Eintracht Braunschweig : SV Darmstadt 98

Fazit:
Eintracht Braunschweig ringt den SV Darmstadt 98 mit 1:0 nieder, gewinnt erstmals in dieser Saison zwei Spiele in Serie und verlässt die Abstiegszone. Nach dem torlosen Pausenremis verlief der Wiederbeginn ereignisarm. Mit leichten Abstrichen blieben die Niedersachsen in Sachen Ballbesitz überlegen, fanden aber kaum noch Wege in die Tiefe. Dementsprechend kam die blau-gelbe Führung, die Tempelmann in der 60. Minute mit einem präzisen Mitteldistanzschuss besorgte, überraschend. Nur wenig später mussten die Hessen einen weiteren Rückschlag verkraften, denn durch eine Gelb-Rote Karte gegen Boëtius wurden sie dezimiert (62.). In Überzahl hatte die Scherning-Auswahl das Geschehen lange Zeit im Griff, verpasste aber das zweite Tor; die einzige Großchance ließ Gómez aus (72.). Die Lilien kämpften leidenschaftlich um den späten Ausgleich und schrammten durch einen Lattenschuss Corredors hauchdünn an diesem vorbei (89.). Eintracht Braunschweig tritt am Sonntag bei der SpVgg Greuther Fürth an. Der SV Darmstadt 98 empfängt dann den FC Schalke 04. Einen schönen Tag noch!

Gästekeeper Schuhen rennt für einen letzten Freistoß mit nach vorne. Die Hereingabe von Darmstadts rechter Mittelfeldseite klären die Niedersachsen im ersten Anlauf.

Ivanov ist glücklicherweise wieder auf den Beinen. Diese Unterbrechung von gut zwei Minuten kommt auch noch obendrauf.

Tachie mit dem Kopf! Am Ende eines Braunschweiger Entlastungsangriffs flankt Rittmüller vom tiefen rechten Flügel nach innen. Tachie köpft aus acht Metern mittig auf den Kasten, sodass Schuhen problemlos zupacken kann.

Offizielle Nachspielzeit (Minuten): 5
Der Nachschlag im Eintracht-Stadion soll 300 Sekunden betragen.

Und dann hätte es beinahe zum Ausgleich gereicht! Corredors Schuss aus halblinken 19 Metern fälscht Ivanov ab. Der für die rechte Ecke bestimmte Ball segelt plötzlich in Richtung linker Torseite. Für den geschlagenen Hoffmann rettet die Oberkante der Latte.

Darmstadt wirft alles nach vorne, operiert fast nur noch mit langen Schlägen. Es muss wohl einiges zusammenkommen, damit die Lilien ihre vierte Niederlage in Serie noch abwenden.

Bei den Lilien ist in den letzten Minuten zweifellos ein Aufbäumen zu erkennen. Die frischen Bankspieler Maglica und Drešković sollen mithelfen, dass der späte Positivtrend noch zu einem Punktgewinn führt. Thiede und Papela, beide verwarnt, gehen vom Feld.

Für den angeschlagenen Kapitän geht es nach dieser Rettungsaktion nicht weiter. Jaeckel übernimmt seine Aufgaben in der Abwehr.

Immerhin mal ein Versuch der Gäste! Nach einem flach auf die rechte Strafraumseite ausgeführten Freistoß Müllers zieht der eingewechselte Marseiler aus gut 13 Metern ab. Bičakčić blockt mit einer Grätsche.

Um noch Zählbares mit auf die Heimreise zu nehmen, müssen die Lilien eine lange offensive Durststrecke beenden. Seit über sechs Stunden auf dem Rasen haben sie nicht mehr getroffen.

Sowohl Joker Tachie als auch Torschütze Tempelmann probieren es aus mittigen Position mit Schüssen von der Strafraumkante. Beide Versuch werden von Darmstädter Abwehrakteuren geblockt.

Daniel Scherning bringt mit Tachie seinen zweiten Einwechselspieler. Er kommt für den bemühten, aber glücklosen Szabó.

Das Scherning-Team lässt Ball und Gegner laufen, hält den Schwerpunkt des Geschehens in der Hälfte der Hessen. Nur mit einem zweiten Treffer kann es sich in der anbrechenden Schlussphase einigermaßen sicher fühlen.

Gómez gegen Schuhen! Der Amerikaner kann sich auf der linken Strafraumseite gegen zwei Verteidiger durchsetzen und visiert dann aus spitzem Winkel mit dem rechten Innenrist die kurze Ecke an. Darmstadts Keeper reißt die Arme hoch und pariert.

Florian Kohfeldt reagiert auf Gegentor und Unterzahl mit einem Doppelwechsel. Marseiler und Kempe kommen für den kraftlos wirkenden Lidberg und den unauffälligen Lakenmacher.

Braunschweig drängt darauf, den zweiten Treffer so schnell wie möglich nachzulegen. Ohne Gegentor blieb der BTSV in der laufenden Saison bisher sechsmal.

In der Live-Tabelle rücken die Blau-Gelben durch die Führung auf den 15. Tabellenplatz vor. Derweil schrumpft Darmstadts Vorsprung auf Rang 16 auf fünf Zähler.

Am Ende einer Umschaltsituation zieht Tempelmann aus vollem Lauf und mittigen 23 Metern mangels Anspielstation mit rechts ab. Der unplatzierte Aufsetzer fordert SVD-Schlussman Schuhen nicht wirklich heraus.

Braunschweig wirkt im Zusammenspiel nach einer knappen Stunde planlos, schafft es nur noch selten in das letzte Felddrittel. In diese Lücke könnten die Lilien stoßen, aber so richtig konsequent sind diese weiterhin nicht.

Infolge einer durchgerutschten Flanke von links taucht Lidberg auf der rechten Strafraumseite auf. Er sucht den Weg an die Grundlinie, von der er dann vor den Kasten flanken will. Der Ball verspringt ihm aber und landet im Toraus.

Müller probiert sein Glück aus der Distanz, setzt aus mittigen 27 Metern einen Schuss mit dem linken Spann ab. Wegen klarer Rücklage rauscht der Ball weit über Hoffmanns Kasten hinweg.

Die Hessen scheinen sich in der Pause vorgenommen zu haben, etwas aktiver zu werden. Sie gestalten den Wiederbeginn ausgeglichener. Nennenswerte Strafraumszenen lassen auf beiden Seiten noch auf sich warten.

Während Florian Kohfeldt in der Pause auf personelle Umstellungen verzichtet hat, schickt Daniel Scherning mit Rittmüller eine frische Kraft ins Rennen. Dräger ist in der Kabine geblieben.

Willkommen zurück zum zweiten Durchgang im Eintracht-Stadion! Nach dem überraschenden Erfolg in Karlsruhe präsentiert sich Braunschweig als selbstbewusst, arbeitet sich gemessen an den Spielanteilen aber noch zu wenige klare Chancen heraus. Die formschwachen und ausfallgeplagten Lilien befinden sich meist in einer reagierenden Rolle und würden wohl schon mit einem Remis zufrieden sein.

Halbzeitfazit:
0:0 steht es zur Pause der Zweitligasamstagspartie zwischen Eintracht Braunschweig und dem SV Darmstadt 98. Die Niedersachsen kamen nach einem frühen Pfostentreffer des Gästeakteurs Lidbergs, dem allerdings eine Abseitsstellung vorausging (4.), durch einen direkten Freistoß Baas’ zu einer ersten regulären Annäherung (7.). Sie verzeichneten in der Anfangsphase klare Ballbesitz- und Feldvorteile, ohne diese in weitere zwingende Chancen umzuwandeln. Vor allem im Gegenstoß vorne auftauchende Hessen gaben durch Corredor ihren ersten gefährlichen Schuss ab (17.). Nach weiteren halbgaren Abschlüssen hüben wie drüben wurden die Teams in der jüngsten Viertelstunde zielstrebiger: Erst traf eine abgefälschte Direktabnahme des Darmstädter Papelas die Latte (34.), dann scheiterte Philippe aus spitzem Winkel an Schuhen (35.) und schoss wenig später aus mittlerer Distanz knapp daneben (38.). Bis gleich!

Offizielle Nachspielzeit (Minuten): 1
Durchgang eins im Eintracht-Stadion soll um 60 Sekunden verlängert werden.

Braunschweig schaltet in der Schlussphase der ersten Halbzeit einen Gang hoch, will mit einer Führung in die Kabine. Der BTSV schnürt Darmstadt am Sechzehner ein, arbeitet mit vielen Verlagerungen.

Philippe beinahe mit dem 1:0! Der Franzose findet eine zentrale Lücke in der vorletzten gegnerischen Linie und visiert aus gut 18 Metern mit dem linken Spann die rechte Ecke an. Der Ball rauscht knapp am Gehäuse vorbei.

Im direkten Gegenstoß treibt Philippe über den linken Flügel nach vorne, tankt sich in den Sechzehner und schießt aus spitzem Winkel auf die kurze Ecke. Schuhen lässt nach vorne abprallen. Den unerwarteten Nachschuss aus vier Metern setzt der bedrängte Szabó links daneben.

Papela scheitert an der Latte! Buenos flache Hereingabe von der linken Strafraumseite wandelt der gebürtige Mainzer aus halbrechten zehn Metern in eine Direktabnahme mit dem rechten Fuß um. Di Michele Sanchez fälscht den Ball so ab, dass dieser gegen den Querbalken fliegt.

Nur mit einem dreifachen Punktgewinn würde der BTSV das in der Endabrechnung definitiv rettende Ufer erklimmen. Im Falle eines Unentschiedens bliebe er 16. und könnte morgen auf Rang 17 abrutschen, sollte Ulm in Nürnberg gewinnen.

Nach einer Eroberung auf der linken Offensivseite gelangt der Ball über Tempelmann und Philippe zu Szabó, der vom linken Strafraumeck mit dem linken Spann Maß nimmt. Schuhen hat in der halblinken Ecke keine Mühe, den Ball aufzunehmen.

Boëtius' Freistoßflanke von der linken Außenbahn ist viel zu lange in der Luft, um die Heimdefensive ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Im Anschluss an diese Standardsituation verpassen es die Lilien, Braunschweig jedenfalls für ein paar Momente unter Druck zu setzen.

Bičakčić bleibt nach einem harten, aber letztlich ungewollten Einsteigen Lakenmachers zunächst am Boden liegen. Der erfahrene Abwehrmann kann dann aber ohne Behandlung weitermachen.

Philippe findet Szabó! Der Franzose setzt sich auf der linken Außenbahn durch und gibt auf Höhe des Elfmeterpunkt im hohen Bogen vor das Gästegehäuse. Der durch Riedel bewachte Szabó bringt aus gut neun Metern zwar einen Kopfball zustande, doch der ist tempoarm und daher leichte Beute für Schuhen.

Die Kohfeldt-Auswahl baut die Länge ihrer Ballbesitzphasen etwas aus, kann sich aber nicht dauerhaft in der heimischen Hälfte festsetzen. Wegen zahlreicher Ausfälle sitzen auf der Bank der Lilien übrigens nur sieben von möglichen neun Akteuren.

Darmstadt kommt zu seinem ersten gültigen Abschluss! Im Rahmen eines Umschaltmoments lässt Lidberg aus dem Zentrum für Corredor an die halbrechte Strafraumkante tropfen. Der Franzose schießt aus 14 Metern auf die halbrechte Ecke. Hoffmann hält den Ball fest.

Drägers weiten Einwurf vom rechten Flügel verlängert Philippe von der nahen Sechzehnerseite per Hinterkopf. Am kurzen Fünfereck nimmt SVD-Torhüter Schuhen den Ball problemlos auf.

Bueno taucht nach einem Flachpass Corredors auf links hinter der heimischen Abwehrkette auf. Er will Lidberg mit einer hohen Hereingabe in Szene setzen. Die segelt jedoch direkt in die Hände des wachsamen Keepers Hoffmanns.

Der Auswärtserfolg in Karlsruhe scheint das Selbstvertrauen bei den Blau-Gelben deutlich vergrößert zu haben. Sie beginnen die Partie sehr aktiv, verzeichnen in dieser Anfangsphase klare Ballbesitzvorteile.

... Baas probiert's direkt! Der Niederländer zirkelt den Ball mit dem rechten Innenrist halbhoch auf die kurze Ecke. Lilien-Torhüter Schuhen ist zur Stelle und pariert zur Seite.

Nach Papelas Foul an Di Michele Sanchez bekommen die Hausherren unweit der linken Strafraumlinie einen Freistoß zugesprochen...

Lidberg dribbelt nach einem Doppelpass mit Papela entlang der rechten Grundlinie nach innen und findet aus spitzem Winkel seinen Meister in BTSV-Schlussmann Hoffmann, der den Ball an den kurzen Pfosten lenkt. Kurz darauf geht dann Fahne des Assistenten hoch: Lidberg hat bei Papelas Anspiel im Abseits gestanden.

Braunschweig gegen Darmstadt – auf geht's im Eintracht-Stadion!

Die Mannschaften betreten bei leichtem Schneefall den Rasen.

Bei den Hessen, die seit 288 Spielminuten auf einen Treffer warten und die in der Fremde seit dem 23. November nicht mehr gewannen (seitdem zwei Unentschieden, zwei Niederlagen), stellt Coach Florian Kohfeldt nach der 0:3-Heimpleite gegen die SV 07 Elversberg dreimal um. Anstelle von Nürnberger (Rotsperre), Förster (Infekt) und Vilhelmsson (Bank) beginnen Bueno, Startelfdebütant Boëtius und Lidberg.

Auf Seiten der Niedersachsen, die die Lilien letztmals im September 2014 schlugen (seitdem vier Siege, vier Unentschieden) und die nach Münsters gestriger Niederlage in Paderborn mit einem Sieg auf den 15. Tabellenplatz vorrücken würden, hat Trainer Daniel Scherning im Vergleich zum 2:0-Auswärtserfolg beim Karlsruher SC eine personelle Änderung vorgenommen. Philippe verdrängt Tachie auf die Bank.

Der SV Darmstadt 98 wartet noch auf seinen ersten Rückrundensieg. Nachdem sich die Lilien zum Auftakt bei Fortuna Düsseldorf ein 2:2-Auswärtsunentschieden erkämpft hatten, gingen die Spiele gegen den SC Paderborn 07 (0:1), beim 1. FC Nürnberg (0:1) und gegen die SV 07 Elversberg (0:3) allesamt verloren. Hatte es zum Jahreswechsel danach ausgesehen, dass Darmstadt möglicherweise sogar in das Aufstiegsrennen würde eingreifen können, muss der Blick nun erst einmal nach unten gerichtet werden.

Eintracht Braunschweig beendete am vergangenen Wochenende eine lange Durststrecke. Waren die Blau-Gelben zuvor acht Spiele lang sieglos und dabei fünfmal ohne eigenen Treffer geblieben, gewannen sie die Auswärtspartie beim Karlsruher SC durch die Tore Szabós (36., Strafstoß) und Tempelmanns (74.) mit 2:0. Erstmals seit Anfang Dezember konnten sie einen direkten Abstiegsplatz verlassen und den Rückstand auf das rettende Ufer auf zwei Zähler verkürzen.