Dynamo Dresden : FC Energie Cottbus

Dresden scheint die Partie im Griff zu haben - insofern das bei nur einem Tor Vorsprung überhaupt möglich ist. Cottbus ist jedoch einfach nicht zwingend genug. Auch einem Kopfball von Romario Hajrulla fehlt völlig der Dampf.

Tim Schreiber lässt sich beim Abschlag ordentlich Zeit und befindet sich damit schon am Rande einer möglichen Verwarnung. Die Zeit läuft immer deutlicher gegen die Gäste. Soeben konnte Juckel zumindest aus 20 Metern mal einen Abschluss abgeben, jedoch wurde dieser abgefälscht.

Cottbus zeigt Moral und wirft jetzt alles nach vorne. Dresden macht sich hingegen im und um den Sechzehner breit. Diese Abwehrwand zu durchbrechen wird in den noch fünf verbliebenen Minuten natürlich eine Herkules-Aufgabe.

Kann Cottbus nochmal antworten? Energie muss jetzt natürlich mehr machen und versucht auch, den Druck zu erhöhen. Tolcay Ciğerci legt sich auf halblinker Position den Ball zurecht, jedoch wird sein Abschluss aus 23 Metern abgeblockt.

Energie Cottbus vergibt die ganz große Konter-Chance! Wie eine Fußball-Weisheit sagt, bekommt ihn derjenige, der seine Chancen nicht nutzt, hinten selbst hinein. Beinahe wäre es so weit gewesen. Nach einem grandiosen Steilpass von Tolcay Ciğerci ist Thiele auf halblinke durch, jedoch geht sein Schuss am langen Pfosten vorbei.

Der zweite Durchgang gehört bislang glasklar Dynamo Dresden, jedoch bringt das natürlich wenig, wenn die Tore nicht fallen. Dennoch wäre Cottbus angehalten, wieder ein wenig mehr zu tun und auch die Konter-Chancen klarer auszuspielen.

Die nächsten gewaltige Chance für Dresden! Nach einem herausragenden Steckpass von Hauptmann ist Daferner frei durch. Der Joker scheitert jedoch im Eins-gegen-Eins an Keeper Bethke. Zwar ist die Fahne des Assistenten oben, jedoch sah das eher nach gleicher Höhe aus. Einen Video-Assistenten gibt es in Liga 3 aber ohnehin nicht.

Dresden bleibt am Drücker. Einmal mehr sorgt Meißner mit einer scharfen Hereingabe für Gefahr, jedoch verpasst Daferner den Ball am langen Pfosten ganz knapp.

Im Cottbus-Block wurde soeben ein Böller gezündet, weshalb der Block in Weiß und Rot leuchtet. Kurz danach kommt es im Strafraum zu einem Zweikampf zwischen Shcherbakovski und einem Dresdner Verteridiger. Ein Foulspiel liegt jedoch nicht vor.

Lemmer findet mit einer weiteren Flanke keinen Abnehmer, jedoch bekommt Filip Kusić den Ball nicht so richtig weg. Dies eröffnet Heise eine Abschluss-Chance, jedoch zielt er in akrobatischer Manier deutlich zu hoch.

Lemmer unternimmt einen weiten Ausflug, der ihn bis zur Grundlinie bringt. Zwar kann seine Flanke an den langen Pfosten verteidigt werden, jedoch landet das Leder im Rückraum bei Vinko Šapina, der aus 20 Metern Maß nehmen kann. Der eingewechselte Mittelfeldspieler verfehlt das linke Eck jedoch um etwa zwei Meter.

Dresden macht richtig Dampf!Lammer gelangt auf der rechten Seite an die Grundlinie und spielt den Ball punktgenau in den Rückraum. Zwar ist der Abschluss von Kammerknecht nicht gefährlich, jedoch wackelt Cottbus weiter. Letztlich ist es Menzel, der nach einer unübersichtlichen Szene im Strafraum zu hoch zielt.

Vor allem den Gästen fehlt in Durchgang zwei ein wenig der Zug zum Tor. Deswegen hat Dresden auch wenig Probleme dabei, Cottbus vom Tor fernzuhalten und selbst gefährlich zu werden. Nach einer scharfen Hereingabe von Meißner wird es erneut brenzlig, jedoch kann Campulka am langen Pfosten klären.

Dresden wechselt zum ersten Mal. Ein wenig überraschend verlässt Oliver Batista-Meier den Platz, der eigentlich durchaus ein Unruheherd und an den meisten guten Szenen beteiligt war. Nun darf Vinko Šapina sein Glück versuchen.

Meißner kann sich auf der rechten Seite einen Eckball erarbeiten, die von Heiße in die Mitte gebracht wird. Zwar ist der Standard ungefährlich, jedoch wird die Szene im zweiten Anlauf nochmal heiß, weil Batista-Meier einen Traumpass in den Lauf von Tony Menzel spielt. Der Torschütze zum 2:2 zielt aus spitzem Winkel aufs lange Eck, verfehlt dieses jedoch knapp. Dennoch die beste Chance bislang in Durchgang zwei.

Oliver Batista-Meier versucht es aus halblinker Position mit einem gefühlvollen Heber in Richtung von Stefan Kutschke. Der Edeltechniker setzt den Ball jedoch einen halben Meter zu hoch an. Folgerichtig kann Bethke das Leder problemlos aufnehmen.

Niko Bretschneider spielt Phil Halbauer auf der linken Seite sehenswert frei. Der Linksaußen hat in der Mitte drei Optionen, jedoch misslingt seine Flanke völlig und segelt weit an Freund und Feind vorbei ins Toraus.

Cottbus tut sich in den ersten Minuten nach Wiederanpfiff ein wenig schwer. Immer wieder sind die Dresdener in den Zweikämpfen einen Schritt schneller und reißen dadurch das Geschehen an sich. Tor-Annäherungen hat Durchgang zwei aber noch nicht zu bieten.

Der zweite Abschnitt läuft. Beide Teams bleiben fürs Erste unverändert.

Halbzeitfazit:
Nach einer turbulenten und spektakulären ersten Halbzeit steht es zwischen Dynamo Dresden und Energie Cottbus 2:2. Die Gäste aus Cottbus erwischten den deutlich besseren Start und gingen bereits in der siebten Minute durch einen Treffer von Phil Halbauer in Führung. Nur fünf Minuten später verdoppelte sich das Glück, da Tolcay Ciğerci einen Abspielfehler von Dresden-Keeper Tim Schreiber mit einem Traumtor aus knapp 50 Metern bestrafte. Mit einem komplett unnötigen Foul im Strafraum brachte dann jedoch Maximilian Pronichev die Gastgeber zurück ins Spiel. Stefan Kutschke verwandelte den fälligen Elfmeter, ehe Tony Menzel nach einem herrlichen Lauf zum 2:2 ausgleichen konnte. Im Anschluss zeigte sich Dresden aktiver und hätte kurz vor der Pause beinahe noch das 3:2 erzielt. Bretschneider konnte jedoch einen Casar-Kopfball mit viel Mühe noch an die Latte lenken. Wir dürfen gespannt sein, ob beide Teams die enorm hohe Intensität noch weitere 45 Minuten auf den Platz bringen können.

Zentimeter trennen Dresden von der Führung! Nach einem Eckball von Oliver Batista-Meier kommt Casar an den Ball und köpft diesen präzise auf das Tor. Im letzten Moment gelingt es Bretschneider jedoch mit einem überragenden Fuß-Reflex, den Kopfball an die Unterkante der Latte zu lenken. Von dort springt das Leder zum Glück der Cottbuser vor und nicht hinter die Linie. Was für eine irre Szene!

Die letzten Minuten in Durchgang eins laufen. Dresden kontrolliert den Ball, ehe Batista-Meier eine Idee hat und Kutschke schickt. Der Angreifer nimmt den Ball jedoch nicht ausreichend gut mit und bringt auch nicht das nötige Tempo mit. Folgerichtig kann Rorig noch dazwischen gehen.

Meißner schickt auf der rechten Außenbahn Bretschneider ins Karussell und spielt den Ball scharf in die Mitte, findet dort aber keinen Abnehmer. Auch eine anschließende Halbfeldflanke von der linken Seite ist für keinen Dynamo-Profi zu kontrollieren. Bethke ist zur Stelle und nimmt den Ball auf.

Thiele weicht aus seiner Mittelstürmer-Position auf den Flügel aus und bringt eine Hereingabe in die Mitte. Diese ist zwar nicht wirklich gefährlich, wird jedoch etwas unkoordiniert zur Ecke geklärt. Beim darauffolgenden Standard kommt auch ein Cottbuser mit dem Fuß an den Ball, jedoch wird der Torschuss-Versuch abgefälscht.

Das Spiel genehmigt sich eine kleine Verschnaufpause, nachdem die ersten 35 Minuten für beide Teams reich an Höhen und Tiefen waren. Dresden ist die etwas aktivere Mannschaft, gerät jedoch immer wieder auch unter Druck, weil Cottbus sein Pressing draufstellt. Zwar können die Gastgeber dieses umspielen, jedoch ist ein schlitzohriger Versuch von Meißner, aus Flankenposition aufs Tor zu zielen, nicht wirklich gefährlich. Bethke hat den Ball sicher.

Jetzt sind es natürlich die Gastgeber, die hier den klaren psychologischen Vorteil haben. Cottbus hingegen muss sich darüber ärgern, den nicht unverdienten Vorsprung durch unnötige individuelle Fehler wieder hergeschenkt zu haben. Insbesondere der Elfmeter war absolut vermeidbar.

Die erste halbe Stunde hier lässt wirklich nichts vermissen. Beide Teams spielen nach vorne und mit einer unglaublichen Intensität. Das Match lebt jedoch nicht nur von Kampf, sondern von vielen Torszenen und starken spielerischen Momenten durch Kicker wie Oliver Batista-Meier oder Tolcay Ciğerci.

Erste Top-Chance für Dynamo Dresden! Oliver Batista-Meier zieht aus 20 Metern, halblinker Position, ab und zielt ziemlich genau auf die lange Ecke. Der Ball setzt vor Elias Bethke kurz auf, weshalb dieser das Leder nicht optimal abwehren kann. Zwar bringt er den Ball zur Seite, jedoch lauert dort Kutschke, der das Spielgerät aus spitzem Winkel auf das Tor bringen mag. Ein Cottbuser ist jedoch dazwischen.

Die kurze Dresdener Drangphase nach dem 2:0 ist fürs Erste gestoppt. Vielmehr sind es jetzt die Gäste, die einen frischeren und spielfreudigeren Auftritt hinlegen. Derweil gibt es jedoch kleinere Sorgen um Möker, der von Kutschke am Fuß getroffen wurde. Der Energie-Profi kann jedoch wieder aufstehen. Weiter geht´s.

Tolcay Ciğerci ist der Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Gäste. Erneut gelingt es dem Torschützen zum 2:0, das Spiel mit einem schnellen und punktgenauen Diagonalball auf Halbauer zu verlagern. Der Linksaußen hat Platz und nur Lemmer gegen sich, jedoch ist der Dynamo-Profi Zweikampfsieger und kann die Situation bereinigen.

Die Situation für die Gastgeber ist nicht ungefährlich. Natürlich muss Dresden alles daran setzen, hier einen möglichst schnellen Treffer zu erzielen, jedoch darf man auch nicht blind nach vorne rennen. Cottbus ist durchaus gewillt, schnelle Konter zu spielen. Soeben wurde es nach einem hübschen Ciğerci-Solo erneut gefährlich, da Heise diesem den Eintritt in den Strafraum gewährt hatte. Ein Kollege ist jedoch zur Stelle und kann den sehr auffälligen Mittelfeldspieler vom Ball trennen.

Energie Cottbus hat sich ein wenig zurückgezogen und versucht in einer kompakten Grundformation die Dresdener weg vom Tor zu halten. Es sind aber auch immer wieder Bemühungen zu sehen, herauszurücken, damit sich Dynamo nicht all zu sehr in der Cottbus-Hälfte einnisten kann.

Mit einem solchen Start hat in Dresden natürlich niemand gerechnet. Die Gastgeber rennen wütend an und bemühen sich um einen schnellen Anschlusstreffer. Lemmer taucht zweimal binnen weniger Sekunden rechts an der Grundlinie auf und findet beim zweiten Anlauf Hauptmann am kurzen Pfosten. Dieser kann das Leder sieben Meter vor dem Gehäuse aber nicht genau genug in Richtung Tor lenken.

Kurz vor Beginn der dritten Spielminute kommt Dynamo dem gegnerischen Tor gefährlich nahe. Nach Anspiel von Heise scheitert Meißner aus kurzer Distanz am Keeper.

Cottbus-Trainer Claus-Dieter Wollitz verändert sein Team im Vergleich zur Niederlage gegen Bielefeld überhaupt nicht und vertraut den gleichen elf Mann. Der Aufsteiger wird sich wohl erneut in einer 4-3-2-1-Formation versuchen und diesmal auf einen glücklicheren Ausgang hoffen. Die Leistung an sich war ja auch bereits gegen Bielefeld absolut in Ordnung. Dies dürfte auch dazu beigetragen haben, dass keine Veränderungen in der Startelf zu finden sind.

Dresden-Coach Thomas Stamm nimmt im Vergleich zum siegreichen Auftakt bei Viktoria Köln lediglich eine Veränderung vor. Trotz seines Elfmeter-Treffers in Köln muss sich Christoph Daferner einen Bankplatz zufrieden geben. Neu in der Startelf ist Routinier Stefan Kutschke, der 1:1 die Position von Daferner im Angriff übernimmt. Taktisch wird Dynamo voraussichtlich erneut in einer 3-5-2-Formation agieren.

Energie Cottbus ist zurück im Profi-Fußball! Der frühere Bundesligist hat sich in der Regionalliga Nordost durchgekämpft und fünf Jahre nach dem Abstieg die lange ersehnte Rückkehr geschafft. Nun geht es für Energie erstmal darum, sich in der 3. Liga zu etablieren, ehe der Blick auch wieder nach vorne gehen kann. Ganz geglückt ist die Rückkehr ins Profi-Geschäft allerdings nicht. Im ersten Heimspiel setzte es trotz des Führungstreffers durch Phil Halbauer eine 1:2-Niederlage gegen Arminia Bielefeld. Heute sollen dafür auswärts die ersten Punkte her.

Dynamo Dresden ist nach dem verpassten Aufstieg in der Vorsaison auf einer klaren Mission. Die Rückkehr in die 2. Bundesliga soll in dieser Spielzeit unbedingt verwirklicht werden. Der Auftakt ist am vergangenen Wochenende schon mal geglückt. Bei Viktoria Köln gab es am Sonntag einen überzeugenden 2:1-Auswärtssieg durch die Tore von Christoph Daferner und Stefan Kutschke. Heute gilt es, vor eigenem Publikum nachzulegen und zumindest mal vorübergehend die Tabellenspitze zu übernehmen.