Erzgebirge Aue : Dynamo Dresden

Das muss die Entscheidung sein! Weil Tashchy sich problemlos gegen den überforderten Kammerknecht durchsetzen kann, hat er freie Bahn um auf Omar Sijarić durchzustecken. Dieser zieht aus spitzem Winkel ab und trifft aus unmöglicher Distanz den linken Außenpfosten, von wo aus der Ball ins Spielfeld zurückprallt.

Tashchy hat das 3:0 auf dem Fuß! Nach einem Kurzpass von Sean Seitz nimmt Tashchy die Kugel direkt mit dem Vollspann und hat nur noch Claudio Kammerknecht in der Flugbahn.

Mit dem Mut der Verzweiflung setzt sich Oliver Batista-Meier vor dem Strafraum mit einem Haken gegen Loune durch, legt sich den Ball auf den richtigen Fuß und wagt dann noch einen Abschluss - direkt in die Arme von Martin Männel, dessen Schulter es soweit wieder gut zu gehen scheint.

Die Erzgebirgler halten den Ball in den eigenen Reihen und müssen dafür nicht mal mehr viel Einsatz zeigen. Offenbar hat der unnötige Platzverweis von Kutschke den Dynamos den Stecker gezogen.

Die Behandlungspause von Männel ist vorbei, es geht für ihn weiter Parallel dazu macht sich Aues Ersatztorwart Tim Kips warm.

Wir nähern uns den Schlussminuten dieses unterhaltsamen Sachsenderbys! Macht Dynamo Dresden es nochmal spannend oder bringen die Violetten die drei Punkte sicher über die Zeit?

Wenig später kommt tatsächlich ein Ball von der linken Seite quer über den Sechzehner zu Robin Meißner an den zweiten Pfosten durch! Dynamos Stürmer setzt den Ball aus einem extrem spitzen Winkel ans Gestänge. Macht aber nichts, denn die Fahne des Linienrichters geht unmittelbar danach nach oben.

Batista Meier! Der bei den Bayern ausgebildete Mittelfeldmann der Dresdner bekommt einen Kopfballabpraller von Hoffmann direkt auf den Fuß und zieht ohne zu zögern ab, trifft mit seinem strammen Schuss aber nur Martin Männel, der nach vorne wegfaustet.

Erzgebirge Aue hat es jetzt seit einiger Zeit nicht mehr gefährlich vor den Kasten von Tim Schreiber geschafft, verteidigt aber dafür umso konzentrierter den Vorsprung. Man will nicht den gleichen Fehler machen wie Energie Cottbus vor zwei Wochen.

Jetzt ist die Derbystimmung auch auf dem Rasen angekommen! Erst versucht Martin Männel hauchdünn noch einen Ball von der Torlinie zu kratzen, erwischt ihn aber erst hinter der Grundlinie. Dann geht Stefan Kutschke ihn aggressiv an und bekommt schließlich die geforderte Ecke.

Doppelwechsel bei Aue auf der rechten Flanke. Derweil zieht es im Strafraum von Erzgebirge Aue zu, weil sich infolge der Pyrotechniken eine Nebeldecke vor Martin Männel gebildet hat.

Im Dresdner Block brennt's derweil lichterloh: Anhänger der Gäste haben Bengalos gezündet und der Stadionsprecher ermahnt die Fans, die zündenden Ideen doch lieber den Profis auf dem Platz zu überlassen.

Aua: Im Anflug, um eine Flanke von Marcel Bär aus der Luft zu pflücken, trifft SGD-Torhüter Tim Schreiber seinen Mannschaftskollegen Claudio Kammerknecht mit dem Unterarm im Gesicht. Der wird kurz vom medizinischen Team begutachtet, kann aber weitermachen.

Mit Routinier Stefan Kutschke sowie Oliver Batista Meier, Jonas Oehmichen und Verteidiger Lars Bünning will Thomas Stamm in der verbleibenden Zeit nun mindestens einen Punkt retten.

Vier Spieler stehen bei Dynamo Dresden zur Einwechslung bereit. Thomas Stamm will ordentlich durchrotieren.

Majetschak spielt einen hohen Diagonalpass übers halbe Feld zum aufgerückten Kilian Jakob, der mit einem weiteren Ballkontakt flanken will und mit seiner Hereingabe nur SGD-Keeper Schreiber findet.

Das erste Ausrufezeichen des zweiten Durchgangs: Vinko Šapina kommt unmittelbar vor dem Sechzehner nach einem Haken gegen Hoffmann frei zum Schuss, hebt dann den Ball aber mit dem linken Fuß über den Querbalken. Das sah gefährlicher aus, als es letztlich war.

Jakob Lemmer überläuft rechts Stefaniak und flankt ins Zentrum, wo dann aber Aues Anthony Barylla am höchsten springt und nach vorne wegköpft.

Dresden agiert in den ersten Minuten der zweiten Hälfte abwartend und will das Spiel behutsam aus der Dreierkette heraus aufbauen. Leichtfertige Ballverluste kann man sich bei diesem Spielstand auch kaum noch erlauben gegen Ballkünstler wie Marvin Stefaniak oder Mika Clausen.

Nur wenige Sekunden sind gespielt, da kassiert Marvin Stefaniak an der Außenlinie einen unabsichtlichen und unglücklichen Ellbogenschlag von Robin Meißner ins Gesicht. Der Mittelfeldmotor der Hausherren ist sichtlich benommen und muss erstmal zur Behandlung raus, woraufhin sich Meißner nach dem Wohl seines Gegenspielers erkundigt.

Weiter geht's! Ohne Veränderungen auf beiden Seiten beginnt der zweite Durchgang und Aue spielt nun auf die eigenen Fans zu.

Halbzeitfazit:
Pause im Erzgebirgstadion! In einem energetischen und packenden Drittligaspiel führt der FC Erzgebirge Aue zur Halbzeit mit 2:0 gegen Aufstiegskandidat Dynamo Dresden. Obwohl die Elf aus dem Elbflorenz früh auf die Führung drückte, waren es Mirnes Pepić und Marvin Stefaniak, die mit ihren Treffern die Hausherren in Front brachten. Über weite Strecken liefern sich die Teams ein ebenbürtiges Spiel. Aue verteidigt abgeklärt, während sich Dynamo bemüht aber vor dem Tor noch nicht wirklich gefährlich wurde.

Erneut ist es Vinko Šapina, der den Ball verliert und so startet links Stefaniak Richtung Grundlinie. Er wird aber von Jakob Lemmer gestört, der seinen Körper zwischen Stefaniak und den Ball stellt und dann von Marvin Stefaniak aus dem Weg geräumt werden soll - jedoch nicht ganz regelkonform, sodass es mit Freistoß für Dresden weitergeht.

Eine Minute wird nachgespielt.

Mit einem Haken am Strafraumeck lässt Jakob Lemmer Marvin Stefaniak aussteigen, legt sich so den Ball auf den linken Schuh und zieht sofort in Richtung des Kastens von Martin Männel ab. Richtig gefährlich wird es aber nicht, weil das Spielgerät unmittelbar vor dem Kasten noch eine entscheidende Drehung weg vom Tor macht und deutlich links vorbei flattert.

Die Dresdner versuchen es in dieser Phase mit Abschlüssen aus der zweiten Reihe, weil im Strafraum einfach alles gut zugestellt ist und man spielerisch noch nicht wirklich ein Mittel gegen den violetten Abwehrriegel gefunden hat.

Warum mal nicht aus der Distanz? Aljaz Casar legt 20 Meter vor dem Tor an einem Auer vorbei quer zu Niklas Hauptmann. Der möchte es mit einem Distanzschuss probieren und hat dann Pech, weil ihm der Ball über den Spann rutscht und so meterweit am Kasten vorbeigeht.

Einmal, zweimal, dreimal! Mika Clausen ist im Mittelkreis einfach nicht vom Ball zu trennen und demütigt gleich drei Defensivspieler der SGD, indem er sie durch den ein oder anderen Haken und Übersteiger mit einer Selbstverständlichkeit, die man auch nur selten sieht, aussteigen lässt. Er will Stefaniak links mitnehmen, doch dann stellt sich ein Dresdner in diesen Pass rein.

Nach einer Flanke Dresdens von der linken Seite in Richtung des zweiten Pfostens rutscht Martin Männel mit dem Schlappen auf der Linie weg und hat letztlich Glück, dass Kilian Jakob aufgepasst hat und vor Tony Menzel per Kerze klärt.

Uff! Vinko Šapina leistet sich im Spielaufbau einen leichtfertigen Bock und spielt einen für Lukas Boeder gedachten Ball in den Lauf von Marcel Bär, der paar Schritte läuft, sich einmal umschaut und dann Boris Tashchy steil schicken will. Dem verspringt bei der Annahme aber der Ball, was der Dynamo-Hintermannschaft entscheidende Sekunden zum Sortieren verschafft.

Nachdem die Ausführung sich verzögert hat, weil in der Mauer niemand einen Zentimeter hergeben will, probiert es Philipp Heise aus zentraler Position direkt. Sein Ball wird von der aufspringenden Mauer zu einer Ecke abgefälscht, die dann unspektakulär verpufft.

Nicht übel, Robin Meißner! Er versucht es direkt mit einem angeschnittenen Ball auf den zweiten Pfosten und zwingt Aues Urgestein Martin Männel zu einer Flugeinlage. Wenig später rennt Mika Clausen in Tony Menzel rein, sodass es kurz vor dem Sechzehnerhalbkreis noch einen Freistoß gibt!

Das Spiel hat sich jetzt etwas beruhigt. Die Violetten haben den Einsatz etwas rausgenommen, um mit den Kräften haushalten zu können und Dynamo sucht geduldig die Lücke. Nicht ganz so geduldig: Thomas Stamm, der auf der Trainerbank schon hektisch auf dem Tablet tippt.

Rechts auf der Außenbahn hat Jakob Lemmer Platz und Zeit und spielt einen beherzten Querpass in die Schnittstelle. Dort ist Burghardt hellwach und klärt nach vorne.

Die ersten 15 Minuten sind gespielt - Zeit für ein erstes Resümee! Dynamo Dresden begann sehr frech und energetisch, presste die Veilchen früh an. Die Gastgeber konnten aber auch schnell ihren Plan dem Spiel aufdrücken und führen durch zwei exzellent herausgespielte Spielzüge innerhalb kurzer Zeit verdient mit 2:0.

Philip Heise hat es mal geschafft, bis zur Torauslinie zu laufen, doch ehe er einen Querpass in den Sechzehner spielen kann, wird er bilderbuchartig von Marvin Stefaniak abgegrätscht, der den Ball zum fünften Eckstoß für die SGD klärt.

Die Stimmung ist jetzt natürlich bestens unter den Anhängern der Hausherren. Für Dynamo wird das jetzt ein schweres Unterfangen, aber gegen Cottbus lag man auch früh mit 0:2 hinten - das Endergebnis ist bekannt.

Fast verursacht Mirnes Pepić die Chance zum Ausgleich für Dresden! Infolge eines Ballverlusts vor der eigenen Box legt Christoph Daferner quer zu Tony Menzel, der aber am Fünfmeterraum seinen Meister in Maxim Burghardt findet.

Da klingelt es fast im Kasten von Tim Schreiber! Nach fünf Minuten bekommt Marcel Bär einen super getimten Zuckerpass von Mika Clausen an den Elfmeterpunkt und zieht sofort ab. Aber Dynamo-Keeper Schreiber kommt geschickt raus, verkürzt den Winkel und wehrt mit dem Bein zur Seite ab.

Hauptberuflich ist Lukas Benen studierter Volkswirt im Master. Heute ist er der Master auf dem Fußballplatz, denn er ist als Schiedsrichter für die Einhaltung der Regeln zuständig und bekommt dabei Hilfe von Sascha Thielert und Fynn Kohn an den Linien sowie dem vierten Offiziellen Tim Kohnert.

Dynamo will hier schnell Nägel mit Köpfen machen und setzt die Hausherren früh unter Druck, presst die Abwehrkette frech an. Das sieht ganz danach aus, als wolle man mit einem frühen Treffer zeigen, wer der Chef im Schacht ist.

Nach paar Sekunden gibt es auch schon den ersten Standard für Dynamo! Ohne lange zu fackeln legt Sapina vor dem Sechzehner nach einem hohen Ball von Boeder für Christoph Daferner ab, der den Ball vor der Strafraumgrenze direkt nimmt und Martin Männel zur ersten Parade zwingt. Die anschließende Ecke bringt dann nichts ein.

Anpfiff! Dynamo in den gelben Trikots eröffnet die Partie und spielt zunächst in Richtung der Heimfans.

Das Erzgebirgstadion ist bis auf den letzten Platz ausverkauft! Nur noch wenige Minuten, dann wird vor der eindrucksvollen Kulisse gekickt. Schon jetzt sind die Fans beider Mannschaften heiß auf diesen Ost-Klassiker.

Um Ausschreitungen unter den Fanlagern zu vermeiden, ist die sächsische Polizei heute mit 500 Kräften im Einsatz. Besondere Aufmerksamkeit erfährt der Teambus der heutigen Gäste aus der Landeshauptstadt Dresden, der in einer Garage direkt am Stadion steht und von der Polizei bewacht wird.

Zuletzt standen sich die Teams im Mai im Finale des Sachsenpokals gegenüber. Nach Verlängerung gewann dort Dynamo mit 2:0. Ansonsten gab es in der zweiten und dritten Liga nach der Wiedervereinigung 30 Duelle, von denen Aue elf und Dynamo zwölf für sich entscheiden konnte. Im Februar 2024 gewann Erzgebirge Aue das letzte Sachsenderby in der Liga vor heimischer Kulisse mit 2:1 dank der Tore von Marcel Bär und dem heutigen Löwen Tim Danhof.

Auch SGD-Übungsleiter Thomas Stamm weiß um die Brisanz des Aufeinandertreffens mit Aue: "Grundsätzlich ist es ein Derby und das ist ein Faktor, den wir gegen Cottbus auch schon gespürt haben." Weiter führte er aus: "Wir haben vergangene Woche einige Dinge gut gemacht, aber müssen auch Dinge verbessern, sonst kann es eng werden. Da müssen wir dann besser verteidigen oder Räume besser nutzen. Dann glaube ich auch, dass wir ein ausgeglichenes Spiel hinbekommen." Auch Stamm setzt auf die gleiche Elf, die im Pokal überzeugen konnte - mit 2:0 konnte man Bundesliga-Relegationsteilnehmer Fortuna Düsseldorf aus dem Wettbewerb kegeln. Nicht mehr mit dabei ist Tom Zimmerschied, der unter der Woche eine Etage höher nach Elversberg wechselte.

Pavel Dotchev zeigt sich fokussiert auf die heutige Aufgabe: "Gegen Dresden weiß jeder von uns, wie wichtig das Spiel ist - aber letztendlich gibt es auch in diesem Spiel nur drei Punkte zu vergeben und die wollen wir haben", so der Chefcoach des FCE. "Wir wollen aufsteigen, sind aber nicht Favorit", führte er außerdem selbstbewusst über das Ziel für diese Spielzeit aus. Gelingt den Erzgebirglern die Rückkehr ins Unterhaus? Trotz des Erstrundenaus gegen Gladbach im Pokal vergangene Woche vertraut der Trainer der Sachsen der gleichen Elf.

Beide Mannschaften sind mit zwei Siegen in die neue Spielzeit gestartet. Zuletzt setzte sich Aue dank der Treffer von Mika Clausen und Boris Tashchy bei Zweitliga-Absteiger VfL Osnabrück mit 0:2 durch. Dynamo hatte am letzten Freitag Ost-Rivale Energie Cottbus zu Gast und drehte einen 0:2-Rückstand dank einer engagierten Vorstellung in einen 4:2-Heimsieg gegen den Ex-Bundesligisten.