FC Augsburg : 1. FSV Mainz 05

Fazit:
Ein absolut wildes Freitagabendspiel entscheidet der 1. FSV Mainz 05 in Augsburg mit 3:2 für sich. Spielerisch waren die Gäste dabei klar unterlegen. Das dürfte ihnen allerdings völlig egal sein, da für sie am Ende nur der erste Dreier der Saison zählt. Für den FCA ist die Pleite hingegen umso bitterer, da sie beinahe die komplette Zeit über den Ton angaben und den FSV phasenweise im eigenen Strafraum festspielten. Daran änderte selbst der völlig unnötige Platzverweis von Samuel Essende nichts, obwohl dadurch wieder Gleichzahl auf dem Feld hergestellt wurde. Die Fuggerstädter bekamen den Ball bei ihren vielen Chancen am Ende einfach zu selten auf das Tor und bei den wenigen Malen, bei denen ihnen das gelang, war Robin Zentner auf dem Posten. Mit der letzten Aktion schienen sie dann vom Punkt doch noch die Chance auf das 3:3 zu bekommen. Doch nach Ansicht der Bilder entschied der Schiedsrichter sich korrekterweise dafür den Elfmeter zurückzunehmen. Jess Thorup und sein Team müssen als nächstes nach Leipzig. Für die Mainzer geht es daheim gegen Heidenheim weiter.

Jetzt hat Sören Storks hier wirklich richtig was zu tun. Der FSV-Physiotherapeut scheint sich in der Wortwahl vergriffen zu haben und sieht glatt Rot.

Der Elfmeter wird zurückgenommen! Nach vielfacher Ansicht der Video-Bilder nimmt der Schiedsrichter seine Entscheidung berechtigterweise zurück.

Sören Storks wird vom VAR in die Review-Area geschickt, um sich die Situation selbst anzuschauen. Der Kontakt von Silvan Widmer ist wirklich nur hauchzart und bereits nach dem Schuss. Eigentlich darf der Strafstoß nicht bestehen bleiben.

Elfmeter für den FC Augsburg! Mit der allerletzten Aktion der Partie bekommen die Fuggerstädter noch die große Chance auf den Ausgleich, da Keven Schlotterbeck links im Sechzehner bei einem Schussversuch fällt und Silvan Widmer ihn gleichzeitig mit seiner Grätsche berührt.

Robin Zentner kommt bei einem hohen Ball in seinen Strafraum ganz weit raus und verschätzt sich damit gewaltig. Moritz Jenz für seinen bereits geschlagenen Schlussmann jedoch problemlos im Fünfer klären.

Es ist wirklich durchgängig ein Spiel auf ein Tor. Allerdings kämpfen die Mainzer aufopferungsvoll und haben so jetzt bereits die Hälfte der Nachspielzeit überstanden.

Sechs Minuten bleiben den Augsburgern noch, um irgendwie zum verdienten 3:3 zu kommen. Die Mainzer machen hinten aber den Laden dicht und wollen sich zum ersten Saisonsieg zittern.

Wieder liegt der Ausgleich in der Luft! Steve Mounié setzt halblinks im Strafraum aus etwa zehn Metern artistisch zum Fallrückzieher an. Der sehenswerte Versuch des 29-Jährigen würde perfekt rechts in das Eck passen. Robin Zentner macht sich aber lang und verhindert mit einer starken Reaktion das Traumtor.

Mit Jonathan Burkardt verlässt wohl der Spieler des Spiels das Feld. Zudem muss auch Anthony Caci raus. Neu dabei sind die zwei erfahrenen Karim Onisiwo und Silvan Widmer, der die Kapitänsbinde übernimmt.

Augsburg setzt hier nochmal zu einer absoluten Schlussoffensive an. Jeffrey Gouweleeuw und Keven Schlotterbeck befinden sich als die zwei defensivsten Augsburger teils um die 30 Meter vor dem gegnerischen Kasten.

Yusuf Kabadayı ist sofort voll drin! Nach einem flachen Anspiel von der linken Seite legt der Joker sich den Ball mittig vor dem Sechzehner zurecht. Am Ende schließt er mit dem linken Innenrist ab und verfehlt das untere linke Eck nur um Haaresbreite.

Mit Fredrik Jensen und Yusuf Kabadayı kommen nochmal zwei frische Offensivkräfte bei den Fuggerstädtern. Die beiden sollen jetzt natürlich dabei helfen noch irgendwie den Ausgleich zu erzwingen.

Es läuft bereits die Schlussphase. Den Gästen gelingt es jetzt wieder besser den FCA vom Tor von Robin Zentner fernzuhalten. Wirklich für Entlastungen sorgen die Nullfünfer allerdings weiterhin nicht.

Die Hinausstellung von Samuel Essende ändert in den ersten Momenten nichts an dem Bild auf dem Rasen. Augsburg bleibt weiter das aktivere Team. Die Heimelf rennt aber natürlich auch weiterhin dem Rückstand hinterher.

Jess Thorup stellt wieder auf Doppelsturm. Für den umtriebigen, aber im Abschluss unglücklichen Ruben Vargas kommt Phillip Tietz, der in der Vorwoche als Joker erfolgreich war.

Sören Storks wird vom VAR nach draußen geschickt, um sich die Szene anzuschauen.

Wilde Sequenz! Nach einem FCA-Eckstoß scheint die Situation bereits bereinigt und vorbei. Doch dann liegt ein Mainzer auf dem Rasen und muss behandelt werden. Anscheinend ist dort etwas vorgefallen.

Fast der Ausgleich! Eine FCA-Flanke von links kriegt Kohr nicht geklärt. Stattdessen landet sein Querschläger links in der Box bei Essende. Der Neuner macht die Situation nochmal scharf indem er den Ball per Fallrückzieher in die Mitte bringt. Mwene ist im Fünfer gegen den einschussbereiten Mounié aber in höchster Not auf dem Posten und kann in Zusammenarbeit mit seinem Keeper klären.

Während Augsburg weiter Druck macht, lassen sich die Mainzer bereits ganz viel Zeit. Nach einem etwas zu hohen Distanzschuss von Dimitris Giannoulis nutzt Robin Zentner bei seinem Abstoß jeden Moment aus.

Beim FSV wird die Defensive weiter verstärkt. Mit Maxim Leitsch kommt ein weiterer Innenverteidiger für den offensiven Hyun-seok Hong. Dadurch dürfte Dominik Kohr jetzt in das Mittelfeld vorrücken.

Arne Maier kommt nominell positionsgetreu für Kristijan Jakić. Allelrdings füllt er die Rolle im zentralen Mittelfeld im Normalfall deutlich spielstärker und offensiver aus.

Samuel Essende ist der erste Augsburger in der laufenden Saison dem zwei Treffer gelungen sind. Die vorherigen sechs Tore wurden je von verschiedenen Schützen erzielt.

Die Augsburger wirken von dem erneuten Zwei-Tore-Rückstand nicht geschockt und rennen direkt wieder an. Das Match ist wirklich dadurch sehenswert.

Jonathan Burkardt ist seit seiner Rückkehr in der Vorsaison direkt wieder enorm wichtig für seinen Verein geworden. Für den 24-Jährigen ist es der erste Doppelpack in der Fremde und der vierte generell in seiner Bundesliga-Karriere.

Weiter geht's! Jess Thorup stellt in Überzahl auf Viererkette um und bring mit Steve Mounié für den defensiven Maximilian Bauer.

Halbzeitfazit:
Nach einem ereignisreichen ersten Durchgang führen zehn Mainzer mit 2:1 in Augsburg. Die ersten Minuten waren noch eher verhalten. Daraufhin schockten die Gäste den FCA mit einem ganz schnellen Doppelschlag. Dabei zeigten die Nullfünfer pure Effizienz und verwerteten gleich die ersten beiden eigenen Schüsse auf das Tor. Auf der Gegenseite fehlte feldüberlegenen Fuggerstädtern zunächst die Idee, um den gegnerischen Abwehrblock zu überwinden. Nach einem Freistoß kamen sie aber verdient zum Anschlusstreffer. Das beflügelte die Heimelf natürlich zusätzlich. Im Anschluss erhöhten sie den Druck immer weiter und seit dem komplett unnötigen Platzverweis von Nadiem Amiri konnte der FCA sogar zeitweise ein richtiges Powerplay aufziehen. Bo Henriksen und seine Mannschaft müssen sich jetzt also etwas einfallen lassen, um wieder mehr Kontrolle zu gewinnen. Ansonsten drohen sie das Spiel noch aus der Hand zu geben.

Zwei Minuten kommen im ersten Durchgang oben drauf. Schafft es das Team von Bo Henriksen den Vorsprung in die Kabine zu retten?

Im Moment hat das hier fast etwas vom Handball. Mainz steht tief hinten drin und verteidigt vermehrt sogar tief im eigenen Sechzehner. Der FCA lässt den Ball außen drumherum laufen und sucht die Lücke.

Augsburg ist spätestens seit der Gelb-Roten Karte komplett am Drücker. Es gelingt ihnen dabei jedoch weiterhin kaum sich mal zielstrebig bis in die Box zu kombinieren.

Der FSV scheut im eigenen Aufbauspiel komplett das Risiko. Dadurch hauen sie den Ball regelmäßig einfach hoch und weit hinten heraus und lauern auf den zweiten Ball. Aktuell führt das aber eher für viele leichte Ballgewinne der Hausherren.

Bo Henriksen reagiert noch vor der Pause auf den Platzverweis und bringt Aymen Barkok, um das zentrale Mittelfeld wieder aufzufüllen. Dafür ist das Bundesliga-Startelfdebüt von Armindo Sieb bereits sehr früh beendet.

Am vergangenen Wochenende konnten die Mainzer aus einer eigenen Überzahl nicht profitieren und verloren am Ende mit 2:1 gegen Bremen. Nun können sie unter Beweis stellen, ob sie es in Unterzahl und mit einer Führung im Rücken besser machen.

Wieder sorgt der Freistoß für Gefahr! Dieses Mal kommt Ruben Vargas in der Mitte aus rund acht Metern überraschend frei zum Kopfball. Der 26-Jährige lässt den Ball über die Stirn rutschen und verfehlt das lange Eck damit nur knapp.

Es geht direkt munter weiter! Ruben Vargas dribbelt von links auf den Strafraum zu und schließt mit dem rechten Spann stramm in Richtung des oberen rechten Ecks ab. Robin Zentner muss sich da gewaltig strecken, um den Ball noch gerade eben mit den Fingerspitzen über die Latte zu lenken.

Eine direkte Reaktion der Augsburger bleibt bislang aus. Die Fuggerstädter versuchen zwar schnellstmöglich den Anschlusstreffer zu erzwingen. Allerdings kommen sie in der Offensive gegen kompakt verteidigende Gäste einfach nicht durch.

Nach einem weiteren schnellen Gegenangriff der Nullfünfer kommt Jonathan Burkardt aus recht mittigen 20 Metern zum Abschluss. Mit dem rechten Innenrist schließt er aber deutlich zu hoch ab.

Rexhbeçaj übernimmt den fälligen Standard. Aus halbrechter Position hebt er den Ball hoch an den zweiten Pfosten. Dort ist Zentner aber wachsam und fängt den Ball ab.

Burkardt arbeitet auch in der Defensive mit. Allerdings kommt der 24-Jährige etwa 30 Meter vor dem eigenen Tor deutlich zu spät gegen Maximilian Bauer. Dadurch ergibt sich eine gute Freistoßsituation für die Heimelf.

Für Jonathan Burkardt ist es bereits das zweite Saisontor. Deutlich besonderer war der Torerfolg da sicherlich für Armindo Sieb, der damit direkt bei seiner Startelfpremiere auch sein erstes Bundesligator erzielt.

Gouweleeuw schickt Giannoulis mit einem Freistoß noch knapp aus der eigenen Hälfte auf die Reise. Der Grieche überrascht mit seinem Tiefenlaufweg die komplette FSV-Defensive und ist plötzlich frei durch. Links in der Box missglückt dem Griechen allerdings die Ballmitnahme und die Chance ist dahin.

Nach einer missglückten Freistoßvariante der Augsburger schnappt sich Robin Zentner den Ball und möchte das Spiel seinerseits schnell machen. Sein weiter Abschlag findet aber keinen Abnehmer und rauscht sogar bis in das Toraus auf der anderen Seite des Feldes durch.

Ruben Vargas zieht fast vom rechten Strafraumeck ein Stück nach innen und probiert es mit dem Schlenzer auf das lange Eck. Der Schweizer setzt allerdings zu hoch an und verpasst das Ziel deutlich.

Jess Thorup und seine Truppe scheinen ihren Fans etwas bieten zu wollen und gehen die Partie überlegen an. Vom Start weg sammeln sie viel Ballbesitz und verlagern das Geschehen in die FSV-Hälfte.

Los geht's! Die komplett in Weiß spielenden Augsburger stoßen an. Die Gäste halten in dunkelblauen Trikots dagegen.

Beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Vereine feierte Bo Henriksen sein Debüt an der Seitenlinie der Mainzer und konnte im ersten dänischen Bundesliga-Trainerduell direkt einen 1:0-Erfolg bejubeln. Daheim hatten die Augsburger gegen den FSV in jüngerer Vergangenheit aber meist die Nase vorne. Immerhin konnten sie sieben der letzten acht Duelle in der WWK ARENA für sich entscheiden.

Der 1. FSV Mainz 05 ist unter Bo Henriksen zu einer absoluten Ergebnismaschinerie geworden. Unter dem 49-Trainer verloren die Nullfünfer nur drei Ligaspiele. Die Pleite gegen Bremen war dabei die erste nach zuvor elf ungeschlagenen Bundesliga-Matches in Folge. Dementsprechend werden die Mainzer sicherlich alles daran setzen eine direkte Reaktion zu zeigen und in die Erfolgsspur zurückzukehren.

Der FC Augsburg hat am vergangenen Sonntag im dritten Anlauf den ersten Erfolg der neuen Bundesliga-Saison eingefahren. Nach dem 2:2 zum Auftakt gegen Bremen und der überraschend deutlichen 4:0-Klatsche gegen Heidenheim konnten sie Zuhause mit 3:1 gewinnen. Im zweiten Heimspiel nacheinander soll heute natürlich bestenfalls direkt der zweite Dreier eingefahren werden. Sollte dem FCA das gelingen, stünden sie bei sieben Punkten und hätten damit ihre beste Bilanz nach vier Spieltagen vorzuweisen.

Bei den Mainzern gibt es zwei Wechsel im Vergleich zur 2:1-Pleite gegen Werder Bremen. Andreas Hanche-Olsen ist wieder fit und rückt für Maxim Leitsch in die Abwehrreihe. Zudem feiert Armindo Sieb sein Startelfdebüt in der Bundesliga, da Jae-sung Lee kurzfristig mit Oberschenkelproblemen ausfällt.

Jess Thorup verzichtet gegenüber dem 3:1-Erfolg gegen den FC St. Pauli komplett auf personelle Veränderungen und schickt seine Mannschaft unverändert in das Freitagabendspiel. Damit werden die Fuggerstädter in der Defensive erneut mit einer Fünferkette agieren, die in der Vorwoche als Reaktion auf die 4:0-Niederlage in Heidenheim installiert wurde.