss in der WWK-Arena, der FC Augsburg bezwingt den FC St. Pauli mit 3:1 und fährt den ersten Dreier der neuen Spielzeit an. Der zweite Durchgang begann für die Gastgeber wie geschmiert: Wolf brachte seine Mannschaft durch einen schicken Schlenzer in Front. Anschließend wurden die Elbstädter minimal aktiver, entwickelten nach wie vor aber keine Durchschlagskraft. Stattdessen war es der eingewechselte Tietz, der auf 2:0 erhöhte. Als vieles auf ein 3:0 hindeutet, stach plötzlich Boukhalfa per Kopf zu - das Zittern begann. Labrović hielt für sein Team mehrfach herausragend, ehe Kabadayı Sekunden vor dem Ende den Deckel draufmachte. Insgesamt gewinnen die bayerischen Schwaben aufgrund der überlegenen Leistung verdient. Für sie geht es am Freitag zum 1. FSV Mainz 05. Pauli, das einfach zu spät erwachte, empfängt zwei Tage später RB Leipzig.

Und dann gibt's die Riesenchance zum 3:1! Im Anschluss an die Hamburger Ecke geht es in die andere Richtung. Drei Augsburger laufen frei auf Vasilj zu, der sich dazu entscheidet, aus seinem Strafraum zu rennen. Maier probiert es mit einer Mischung aus Schuss aus 27 Metern und Pass ins Zentrum, Vasilj bekommt aber den Fuß dazwischen.

Das hätte etwas werden können! Infolge eines Kuddelmuddels im Sechzehner der Heimelf steht Irvine auf einmal gut. Sein Schussversuch wird jedoch zur Ecke geblockt, die nichts einbringt.

Wir sind in der Crunchtime. Können die Braun-Weißen noch etwas ausrichten?

Labrović pariert überragend! Der heimische Schlussmann wischt einen Saad-Dropkick aus 19 Metern halblinker Position fantastisch über den Querbalken. Eine tolle Tat.

Klar: Pauli hat Lunte gerochen. Aktuell geht das Spiel nur noch in eine Richtung.

Thorup möchte vorne für Entlastung sorgen. Deshalb ersetzt Kabadayı Essende.

Die Schlussphase verspricht damit also richtig spannend zu werden. Die Gäste sind auf einmal wieder in der Partie und haben Lust auf mehr.

Pauli muss aufpassen. Soll hier noch irgendwas in Richtung Punktgewinn gehen, muss die Drangphase des Gegners unterbrochen werden - am besten mit einem eigenen Tor.

Zweimal die Chance aufs 3:0! Zunächst ist es eine toller langer Ball, der Onyeka über halblinks in die Spitze schickt. Die Leihgabe aus England rennt auf Vasilj zu, verpasst aber den Moment des Abspiels und verweigert auch den Abschluss. Wenig später ist es dann Rexhbeçaj, der links im Strafraum eine weite Hereingabe herunterpflückt und den Ball beim Schuss nicht richtig trifft. Vasilj entschärft das Ding im bedrohten rechten unteren Eck.

Zweifacher Wechsel bei der Thorup-Truppe. Tietz und Pedersen kommen, Vargas und Torschütze Wolf gehen.

...mit einer halbhohen Hereingabe sucht Smith Irvine, vorher ist aber ein Hausherr zur Stelle.

Vielleicht ja jetzt? Im rechten Halbfeld holt Afolayan einen Freistoß heraus...

Das ist natürlich eine kalte Dusche für den Aufsteiger. Jetzt muss im Angriff deutlich mehr passieren als zuvor, ansonsten wird es schwer.

Kurz musste der Treffer überprüft werden. Dann steht fest: a) Essendes Einsteigen gegen Mets ist nicht als Foul zu bewerten. b) Obwohl der Augsburger seine Hand am Ball hat, zählt das Tor - und das zu Recht. Von Absicht kann keine Rede sein.

Mit zwei Wechseln bei den Elbstädtern geht es weiter. Für Wagner und Ritzka sind nun Saad und Saliakas dabei.

Halbzeitfazit:
Halbzeit in der Fuggerstadt, zwischen Augsburg und St. Pauli steht es noch torlos. Einem durchaus munteren Beginn folgten rund 25 Minuten, in denen die Hausherren zwar den Ton angaben, aber kaum zu Chancen kamen. Andersherum waren die Braun-Weißen beinahe ausschließlich defensiv gefordert, standen dafür aber sicher. Die erste gute Möglichkeit vergab Schlotterback per Kopf nach 22 Minuten, die zweite sollte es erst kurz vor dem Pausenpfiff geben. Essende vergab frei vor Vasilj freistehend. Insgesamt wäre eine Führung für die bayerischen Schwaben wohl verdient - dennoch steht es 0:0. Die Blessin-Truppe dagegen muss schleunigst mutiger werden. Bis gleich!

Mega-Möglichkeit für Essende! Vargas hat auf der rechten Seite viel zu viel Platz und gibt flach und quer an den langen Pfosten. Essende steht goldrichtig, scheitert aber aus kurzer Distanz an Vasilj, der seine Arme soeben noch an den Schuss bringt.

Augsburg probiert es zumindest! An der rechten Strafraumkante legt Wolf zurück zu Rexhbeçaj. Dessen Direktabnahme aus 17 Metern saust flach ans rechte Außennetz.

Bis zur Pause sind es noch rund drei Minuten. Kann eine Mannschaft noch mal einen Gang hochschalten?

Unterdessen musste Guilavogui übrigens ausgewechselt werden. Der 26-Jährige hat Probleme am Bein, musste zuvor auch schon behandelt werden. Afolayan übernimmt für ihn - bitter für den FCSP.

Vasilj lenkt eine eklig zu parierende Kopfball-Bogenlampe mit beiden Händen zur Ecke. Diese spielt der FCA kurz aus, Vargas flankt mit Wucht in den linken Rückraum. Aus 13 Metern nickt Schlotterbeck den Ball klar rechts vorbei.

Dennoch bleibt es dabei: St. Pauli ist offensiv viel zu harmlos. Einzig Guilavogui kann die gegnerische Abwehr mal mit seiner Schnelligkeit überraschen.

Und dann gibt's zwei Versuche aufs Augsburger Tor. Von links passt Guilavogui in den Halbraum, wo zunächst Boukhalfas Schuss abgeblockt wird. Wiederum Guilavogui schnappt sich die Murmel, schlenzt sie aus 18 Metern von halblinks aber klar rechts daneben.

Wie schon in den vorherigen Partien bleiben die Kiezkicker offensiv bis dato vieles schuldig. Einen echten Abschluss hatten sie noch nicht.

Vargas tritt den fälligen Freistoß auf den Schädel von Wolf. Der verlängert ihn - nicht ganz ungefährlich - aus neun Metern per Kopf am langen Eck vorbei ins Toraus.

Die erste gute Möglichkeit für den FCA! Giannoulis gibt von links hoch an den zweiten Pfosten, wo Schlotterbecks Kopfball soeben vor der Linie abgewehrt wird. Im Nachsetzen bleibt auch Wolfs Versuch mit der Hacke hängen.

Jetzt schlagen auch mal die Norddeutschen eine Flanke in den Augsburger Sechzehnmeterraum. Einen Abnehmer gibt's jedoch nicht.

Defensiv macht es der Aufsteiger dafür weitgehend gut. Keeper Vasilj musste bisher noch nicht ernsthaft eingreifen.

Nach einer knappen Viertelstunde fehlen auf beiden Seiten noch die klaren Gelegenheiten. Die Gastgeber sind jedoch eindeutig das aktivere und mutigere Team.

Von rechts bringt Wolf eine Flanke nach innen, wo St. Pauli zunächst klärt. Aus dem halbrechten Rückraum rausch aber Onyeka heran, schweißt die Kugel dann aus 16 Metern rechts vorbei.

Nun beruhigt sich das Geschehen ein wenig. Zuvor wurden wir Zeugen eines durchaus munteren Auftakts.

Auch der ist durchaus interessant. Nach Steilpass aus dem rechten Halbraum misslingt Guilavogui halblinks aber die Ballmitnahme. Labrović eilt heraus, schnappt sich das Leder und bekommt das Knie des Hamburgers an den Kopf.

...nicht ungefährlich. Die Ecke fällt am zweiten Pfosten runter, wo Onyeka nicht ganz zum Kopfball kommt. Stattdessen rollt der Konter.

Die Initiative übernehmen zu Beginn erst mal die Hausherren. Sie erarbeiten sich auch direkt die erste Ecke...

Auf geht's.

Schiedsrichter der heutigen Begegnung ist Felix Zwayer. Für ihn ist es im deutschen Oberhaus der zweite Einsatz in der laufenden Spielzeit, zuvor leitete er bereits den Dortmunder Heimsieg über die Frankfurter Eintracht am 1. Spieltag (2:0). An den Seitenlinien unterstützen ihn Robert Kempter, Christian Dietz und Timo Gerach als 4. Offizieller. Bastian Dankert ist der Videoschiedsrichter, Markus Sinn dessen Assistent.

Achtmal trafen beide Mannschaften bisher in Pflichtspielen aufeinander – erstmals übrigens 1973/1974 in der Aufstiegsrunde für die 1. Bundesliga. Viermal gingen die Eisernen als Sieger vom Platz, zweimal die bayerischen Schwaben, zweimal endeten die Partien remis. Letztmals standen sich die beiden Klubs 2009/2010 in der 2. Liga gegenüber, beide Male gewann das jeweilige Heimteam (3:2 für Augsburg, 3:0 für Union).

Den peilen auf der anderen Seite auch die Elbstädter an. Sie stehen bis dato sogar noch gänzlich ohne Punkt und Tor da, unterlagen sowohl daheim den Heidenheimern (0:2) als auch im Gastspiel beim 1. FC Union Berlin (0:1). Vor allem offensiv hakt es noch beim Aufsteiger, der zumindest eine erfreuliche Nachricht verkünden konnte: Mittelfeldmotor Eric Smith ist nach der Verletzung, die er an der Alten Försterei erlitt, wieder einsatzfähig. Gelingt heute in Augsburg der ersehnte erste Sieg?

So richtig glücklich dürften die Fuggerstädter mit dem Beginn der neuen Saison nicht sein. Zwar stand am 1. Spieltag im Heimspiel gegen den SV Werder Bremen letztlich ein leistungsgerechtes Remis (2:2), allerdings drehten sie dabei einen Rückstand in eine zwischenzeitliche Führung um. Trotzdem sollte es nur zum Unentschieden reichen – womöglich auch deshalb, weil es in der Schlussphase keinen Handelfmeter für die Thorup-Elf gab. Vor der Länderspielpause setzte es dann beim 1. FC Heidenheim eine Tracht Prügel (0:4). Umso wichtiger wäre es, heute endlich den ersten Dreier einzufahren.